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1831 - Requiem für den Smiler

Titel: 1831 - Requiem für den Smiler
Autoren: Unbekannt
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der Welt Mochem, wo er zuletzt in Tolkandir stationiert gewesen war.
    Leider war es ihm damals versagt geblieben, am größten vorstellbaren Ereignis teilzuhaben. Vielleicht hatte er diesmal mehr Glück. Lokvorth war jedenfalls ein guter Boden. Und besonders vielversprechend war die Entwicklung in Lokvorth-Therm, der Hauptstadt des Planeten. Es kam ihren Zwecken überaus entgegen, daß die Galaktiker Herdenwesen waren und am liebsten in großen Metropolen lebten.
    Lokvorth-Therm war eine Millionenstadt, in der die Wesen aller Völker dicht gedrängt zusammenlebten. Doch als die Galaktiker den Verdacht schöpften, daß diese Welt ein Brutplanet werden könnte, hatten sie in Massen die Flucht ergriffen. Zum Glück hatten jedoch nicht alle die Möglichkeit zur Flucht gehabt, und so war ausreichend Bund zurückgeblieben, um bei der Geburt der Vivoc Hilfestellung leisten zu können.
    Der Bund von Lokvorth war eine gute Mischung aus verschiedenen Völkern. Vielleicht gab das den Ausschlag für das prächtige Gedeihen der Vivoc.
    Aber Resonanzkörper waren nicht alles - und nicht einmal unbedingt nötig. Es gab etliche gut geeignete Brutplaneten, die nur vereinzelt Intelligenzwesen aufzuweisen hatten. Manche gute Brutplaneten waren sogar bar jeglichen intelligenten Lebens. Und auch dort gedieh die Vivoc.
    Und es war in Tolkandir sogar passiert, daß auf solchen unbewohnten Planeten das Absolutum geschah.
    Andererseits erwiesen sich manche der dicht besiedelten Welten dagegen als Totgeburten.
    Bund mit hervorragenden Resonanzkörpereigenschaften konnte sehr nützlich sein und die Entwicklung der Vivoc fördern, aber es war nicht unbedingt nötig. Manch Gutes gedieh auch ohne Resonanzkörper, es dauerte vielleicht nur etwas länger.
    Gan-Bu-Ren hoffte, daß Lokvorth eine auserwählte Welt war. Nichts wünschte er sich so sehr wie dies.
    Aber dieser Prozeß ließ sich nicht gezielt beeinflussen. Man konnte nur sein Bestes geben und hoffen. Es gab keine überlieferten Regeln, die beschrieben, wie das Absolutum herbeizuführen war. Fast war man geneigt, an das Prinzip des Zufalls zu glauben, wenn es darum ging, ob eine Welt zur auserwählten wurde oder tot blieb.
     
    *
     
    Seine volle Bezeichnung lautete Gan-Bu-Ren-So-Chal-Tol. In diesem Kodenamen waren verschiedene Informationen enthalten. Etwa die, auf welchem Planeten seine Geburt erfolgt war sowie welches Volk darauf gelebt und als Resonanzgeber fungiert hatte. Und auch die Galaxis, in der er zum Leben gekommen war, war als Abkürzung enthalten.
    Die letzte Silbe „Tol" verriet, daß dies die Galaxis Tolkandir gewesen war. Alle Eloundar, die in die Milchstraße kamen, waren in Tolkandir geboren worden. Eloundar der vorangegangenen Generation lebten schon längst nicht mehr.
    Das Leben war leider so kurz!
    Gan-Bu-Ren bedauerte diesen Umstand nicht, weil er sich etwa wichtig nahm. Eloundar waren längst nicht so wichtig, wie Neezer, Gazkar oder Alazar meinten. Eloundar nahmen - verglichen mit diesen drei niederwertigen Arten - eine relativ verantwortungsvolle Position ein. Immerhin waren sie für den Transport und die Aussaat der Vivoc verantwortlich! Und darum wurden sie von den Erkundern, den Kriegern und den Kleinen Ingenieuren wie „Heilige" verehrt.
    Aber Eloundar waren nichts im Vergleich mit den Erhabenen ...
    Nein, Gan-Bu-Ren nahm sich nicht zu wichtig. Wenn er es bedauerte, nur ein ach so kurzes Leben zu haben, dann deswegen, weil er vielleicht nicht mehr das Ereignis erleben würde.
    Er spürte bereits die Schwäche des nahenden Todes über Geist und Körper kommen und bereitete sich auf seinen letzten Weg vor. Die Symptome des nahenden Todes zeigten sich vor allem an gelegentlichen Ausfällen seines Oorks. Sie kamen immer öfter, und irgendwann würde es ihm endgültig seine Dienste versagen. Wenn er erst einmal die Resonanzkörper-Konstante von Intelligenzen nicht mehr wahrnehmen konnte, dann war es Zeit zum Abtreten.
    Aber so einfach wollte er sich mit diesem Schicksal nicht abfinden.
    Er kämpfte gegen die Schwäche an, die in immer kürzeren Abständen über ihn kam. Er wollte nicht wahrhaben, daß seine Zeit bald gekommen war.
    Früher hätte er sich nie vorstellen können, daß er einmal in Versuchung kommen könnte, gegen sein Ende anzukämpfen. Der Tod war ein unabwendbarer und wichtiger Bestandteil des Lebenszyklus.
    Es konnte immer pur eine bestimmte Anzahl von Eloundarn geben. Und für jeden, der geboren wurde, mußte bald ein anderer abtreten. Es gab
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