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183 oz.

183 oz.

Titel: 183 oz.
Autoren: Daniel Ott
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alles einmalige Ausgaben."
    "Genau. Alles einmalige Ausgaben."
    "Jo."
    "Geht eigentlich der Kühlschrank?"
    "Bis jetzt nicht."
    "Ah. Ok."
     
     

    "She's a real beaut'"
     

Mo, 06.10.97: Aloha, Part 1
    Wieder in Manly, durchforsten wir die Surfshops nach zwei geeigneten Brettern. Als ambitionierte Surfer, die wir nun mal sind, suchen wir nach Boards, die nicht größer sind als 6,8" und uns mit einem ordentlichen Rocker zu überzeugen wissen. Wir haben uns im ersten Shop Dahlberg und MC (Teddy) angeschaut, doch schon im nächsten Shop belehrt uns der blonde Jüngling hinter dem Tresen, dass diese Boards ihr Geld nicht wert seien, weil sie maschinell geshaped werden. Punkt für ihn. Also kaufen wir bei ihm zwei sagenhaft schöne Aloha-Boards: 6,8", dünn, starker Rocker, FCS-Finsystem. Die Bags gibt's dazu, ebenso die Leashes und Miss Palmers Five Daughters Wachs, Gorilla-Grip für hinten für die Hälfte und einen Gürtel für Benni auch.
    Da aber nur ein Board mit exakt diesen Traummaßen auf Lager ist, bekommt Benni ein Leihboard, bis das richtige Aloha für ihn dann frisch von den Shapern im Laden eintrifft. Wir schweben grinsend aus dem Laden raus, die Straße runter, über den Manly Beach rüber und rein ins Wasser. Was für ein Feeling! Surfen auf ungewohntem Level. Die 600$ pro Kopf haben sich jetzt schon gelohnt. Wirklich einmalige Ausgaben!
     

    Ein Traum in Manly - unsere ersten Wellen in Oz
     

Di, 07.10.97: Omi ist tot
    Wir gehen zum K-Mart und kaufen Kram ein, wir gehen zum Strand und surfen. Und surfen und surfen und surfen. Am Abend telefonieren wir mit unseren Eltern. Die Nachrichten von zu Hause: Unsere Omi ist gestorben. Sie ist abends ins Bett gegangen und morgens nicht mehr aufgewacht. Unbegreifbar für uns, hier auf der anderen Seite der großen Kugel. Aber auch beneidenswert, so ein glatter, sauberer Abgang.

Mi, 08.10.97 : Aloha, Part 2
    Die Wellen sind riesig, glatt, und voll von guten Surfern. Die Drops sind steil und schnell, der Spaß gigantisch. Benni: "Das waren die besten Wellen meines Lebens!" Kurz darauf fügt er noch ein verträumtes und prophetisches "bisher" hinzu.
    Am Abend soll Bennis Aloha im Shop sein. Wir sind auf jeden Fall da.
(Mit fettem Sound im Auto und noch viel fetterer Laune.)
    Um die Zeit zu überbrücken essen wir unsere ersten Fish'n'Chips: eine Offenbarung! Frischer, frittierter Fisch mit richtigen Kartoffel-Ecken, eingewickelt in ein Stück Papier. Wahnsinn. Wir essen vor dem Laden sitzend, als endlich der blaue Pick-Up auftaucht, auf den wir warten. Er hat mehrere Surfboards geladen - aber das für Benni ist nicht dabei. Der Lieferant ist kein geringerer als "GRC" persönlich, wie wir später erfahren: Greg Clough, der Gründer von Aloha-Surfboards Australia. Ein Urgestein im Shaper-Olymp. Er hat schon für Leute wie Damien Hardmann und Barton Lynch geshaped. John, der blonde Jüngling aus dem Laden schlägt vor, als er unserer enttäuschten Gesichter gewahr wird, dass wir Greg zur Firma folgen und das Board dort selbst abholen sollen. Unsere Herzen stehen kurz still, unsere Füße nicht. Wir fahren also hinter Greg her, fünf Minuten in Richtung Brookvale und biegen dort in irgendein unscheinbares Parkhaus ab. Keine Schilder, keine Werbung. Doch dort, in einer grauen Wand öffnet sich uns das Tor zum Himmel: Überall Surfboards und Blanks in allen Größen. Greg, ca. 50 Jahre alt, seit '69 Shaper, sucht Benni dann selbst das Board raus und macht mit uns noch ein paar Snapshots "for the family album". Danach führt er uns durch die Räume und stellt uns den anderen Shapern vor. Während des Gesprächs mit einem anderen Shaper bei einem Bierchen trete ich dann aus versehen ein Blank kaputt. Es ist nur ein kleiner Riss, aber einfach großescheißepeinlich.
    Mit je fünf Pfund Glück in unseren Köpfen, um es mit Anthony Kiedis' Worten zu sagen, und zwei spitzenmäßigen Surfboards in unserem VW-Bus fahren wir dann nach Avalon Beach, legen uns kurz an den Strand und versuchen zu verstehen was hier eigentlich gerade vor sich geht.
    Der Trip hat begonnen.
     

    Die fleißigen Mönche in den heiligen Hallen von Aloha
     

Do, 09.10.97: The Public Toilets of Belmont
    Wir wachen auf: Keine Sau im Wasser, aber saumäßig gute Wellen. Verlockende Düfte einer Bäckerei ziehen zu uns herüber. Ich mache mich auf, um zu Fuß ein paar frische Backwaren zu besorgen - und obwohl ich mich beeile und wir ein sehr hastiges Frühstück zu uns nehmen, sind schon über zehn
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