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1830 - Der IQ-Dimmer

Titel: 1830 - Der IQ-Dimmer
Autoren: Unbekannt
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konnten nur warten und hoffen, daß die Tolkander zum nächsten Termin das Funkfenster wieder öffneten. Dann würde der Bericht der Modula eine hoffentlich positive Aufklärung der Situation bringen.
    „Du hast, trotz allem, gute Arbeit geleistet, Arfe", versuchte ich die Xenomedizinerin aufzumuntern.
    „Der IQDimmer hebt die Wirkung des Tanglefeldes optimal auf."
    „Wenn dir keine positiveren Aspekte einfallen, dann laß es lieber, Atlan", erwiderte Arfe Loidan zynisch; Spott war ihr Hausmittel. „Ich werde mir ewig Vorwürfe machen, daß ich mich auf dieses Experiment eingelassen habe. Wie die Sache auch ausgeht, ich habe die Verantwortung dafür zu tragen. Als verantwortungsbewußte Medizinerin hätte ich dir den IQ-Dimmer verweigern müssen."
    „Warten wir den nächsten Bericht ab, vielleicht löst sich alles in Wohlgefallen auf", sagte ich hoffnungsvoll.
    Aber Arfes spöttischer Blick verriet mir, daß es nicht besonders überzeugend klang.
    Die Funksperre der Tolkander wurde hingegen auch zum nächsten Termin nicht aufgehoben. Und so mußten wir weitere dreieinviertel Stunden warten, hoffend, daß wir wenigstens dann etwas über das Schicksal der Simple Minds erfuhren.
    Als der nächste Zeitpunkt für ein Funkfenster kam, hielten sich die Simple Minds bereits über 16 Stunden im Humanidrom auf - und drei Stunden länger unter dem Einfluß des IQ-Dimmers. Das bedeutete, daß sie bereits ihre vierte Spritze bekommen hatten. Und Tek seine siebte!
    Noch war die von Arfe Loidan festgelegte Toleranzgrenze nicht überschritten. Aber wer die Bilder über die Simple Minds der Anfangsphase kannte, der konnte sich ausmalen, wie dramatisch sich ihr Zustand verändert haben konnte.
    Zum Glück hoben die Tolkander zum nächsten Termin ihre Funksperre wieder auf. Nach endlosen fast zehn Stunden des Wartens erhielten wir den nächsten Bericht über die Simple Minds.
    Ich konnte die Auswertung der Signale kaum erwarten.
     
    *
     
    „Liebe Ankömmlinge!" sagte das Ding, ein schwebender Diskus mit fünfzig Zentimeter Durchmesser und zehn Dicke. „Ich bin euer Führer ..."
    Weiter kam der sprechende Diskus nicht, denn Bragan Domor reagierte sofort. Er hob den Kombistrahler und wollte schießen.
    Es gab eine kurze Verzögerung, weil die Waffe von dem Modula, der sie ihm ausgehändigt hatte, gesichert worden war. Das konnte einen Bragan Domor jedoch nicht aufhalten. Er wußte immer noch, wie man eine Waffe entsicherte. Das tat er mit einer einzigen, sicheren Handbewegung, und dann hatte er den Finger am Drücker und schoß das Ding in einem furiosen Dauerfeuer ab.
    „Feuer einstellen!" schrie Tekener. Der Ertruser gehorchte, denn von dem Ding war inzwischen nichts mehr übriggeblieben. „Biste blöd? Willste Tolkander auf uns hetzen?"
    „Hab’ einen ihrer mechanischen Spitzel zerstäubt", rechtfertigte sich Bragan Domor.
    „Bravo, Bragan", lobte Sher Darang. „Das war ganze Arbeit."
    „Du hast einen harmlosen Vertigo-Roboter abgeschossen, Bragan Domor", erklärte der Modula-Roboter, der für die Kommunikation mit den Simple Minds zuständig war.
    Sie nannten ihn Quassel, weil er ununterbrochen redete - „quasselte". Der Modula hörte schon darauf.
    „Vertigo, meinetwegen. Aber harmlos?" maulte der Ertruser.
    „Könnten die Tolkander durch die Schießerei auf uns aufmerksam geworden sein, Quassel?" fragte Ronald Tekener den Modula; der Smiler hatte im Moment eine gute Phase, schien geistig recht gut arbeiten zu können.
    „Ich würde vorschlagen, daß wir den Standort wechseln", sagte der Modula. „Wir sollten tiefer ins Humanidrom vordringen. Nächstes Ziel sollte das Vivoc-Lager sein."
    „Klar", stimmte Tekener unter heftigem Kopfnicken zu. Er wandte sich an die Simple Minds: „Ihr habt es gehört, Leute. Wir machen einen Vorstoß zum Vivoc-Lager" Er wandte sich wieder an den Modula: „Wie weit isses dorthin?"
    „Zwei Kilometer", antwortete Quassel. „Es gibt drei andere Lagerstätten, die näher liegen. Doch die sind besser geschützt. Das Lager, das ich meine, liegt dagegen auf der Nakkenebene und ist ..."
    „Schon gut!" unterbrach Tekener den Modula ungeduldig. „Führ uns ins Nackenlager. Das wird Basis zwei!"
    „Sollen wir die installierten Geräte wieder abbauen?" wollte der Modula wissen.
    Tekener machte eine ungestüme wegwerfende Handbewegung.
    „Zeitverschwendung!
    „Aber", versuchte der Modula einen Einwand. „Die Tolkander könnten den Transmitter und die anderen Geräte finden und
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