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1831 - Requiem für den Smiler

Titel: 1831 - Requiem für den Smiler
Autoren: Unbekannt
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Informationen mehr über eure Situation."
    Agnes hätte am liebsten einfach resigniert. Es wäre viel einfacher gewesen, sich ins Unvermeidliche zu fügen. Einfach alle Viere von sich zu strecken und sich dem gnadenlosen IQ-Dimmer zu überlassen. Es war ein verlockender Gedanke, auf diese geruhsame Weise Frieden zu finden.
    Agnes schreckte durch ein Poltern hoch. Torük Galayz war hingefallen. Er hatte sich bei seiner ruhelosen Wanderung mit den eigenen Beinen verheddert. Er stand wieder auf. Agnes beobachtete seine weiteren Bemühungen, ein Bein vor das andere zu setzen. Es gelangen ihm drei mühsame Schritte, beim vierten stolperte er erneut über das eigene Bein.
    „Sende Hyper, wo wirst finden", sagte Nurmir-Trenk in einer Art zu Agnes, als handle es sich um die größte Weisheit seit der Erkenntnis, daß ein Kreis rund war.
    Aber Agnes tat seine Worte nicht einfach als Unsinn ab. Sie war noch nicht so verblödet, um nicht zu erkennen, daß der Topsider von ihnen immer noch der Schlaueste war.
    „Sende Hyper", wiederholte sie. Und dann hatte sie es. „Hypersender!"
    „Bingo!" sagte Nurmir-Trenk anerkennend und fügte hinzu: „Da wir uns finden."
    „Klar!" bestätigte Agnes.
    Wenn es einen Ort in Lokvorth-Therm gab, wo Atlan sie finden konnte, dann war es der Hypersender, von wo ihre ungewollte Flucht ihren Ausgang genommen hatte.
    „Zum Hypersender", sagte Agnes zu ihrem SERUN. „Dorthin zurück!"
    „Ich muß wiederholen, daß es noch immer nicht möglich ist, Funksendungen von Lokvorth abzuschicken", sagte der SERUN. „Sobald die Tolkander die Funksperre aufheben ..."
    Agnes winkte ungeduldig ab.
    „Egal. Zum Hypersender!"
    Sie machte sich nicht erst die Mühe, dem SERUN zu erklären, daß sie einen Ort aufsuchen mußten, an dem sie von Suchkommandos leichter gefunden werden konnten. In den weiten, unübersichtlichen Slums verloren sie sich, Wenn sie nicht einen Ortswechsel vornahmen, würden sie irgendwann von den Tolkandern geortet werden. Die waren sowieso längst darauf aufmerksam geworden, daß in Lokvorth-Therm eine Gruppe unterwegs war, die völlig aus der Norm schlug. Nicht zuletzt durch die Gefangennahme Carraes ...
    Solche Überlegungen machte Agnes natürlich auf der Ebene des einfachsten möglichen Nenner. Aber sie waren logisch und in sich schlüssig.
    Agnes setzte sich in Bewegung und winkte den anderen, ihr zu folgen. Nurmir-Trenk wartete, bis die SERUNS von Ronald Tekener und Torük Galayz die Antigravs eingeschaltet hatten und sie dicht über dem Boden schwebten, dann setzte auch er sich in Bewegung.
    Er und Agnes waren die einzigen, die ihre Bewegungen selbst koordinieren konnten. Ronald Tekener hing wie leblos in seinem SERUN. Die Augen offen, aber blicklos, der Kopf lag kraftlos auf der Seite.
    Auf diese Weise hatten sie bereits 150 Meter über den Dächern der Slums zurückgelegt, als Agnes plötzlich in Deckung ging. Vor ihr tauchte ein Gazka aus einer Dachluke auf.
    Der Gazka kletterte, mit dem Rücken zu den Simple Minds, aus der Öffnung. Als er sich umdrehte, sah er die vermummten Gestalten von Ronald Tekener und Torük Galayz vor sich, deren SERUNS nicht mehr rechtzeitig reagiert hatten, um sie in Deckung zu bringen.
    Der Gazka gab Alarm. Agnes sprach aus ihrer Deckung und schoß. Der Krieger warf die vier Arme in die Luft und wurde vom Druck des Energiestrahls zu Boden geworfen.
    „Schnell weg!" sagte Agnes.
    Sie öffnete die Tür des Aufbaues, hinter dem sie Schutz gesucht hatte, und blickte auf eine primitive Wendeltreppe hinab. Die Terranerin stieß die Simple Minds durch die Tür und schloß sie dann hinter sich.
    Im folgenden Dunkel blitzte Nurmir-Trenks Helmscheinwerfer auf. Er hatte bereits das untere Ende der Wendeltreppe erreicht. Agnes schaltete ihren Scheinwerfer ebenfalls ein.
    „Reine Luft stinkt", meldete er.
    Es stank hier tatsächlich nach Fäulnis und Verwesung, aber der Topsider meinte zudem auch, daß die Luft „rein" war, in dem Sinne, daß keine Gefahr bestand. Seine verkorksten Reden waren nie ohne Sinn.
    Als Agnes unten ankam, sah sie, daß sie sich in einer Art Basar befanden. Hier reihten sich unterschiedlich ausgestattete Kojen endlos aneinander. Die Waren lagen ausgebreitet zum Verkauf aus, wirkten unberührt. Es gab keine Anzeichen von Plünderung. Der Gestank kam aus der Koje eines Fleischerladens.
    Schwärme von Schmeißfliegen summten dort über dem Aas, Ratten huschten quiekend aus dem Bereich der Scheinwerfer.
    Agnes übernahm wieder die
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