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183 oz.

183 oz.

Titel: 183 oz.
Autoren: Daniel Ott
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Ding zwischen den Beinen ist, was wir fachmännisch an der umgekehrt proportional aufgemotzetn Karre ablesen können. Er hält uns (mal wieder) für ein schwules Pärchen. Und darauf reagieren hier ja leider echt viele allergisch. Dabei sind wir geimpft! Wir tragen gar keine ansteckenden Homo-Erreger in uns! Aber er hört einfach nicht zu. Egal. Es folgt eine herrliche Felsenschlitterpartie. Dann fahren wir zum Flughafen, meine (andere) Exfreundin und eine Freundin von ihr abzuholen. Wir ziehen natürlich die grauen Bärte an. Die nerven aber so sehr, dass wir sie doch wieder abziehen. Unser Aussehen ohne falsche Bärte sorgt aber für genauso erstaunte Blicke, weil unsere Naturbärte auch schon recht stattlich sind. Wir fahren zum Bondi Beach, um ins Meer zu hüpfen (nach immerhin 2-stündiger Abstinenz auf dem Flughafengelände ja wohl mehr als verständlich!) und während wir so im Wasser sind und sehen, wie jene Freundin (Benni nennt sie Helmut) sich Flossen anzieht um ins Wasser zu gehen, wird uns schlagartig klar, dass unser Australien-Trip beendet ist. Wow. Was für ein Schlag in da Face. Die letzten Tage werden wohl eher so etwas wie eine humane An-Deutschland-Gewöhn-Phase. Wir werden versuchen, die Tage trotzdem in vollen Zügen zu genießen. Da fällt uns auf: Gentlemen wie wir nun mal sind, haben wir keine Schlafgelegenheiten für die Beiden besorgt. Bleibt ihnen also nichts anderes übrig, als leicht verstimmt mit uns am Strand zu übernachten.

Donno, 19.03.98 : Die Rego ist da
    Die Rego ist da! Deja vu ist da! Das Ende ist nah! Mist, verdammtaaaaa!
    Wir gehen einkaufen, schwimmen, surfen. Nicht in dieser Reihenfolge, aber trotzdem. Dann, Gentlemen wie wir ja wie bereits erwähnterweise sind, gibt's eine kurze Mini-Touristenführung durch Sydney von uns (kostenlos, wohlgemerkt!). Wir suchen zur Erfrischung eine Frozen Coke, finden aber nur chinesisches Red Bull und französischen Lychee-Saft. Auch gut. Welcome to Australia.
    Und dann ist es Abend und es geht los: Door 12, Row S, Seat 21 und 22. Pearl Jam live. Noch sind wir guter Dinge, dass wir das Konzert nicht wirklich auf einem Sitzplatz in den oberen Rängen miterleben müssen. Doch schnell wird klar: Es gibt  wirklich absolut KEINE Chance, runter in den Hexenkessel zu kommen.
    Die Jungs, die den Soundcheck machen sehen zwar komisch aus, machen aber einen auffallend korrekten Check. Dagegen ist die Vorband selten schlecht. Als dann endlich Pearl Jam auf die Bühne kommen soll, stehen da Andy Warhol am Mikrofon, ein Japaner an der 80er-Jahre-Power-Gitarre, eine Frau am Schlagzeug und noch zwei echt schräge Typen an Bass und der zweiten Gitarre. Das Publikum reagiert verhalten - bis diese Combo auf einmal losrockt wie Pearl Jam vor 5 Jahren - unglaublich! Und plötzlich wird klar: ditte is ja Pearl Jam! Auch vorhin, die Freaks die den Soundcheck gemacht haben, waren Pearl Jam! Die Perücken fliegen ins Publikum, ein cooles Konzert beginnt. Und wir sitzen in Reihe S, Seat 21 und 22, rühren unsere perfekt temperierte Tasse Tee - und einmal, als Benni gerade für ein Stück Zucker Tasse und Löffel beiseite gelegt hat, hat er sogar mit dem gemeinen Volk applaudiert. Oh behave!
     

Fr, 20.03.98
    Nach dem Morgenschwimm werten wir unseren Ban beim Reifenhändler mit einem Sicherheitszertifikat für unsere Reifen auf: no prob. Ansonsten: Ban waschen, bei Leonardos Bride reinschauen, surfen, abends gibt’s Spaghetti mit Knoblauch. Ja, wir wissen eben, wie man den gerade in Australien angekommenen Gästen etwas bietet. Wir pennen wieder auf dem Strand. Wegen Vollmond ist es saumäßig HELL. Wenigstens haben wir ordentlich Knoblauch intus, da können uns die Werwölfe... ach nee, das waren ja die Vampi... naja. Gute Nacht.

Sa, 21.03.98: Kingscross-Day
    Today is Kings-Cross-Day. Au Scheiße. Das bedeutet, dass wir jetzt wirklich unseren alten Furz verkaufen. Wollen wir das denn wirklich? Shit, shit, shit. Wir kommen später als geplant da an und treffen schon wieder die Norwegels, die auch gerade verkaufen wollen. Wir räumen den ganzen Ban aus, machen alles sauber und schreiben 3500$ druff. Remember: für 2000$ hamwanjekooft. Das erste Pärchen kommt anspaziert, macht eine Testfahrt und möchte für 2500$ kaufen. Da machen wir noch einmal aus der Sesamstraße den Graf Zahl und erklären den Unterschied zwischen einer 2 und einer 3. Die Norwegels verkaufen für 1600$, sind glücklich und weg. Wir dagegen hängen bis sechs Uhr abends mit irgendwelchen
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