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1831 - Requiem für den Smiler

Titel: 1831 - Requiem für den Smiler
Autoren: Unbekannt
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so daß sie völlig die Orientierung verlor.
    Als das Feuer erlosch, sah sie Nurmir-Trenk und Ronald Tekener vor sich. Die Terranerin gab ihnen ein Zeichen und flog in die Richtung, aus der sie zum Totenhaus gekommen waren. Hinter ihnen war kein Kampflärm mehr zu hören.
    Mit Torük Galayz war es wohl vorbei. Agnes konnte sich nicht vorstellen, was den Blue dazu bewogen hatte, den offenen Kampf mit den Gazkar zu suchen. Vielleicht hatte er auf diese Weise auch nur seinem Leiden ein Ende machen wollen.
    Wer wußte schon, was in einem Simple Mind vor sich ging? Agnes war sich nicht einmal über sich selbst im klaren.
    Aber ihr war klar, daß die Gazkar darüber Bescheid wußten, daß es neben dem Blue noch weitere, zumindest einen weiteren seines Schlages gab nämlich sie. Das würde Verfolgung bis zum bitteren Ende bedeuten.
     
    *
     
    Agnes wußte nicht mehr, wie lange sie auf der Flucht waren. Aber jedesmal, wenn sie sich und den anderen eine Atempause gönnte, um die Lage zu sondieren, waren Gazkar aufgetaucht und trieben sie weiter.
    Die Galaktiker waren irgendwo im Künstlerviertel unterwegs; Agnes verzichtete darauf, sich vom SERUN die Richtung zeigen zu lassen, in der der Hypersender lag. Das hätte ohnehin nicht geholfen, denn sie konnten ihren Weg nicht selbst bestimmen. Die Gazkar, die ihnen auf den Fersen waren, gaben die Richtung vor.
    „Ich null", sagte Nurmir-Trenk, als sie wieder eine Atempause eingelegt und den Schutz eines Hausflurs aufgesucht hatten, und streckte einen Daumen hoch. „Ich Käse mit Mäuse fangen."
    Agnes erinnerte sich nicht mehr an die Bedeutung dieser Verballhornung, aber sie ahnte, daß Nurmir-Trenk irgend etwas im Sinn hatte, das nicht ungefährlich war. Sie würde das ganz gewiß verhindern.
    „Nein", sagte sie entschieden. „Du tust nichts! Weiter!"
    Sie beugte sich aus dem Hausflur und blickte sich sichernd um. Als sie über sich auf dem Dach einen Gazka sah, zuckte sie unwillkürlich zurück. Aber der Tolkander hatte sie bereits entdeckt und nahm sie unter Beschuß.
    Agnes drängte Tekener tiefer in den Hausflur. Als sie sich nach Nurmir-Trenk umdrehte, winkte ihr dieser zum Abschied zu und sprang auf die Straße.
    Dabei rief er wieder: „Käse mit Mäuse fangen!"
    Und weg war er.
    Da wurde Agnes klar, daß der Topsider den Köder abgeben wollte. Er wollte die Aufmerksamkeit der Tolkander auf sich lenken, damit sie und Tek sich in Sicherheit bringen konnten. Nurmir übernahm quasi ihren Part, denn sie war es gewesen, die von den Tolkandern während des Gefechts mit dem Blue Torük Galayz entdeckt worden war. Und im SERUN sahen für Gazkar alle Galaktiker gleich aus.
    Vielleicht machten Gazkar nicht einmal einen Unterschied zwischen Terranern und Topsidern. Es war auch egal. Nurmir war der „Käse-Speck" und die Gazkar waren die „Mäuse". Nur daß die Mäuse nicht in die Falle gehen, sondern den Köder fressen würden. Anders ging es gar nicht bei dem ungleichen physischen und psychischen Kräfteverhältnis.
    So kompliziert und geschlossen liefen Agnes’ Gedankengänge nicht ab. Sie waren ein einziges Chaos, um die Wahrheit zu sagen. Aber sie zog die richtigen Schlüsse aus Nurmirs Verhalten.
    Dieses Opfer konnte sie nicht zulassen. Sie wollte dem Topsider folgen aber da legte sich von hinten eine geschmeidige, aber kräftige Hand auf ihre Schulter.
    „Du bleibst!" sagte eine unbekannte Stimme. „Es wäre dein sicherer Tod, wenn du dich auf die Straße wagen würdest."
    Agnes drehte sich um und blickte in das Gesicht eines Kartanin.
    „Ich bin Then-No-Tau", stellte sich der Felide vor. „Tenno! Erinnerst du dich? Tekeners schlimmster Feind!"
    Agnes blieb ganz ruhig. Sie hatte nicht mehr die Kraft, gegen den beginnenden Wahnsinn anzukämpfen.
    Sie schloß die Augen, um das Trugbild nicht sehen zu müssen. Aber die klar .und deutlich artikulierte Stimme drang weiterhin in ihren zerrütteten Geist.
    „Es hat gedauert, bis ich meine Chance wahrnehmen konnte", sagte die Stimme des Feliden. „Aber nun kann ich endlich meine Rache vollziehen, Als erstes werde ich mir Teks SERUN genehmigen..."
    Ja, tu das! dachte Agnes resigniert und gab sich Wehrlos ihren Wahnvorstellungen hin. Erlöse Tek endlich vom IQDimmer ... So süß kann Irresein irgendwann doch noch schmecken ...
     
    EPILOG
     
    Das von allen Eloundarn herbeigesehnte Ereignis hatte bisher nicht stattgefunden. Aber für Gan-Bu-Ren stand fest, daß er nicht mehr daran teilhaben würde, falls sich Lokvorth noch
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