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1829 - Unternehmen Humanidrom

Titel: 1829 - Unternehmen Humanidrom
Autoren: Unbekannt
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Dennoch wird der Alaza nicht mehr lange leben.
    Er wird dir aber deutlich länger zur Verfügung stehen, als Chief Denay erwartet."
    „Du glaubst also, daß Chief Denay nur die große Geste vor dem Forum der Delegierten wollte, als er uns den Gefangenen übergab, und daß er dabei wußte, daß uns der Alaza sehr schnell unter den Händen wegsterben würde?"
    „Genau das", bestätigte der Arzt. „Die Delegierten erfahren ja nicht, wie es weitergeht mit dem Alaza.
    Doch ein wenig hat Chief Denay sich verschätzt. Ich denke, er hat die Effizienz unserer Sympathikolytika nicht richtig eingestuft. Du solltest die Zeit nutzen. Jede Minute zählt."
    „Danke." Atlan nickte dem Arzt zu und ging zu dem Gefangenen, der die Augen geöffnet hatte und ihn ohne jeden Ausdruck von Gefühl anblickte.
    Ein schwieriges Verhör begann. Der unsterbliche Arkonide hatte in seinem Jahrtausende währenden Leben schon zahlreiche Auseinandersetzungen dieser Art gehabt. Daher verfügte er über mehr Erfahrungen in diesem Bereich als jeder andere auf der GILGAMESCH. Er wußte-, wie er sich dem Alaza nähern mußte.
    Atlan richtete sich auf einen langen, stillen Kampf ein. Das war richtig, denn zunächst reagierte der Gefangene überhaupt nicht auf ihn. Erst allmählich taute er auf und gab einiges von sich preis.
    Er hatte einen ellenlangen Namen, dessen erste beiden Silben wie „Vas-Uur" klangen. Atlan nannte ihn Vasuur.
    Der Alaza bedauerte, dem Bund - gemeint waren die Galaktiker - lebend in die Hände gefallen zu sein.
    Mehr war. in den ersten Stunden trotz aller Bemühungen nicht aus ihm herauszubekommen.
    Cistolo Khan und Gia de Moleon gesellten sich zu dem Arkoniden, um ihm behilflich zu sein. Auch sie erreichten zunächst nicht mehr. Der Gefangene erwies sich als unnahbar.
    Atlan ging nun dazu über, im Zusammenspiel mit Cistolo Khan und Gia de Moleon provokante Fragen zu stellen und den psychischen Druck auf den Alaza zu verstärken.
    „Wir sind in der Lage, deine schleichende Selbsttötung zu verhindern", behauptete der Arkonide. „Das ist dir natürlich nicht entgangen, denn du weißt, daß du eigentlich längst hättest tot sein müssen."
    Der Ingenieur blickte ihn erschrocken an. Er schien’zu ahnen, was nun kam.
    „Wir haben unsere medizinische Behandlung nun perfektioniert", bemerkte die TLD-Chefin. „Daher sind wir in der Lage, dich sehr lange am Leben zu erhalten."
    „Wir reden hier nicht von Stunden oder Tagen", fügte Cistolo Khan hinzu, als der Gefangene nicht nach Wunsch reagierte, „sondern von Jahren, Jahrzehnten und möglicherweise von Jahrhunderten."
    Der LFT-Kommissar war eine beeindruckende Erscheinung. Er hatte volles, welliges Haar, das ihm im Nacken bis auf die Schultern herabreichte. Wie meist trug er auch an diesem Tag eine derbe Freizeitkleidung mit einem breiten Ledergürtel und schweren Stiefeln.
    „Wir können dich so lange am Leben erhalten, wie wir wollen, und wir werden es tun, wenn wir nicht schon bald erfahren, was wir wissen müssen", drohte Atlan. In dieser Situation hatte er keine Bedenken, die Unwahrheit zu sagen.
    „Ich will sterben", sagte Vasuur.
    Atlan, Cistolo Khan und Gia de Moleon waren sich darüber klar, daß er es wirklich ernst meinte.
    „Das hast du uns schon früher wissen lassen", erinnerte Atlan, „aber wir werden dich nicht sterben lassen, bevor du uns die Informationen gegeben hast, die wir haben wollen."
    „Je früher du also sprichst, desto früher werden wir die Maschinen abschalten, die dich am Leben erhalten", fügte Gia de Moleon hinzu.
    Damit hatten sie Vasuur in der Falle.
    Er stand vor einem Konflikt, den er nur lösen konnte, wenn er den Mund öffnete.
    „Ich brauche Zeit zum Nachdenken", forderte er.
    „Die Zeit haben wir nicht", wies Atlan seine Bitte um eine Pause im Verhör zurück.
    Er dachte daran, daß die Tolkander ständig weiter vordrangen und ihnen Minute für Minute zahllose Galaktiker zum Opfer fielen. Unter diesen Umständen konnten sie den Gefangenen nicht schonen, zumal sie nicht wußten, wie lange die Mediziner ihn am Leben erhalten konnten.
    „Was wollt ihr wissen?" fragte der Alaza.
    „Wie sind die verschiedenen Völkergemeinschaften der Tolkander miteinander verbunden?" fragte der Arkonide. „Wie sind ihre Hintergründe?"
    „Darauf kann ich nicht antworten", behauptete Vasuur. „Ich weiß es selbst nicht."
    „Wer ist die treibende Kraft, die die Neezer, Gazkar und Alazar antreibt?" Cistolo Khan trat näher an den Gefangenen heran.
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