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1831 - Requiem für den Smiler

Titel: 1831 - Requiem für den Smiler
Autoren: Unbekannt
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Am-Kor-Chuu war das letzte, was man auf dem Planeten Lokvorth aus dem Humanidrom hörte.
    Bald nachdem diese Nachricht Lokvorth erreicht hatte, explodierte das Humanidrom. Zuerst sah man eine Reihe kleinerer Explosionen entlang der Hülle. Plötzlich jedoch blähte sich das Riesengebilde auf, als geriete es unter steigenden Überdruck. Und dann barst es unter gewaltigen Energieentladungen in unzählige Trümmer, die in alle Richtungen davonstoben.
    Viele der Trümmer stürzten auf Lokvorth herab. Die kleineren Bruchstücke waren verglüht, aber auch jene, die in die Oberfläche einschlugen, richteten keinen nennenswerten Schaden an. Vivoc und Bund jedenfalls wurden nicht getroffen.
    Gan-Bu-Ren trauerte um Am-Kor-Chuu und die anderen seiner Artgenossen, die mit zwölf Raumschiffen am Humanidrom geparkt gewesen waren. Sie hatten keine Zeit mehr gehabt, sich in Sicherheit zu bringen, und waren mit allen anderen umgekommen, die sich im Bereich des explodierenden Humanidroms befunden hatten.
    Aber mehr als um seine Artgenossen trauerte Gan-Bu-Ren um die zahlreiche Vivoc, die dabei getötet worden war, noch bevor sie zu Leben werden konnte. Er wollte gar nicht daran denken, was daraus hätte werden können.
    Das verursachte Gan-Bu-Ren einen quälenden Schmerz tief in seinem Innern. Der Eloundar stieß einen so durchdringenden Klagelaut aus, daß die Alazar in seiner Nähe sich eingeschüchtert duckten.
    Die Herde Galaktiker, die von den Alazar mit ihren Karzzen zusammengetrieben wurde, reagierte dagegen überhaupt nicht. Der Bund, durch das Tanglefeld entsprechend geistig vorbereitet, stand ganz im Banne der Vivoc.
    Die Zeit war weit fortgeschritten.
    Die Vivoc reifte.
    Bald würde sie ausschlüpfen.
    Der Bund, jedes Individuum ein vielversprechend vibrierender Resonanzkörper, registrierte den Reifeprozeß mit steigender Erregung. An den sich ständig verändernden Vibrationen der Galaktiker konnte Gan-Bu-Ren die Werdung der Vivoc verfolgen. Der Bund war der Gradmesser für diesen Vorgang.
    Gan-Bu-Ren nahm die Sendungen der vielen tausend Wesen in seinem Umkreis mittels seines Oorks auf und wollte dabei schier der Verzückung verfallen. Aber er hielt an sich, faltete das Oork zusammen, das seinen Kopf wie ein Kamm zierte, um sich nicht ablenken zu lassen und seinen Pflichten unbeeinflußt nachkommen zu können.
    Es durfte in dieser Phase nichts mehr passieren. Die Vivoc war nun sehr verletzlich. Jeder geringste negative Einfluß konnte sie töten. Es war ohnehin unmöglich, alle schädigenden Einwirkungen von der Vivoc fernzuhalten. Darum starb sie in großen Mengen ab sie war ja so empfindlich. Nur höchstens jede vierte Vivoc war überlebensfähig. Wie schade um dieses von der Natur so verschwenderisch weggeworfene Leben.
    Es gab in dieser Zeit viel für die Neezer zu tun. Sie hatten ein trauriges Geschäft zu verrichten. Sie sammelten die abgestorbene Vivoc sorgfältig ein und brachten sie weg, bevor die Saat verwesen konnte. Die Neezer lagerten die sterbende Vivoc in eigens dafür vorgesehene Behälter und brachten sie an Bord der Raumschiffe. Zur Wiederverwertung.
    Auf Lokvorth strebten die Dinge ihrem Höhepunkt zu. Noch war es nicht soweit, aber bald würde die Vivoc ausschlüpfen.
    Diese gesteigerte Erwartungshaltung machte den Bund zahm. Die Galaktiker waren jetzt nicht mehr die hektischen Rudel der Anfangszeit, die, von der Ausstrahlung des Tanglefeldes getrieben, unruhig und orientierungslos herumirrten, nur von den Karzzen der Alazar im Zaum gehalten und dirigiert.
    Jetzt waren sie friedliche Herden, durch die fürsorgliche Betreuung der Alazar ruhiggestellt und von der Resonanzstrahlung der Vivoc domestiziert.
    Bund und Vivoc standen miteinander in ständiger Wechselwirkung.
    Die Galaktiker aller Völker besaßen ganz ausgezeichnete Resonanzkörper. Obwohl die Brutplaneten erst vor kurzem eingerichtet worden waren, getraute sich Gan-Bu-Ren jetzt schon das Urteil zu, daß die Wesen dieser Galaxis eine weit höhere Resonanzkraft besaßen als jene aus Tolkandir. Ihre geistige Ausstrahlung trieb die Vivoc viel rascher zur Reaktion an, als es die Chuuba, Tevdd oder Vecharer vermocht hatten.
    Gan-Bu-Ren
     
    *
     
    wußte, wovon er sprach. Er hatte zuletzt das Ausschlüpfen der Vivoc in Tolkandir als Eloundar der jüngsten Generation miterlebt, sich seine ersten Verdienste um die Überwachung der Neezer, Gazkar und Alazar erworben. Er hätte schwören mögen, daß die Vivoc auf Lokvorth prächtiger gedieh als auf
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