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1829 - Unternehmen Humanidrom

Titel: 1829 - Unternehmen Humanidrom
Autoren: Unbekannt
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„Wer zieht die Fäden aus dem Hintergrund?"
    „Auch das ist mir nicht bekannt", erwiderte Vasuur. „Ich weiß nur, daß die Eloundar, die Heiligen, auch nicht die tatsächlichen Machthaber sind."
    „Welche Aufgaben haben die Eloundar?" forschte Gia de Moleon.
    „Sie sind die Hüter der Vivoc."
    Endlich hatte der Ingenieur eine klare Antwort gegeben!
    Atlan, Cistolo Khan und die Leiterin des Terranischen Liga-Dienstes versuchten, eingehendere Auskünfte zu bekommen, doch weiter konnte Vasuur sich nicht äußern. Er wußte offensichtlich auch nicht mehr.
    Daher ging der Arkonide zu einer anderen Frage über. Er kam auf die Aussage zu sprechen, die Kummerog ihm gegenüber gemacht hatte und derzufolge die Galaktiker so gut wie tot seien und die Milchstraße bald zu einer leblosen Sternenwüste werden würde.
    „Ich kann nicht in die Zukunft sehen", antwortete Vasuur, „ich weiß jedoch, daß die Galaktiker wertvoller Bund für die Vivoc sind."
    Wiederum versuchten Gia de Moleon und die beiden Männer weitere Informationen zu erhalten und Näheres über diese Aussage zu erfahren, doch dem Alaza fehlte das nötige Hintergrundwissen, um sich eingehender äußern zu können.
    Erschöpft schloß er nach einiger Zeit die Augen. Sein Atem ging flacher.
    Atlan ging zu dem Mediziner Arne Höllwils, der die Lebensfunktionen des Gefangenen in einem Nebenraum überwachte. Er blickte auf die Monitoren und erkannte sofort, daß die Parameter schlechter geworden waren.
    „Wie sieht es aus?" fragte er dennoch.
    „Nicht gut", bestätigte der Arzt seine Befürchtungen. „Es geht zu Ende mit ihm. Wir können ihn nicht mehr lange am Leben erhalten."
    „Wie lange noch?"
    Höllwils zuckte mit den Achseln.
    „Ein Alaza ist keine Uhr, bei der man sagen kann, wann sie stehenbleibt. Er ist ein lebendes Wesen, das voller Rätsel für uns ist. Hormone sind die bestimmenden Lebenselemente bei ihm. Du mußt dir sie vorstellen wie einzelne Musiker in einem großen Orchester."
    „Spielen alle harmonisch zusammen, funktioniert das Orchester perfekt", sagte Atlan. „Fallen einzelne von ihnen weg, leidet der ganze Klangkörper."
    „Richtig", bestätigte der Mediziner. „Der Alaza hat einen Ausweg aus seiner Lage gefunden. Seine Organe schütten immer weniger Hormone aus. Auf diese Weise erreicht er, daß seine Lebensfunktionen allmählich erlöschen. Aber wann die Musik zu Ende ist - das ist völlig offen."
    „Jedenfalls drängt die Zeit", stellte der Arkonide fest. „Wir dürfen unserem Freund keine Schonfrist einräumen."
    Er kehrte zu dem Alaza zurück.
    „Weiter!" forderte er. „Wir müssen noch mehr wissen."
    „Ich habe euch alle Informationen gegeben, über die ich verfüge", behauptete der Sterbende.
    „Es fehlt noch etwas", blieb der Arkonide stur. „Eine für uns wichtige Frage: Warum haben die Tolkander entgegen ihrer sonstigen Praxis das Scarfaaru-System erobert?"
    Vasuur öffnete die Augen und blickte ihn lange an, bevor er antwortete.
    „Wir, die Alazar, die auch als Ingenieure gelten, haben herausgefunden, daß das Humanidrom eine Strahlungsquelle ganz besonderer Art ist und auf einer Frequenz liegt, die sich vorteilhaft auf die Vivoc auswirkt. Daher ist das Humanidrom ungewöhnlich gut geeignet für deren Lagerung."
    Er zuckte überraschend zusammen, bäumte sich dann ruckend und bebend in seinen Fesseln auf.
    Der Arzt stürzte herein und versuchte, ihn zu beruhigen, doch er konnte nichts für ihn tun. Der Alaza sank in sich zusammen und starb.
    Unmittelbar darauf setzte der Verfallsprozeß ein. Dieser verlief so rasch, daß die Galaktiker meinten, ihn mit ihren Blicken verfolgen zu können.
    „Ist noch etwas zu machen?" fragte Cistolo Khan.
    „Überhaupt nichts", gestand Höllwils. „Für mich ist es wie ein kleines Wunder, daß wir ihn überhaupt so lange am Leben erhalten konnten."
    „Dann verbrennt die sterblichen Überreste!" befahl der Kommissar. „Die Asche übergeben wir wie üblich in einer geschlossenen Kapsel dem Weltraum. Das ist das einzige, was wir für ihn und seine Würde noch tun können."
    Zusammen mit Atlan und Gia de Moleon verließ er den Raum, um in einem kleinen Konferenzzimmer die Ergebnisse der Befragung zu besprechen.
    „Mit seinen letzten Worten hat er uns einen wirklich wichtigen Hinweis gegeben", meinte Atlan.
    „Richtig", stimmte Cistolo Khan zu. „Er hat uns das Ziel für unsere erste gemeinsame Aktion gegen die Tolkander beschrieben: das Humanidrom! Wenn es über eine
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