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1829 - Unternehmen Humanidrom

Titel: 1829 - Unternehmen Humanidrom
Autoren: Unbekannt
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besondere Strahlung verfügt, die es für die Einlagerung der Vivoc ungewöhnlich geeignet macht, dann wissen wir, was wir zu tun haben."
     
    7.
     
    George Freeder fühlte sich wohl im Chefsessel der Handelsniederlassung SELMI. Nur nebenher ließ er die Monitoren und Holos in seinem Büro laufen.
    Verschiedene Nachrichtensender lieferten ihm die wichtigsten Daten für das Geschäft. Daneben berichteten sie aber auch über die Konferenz und deren Verlauf.
    Freeder war in seine Arbeit vertieft und hörte kaum hin. Erst als der Name Selma Miller fiel, horchte er auf.
    Und dann sah er im Bildwürfel, wie seine vormalige Chefin im Rahmen der intergalaktischen Konferenz freigelassen wurde und zur Delegation der LFT ging.
    Ihm war sofort klar, welche Konsequenzen sich daraus für ihn ergaben. Er war nicht nur überflüssig, sondern nun sogar gefährlich für Chief Denay geworden.
    Ihm war, als hätte ihm jemand einen Dolch in den Unterleib gestoßen. Vor seinen Augen begann es zu flimmern, und er konnte sich nicht mehr aufrecht halten. Ihm wurde übel.
    Freeder verwandelte seinen Sessel rasch in eine Liege, um sich darauf ausstrecken zu können. Er wußte, was die Symptome zu bedeuten hatten: Sein Kreislauf war unter dem Schock zusammengebrochen, und sein Blutdruck war ins Bodenlose gestürzt.
    Es dauerte Minuten, bis Freeder sich wieder erholt hatte.
    Mit einer derartigen Entwicklung hatte er nicht gerechnet. Chief Denay hatte ihn wissen lassen, daß Selma Miller nie wieder die Luft der Freiheit schnuppern würde. Er hatte sein Wort nicht gehalten und die Gefangene wie eine Schachfigur benutzt, um sich Vorteile auf dem Spielfeld der intergalaktischen Diplomatie zu verschaffen.
    George Freeder wußte, daß er in einer Falle saß. Schon jetzt waren garantiert einige Männer oder Frauen von der LFT zu ihm unterwegs, um ihn für seinen Verrat zur Rechenschaft zuziehen. Doch sie waren nicht die einzigen, die ihn vernichten wollten.
    Auch Chief Denay war zu seinem Gegner geworden. Ihm war er nun im Wege!
    Der Cheborparner konnte nicht zulassen, daß er der Liga Freier Terraner gegenüber einige Dinge ausplauderte, die unangenehm für ihn werden konnten.
    Freeder hatte keine andere Wahl: Er mußte verschwinden.
    Von dem Gefühl belastet, daß es so gut wie keine Hoffnung gab, seinen Feinden entkommen zu können, raffte er sich auf, packte die wichtigsten Dinge ein, führte über den Syntron einige Buchungen durch, mit denen er dem Unternehmen SELMI eine größere Summe für seine privaten Zwecke entzog, und verließ das Gebäude.
    Die Sonne schien von einem wolkenlos blauen Himmel herunter, und von den nahen Bergen wehte der Duft von unzähligen Wildblumen herüber. Ein Schwarm farbenprächtiger Vögel zankte sich um einige Körner auf einem frisch eingesäten Blumenbeet, das von einem Roboter bearbeitet wurde.
    Vier junge Unither-Mädchen hatten einen Stand für Fruchtsäfte und leichte alkoholische Getränke aufgebaut und alberten mit zwei erwachsenen Unithern, die schon ein wenig zuviel getrunken hatten.
    Ansonsten war niemand zu sehen. George Freeder atmete auf. Eine schwere Last schien von ihm abzufallen. Offenbar hatte er die Lage allzu pessimistisch beurteilt. Er schritt aus, und seine Lippen entspannten sich zu einem leichten Lächeln.
    Als er ein Laufband betrat, das ihn zum Gleiter-Parkdeck bringen sollte, traten zwei Blues von hinten an ihn heran.
    „Hallo, George", sagte einer von ihnen.
    Erschrocken fuhr er zusammen. Plötzlich spürte er die Last wieder, die auf seinen Schultern ruhte und die ihn zu erdrücken drohte. Er ahnte, was sie von ihm wollten. Schon verfluchte er sich, weil er sich länger als notwendig in seinem Büro aufgehalten hatte, um einige materielle Dinge zu retten.
    Eine kleine Hoffnung aber blieb ihm noch: Vielleicht waren die beiden Blues doch nicht gekommen, um ihn in den Kerkern von Chief Denay verschwinden zu lassen.
    „Welch erfreulicher Anblick!" rief er, wobei er versuchte, sich heiter und gelöst zu geben.
    Es gelang ihm nicht. Seine Stimme klang belegt, und es schien ihm, als schnüre ihm etwas die Kehle zu, so daß er nicht frei sprechen konnte.
    „Gerade habe ich gedacht, daß der Poet im Konzert der fröhlichen Farben der Blumen ein wenig Blau vermissen müßte. Was kann ich für euch tun?" fragte Freeder.
    „Sehr viel", antwortete der andere der beiden Blues und drängte ihn vom Band zu einem Gleiter hin, der keinerlei Kennzeichnung trug. „Chief Denay möchte, daß du für
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