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1829 - Unternehmen Humanidrom

Titel: 1829 - Unternehmen Humanidrom
Autoren: Unbekannt
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Sicherheitsvorkehrungen daran gehindert, Selbstmord zu begehen."
    Diese Nachricht schlug ein wie eine Bombe.
    Viele Delegierte sprangen von ihren Plätzen auf und belohnten den Cheborparner mit erneutem Beifall.
    „Wir übergeben den Gefangenen zur weiteren Verwendung an die Liga Freier Terraner", setzte Chief Denay seine Rede fort. „Die LFT ist bisher am stärksten durch die Tolkander bedroht worden und hat die meisten Verluste hinnehmen müssen. Die LFT wird auch in Zukunft den größten Teil der Lasten tragen, daher ist es eine selbstverständliche Dankespflicht für uns, ihnen den Gefangenen auszuhändigen. Ich hoffe, daß es ihnen gelingt, ihn zu verhören und so lange am Leben zu erhalten, bis er seine Geheimnisse preisgegeben hat."
    Er bat Paola Daschmagan in einen Nebenraum. Sie folgte der Einladung, wobei sie Atlan, Gia de Moleon und einige ihrer Mitarbeiter aufforderte, sie zu begleiten.
    Der Alaza lag in einem Käfig aus Formenergie und war an ein syntronisch gesteuertes Versorgungssystem angeschlossen. Auf einem Monitor zeichneten sich seine Lebensfunktionen ab. Sie machten deutlich, daß der Gefangene sich bei guter Gesundheit befand.
    „Wir möchten den Alaza an Bord der GILGAMESCH bringen", sagte der Arkonide zu Chief Denay.
    „Ich hoffe, du hast nichts dagegen einzuwenden?"
    „Natürlich nicht", antwortete der Cheborparner. „Der Gefangene gehört euch. Was ihr damit macht, ist allein eure Sache."
    Der Arkonide blickte die Erste Terranerin an. Diese nickte nur.
    Atlan erteilte seinen Begleitern einige Befehle. Einige Arkoniden lösten den Alaza aus dem Käfig, um ihn in die RICO zu überstellen. Mit ihnen verließ der Arkonide das Konferenzzentrum und kehrte an Bord zurück.
    Er blieb in der Nähe des Gefangenen, während dieser von Spezialisten aus dem künstlichen Schlaf geweckt und gleichzeitig so abgesichert wurde, daß er seinem Leben nicht so ohne weiteres ein Ende setzen konnte. Währenddessen startete die RICO und stieg zur GILGAMESCH auf, wo der Alaza augenblicklich ins Zentralmodul zur medizinischen Station gebracht wurde.
    Arne Höllwils, ein noch junger, aber ungemein fähiger Mediziner, übernahm den Gefangenen und untersuchte ihn. Er war ein hochgewachsener Mann mit schmalen, beweglichen Händen. In seinen Augen lag eine tief aus dem Innren kommende Ruhe, die auf dem Wissen von Erfahrung und Können basierte. Das blonde Haar fiel ihm weich in eine breite, kantige Stirn.
    „Mach dir lieber keine falschen Hoffnungen", empfahl er Atlan, als die erste Untersuchung abgeschlossen war. „Chief Denay ist ein geschickter und trickreicher Mann. Er hätte dir den Alaza nicht übergeben, wenn er nicht genau gewußt hätte, daß er nicht mehr lange zu leben hat."
    „Äußerlich ist nichts zu erkennen", sagte der Arkonide.
    Er musterte den Gefangenen, der ausgestreckt auf seinem Lager ruhte und von einer ganzen Batterie von medizinischen Geräten überwacht wurde.
    „Das Drama spielt sich in seinem Inneren ab", erläuterte Höllwils.
    „Und was bedeutet das? Aber bitte einfach ausgedrückt, so daß ich es auch als Nichtmediziner verstehen kann."
    „Wie jeder normale Organismus produziert auch seiner im Rahmen des allgemeinen Stoffwechsels toxische Stoffe. Normalerweise werden diese Gifte in einer Drüse wie etwa der Leber abgebaut oder durch die Nieren oder vergleichbare Organe ausgefiltert und ausgeschwemmt. Bei dem Alaza haben diese Organe ihre Arbeit weitgehend eingestellt."
    „Also wird sein Organismus nicht mehr entgiftet?"
    „Genau das ist der Fall", bestätigte der Arzt. „Mit sehr großer Wahrscheinlichkeit handelt es sich dabei um einen willentlichen Akt. Der Alaza ist in der Lage, den Nervus sympathicus zu beeinflussen und auf diese Weise die unwillkürlich tätigen Organe wie Herz; Darm, Nieren, Leber und andere zu innervieren. Ich habe ihm verschiedene Sympathikolytika gegeben, also Substanzen, die seine Wirkung auf den Nervus sympathicus aufheben."
    „So daß die Organe wieder entgiftend arbeiten?"
    „Richtig. Nur leider nicht mit ihrer vollen Kapazität. Eine schleichende Vergiftung bleibt bestehen.
    Denn der Organismus eines Alaza stellt uns vor zu viele Rätsel, die wir so rasch nicht lösen können. Wir können also nur hoffen, daß wir uns pharmakologisch gesehen in die richtige Richtung bewegen. Wir flankierten unsere medikamentösen Maßnahmen, indem wir mit unseren Apparaturen das Blut waschen, wobei wir hoffen, die meisten toxischen Stoffe ausfiltern zu können.
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