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1794 - Die Zombie-Braut

1794 - Die Zombie-Braut

Titel: 1794 - Die Zombie-Braut
Autoren: Jason Dark
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Was stand auf dem Tablett?
    Zum einen der Salat. Den hätte seine Partnerin, Dagmar Hansen, auch für gut befunden. Nicht aber den Hackbraten, den Harry Stahl ebenfalls auf das Tablett gestellt hatte und der fast unter einer dunklen Soße verschwand. Daneben lag noch der von der Kelle gerutschte klumpige Kartoffelbrei.
    Zu viele Kalorien!, dachte Harry und erinnerte sich wieder an seine Partnerin. Er beschloss, am nächsten Tag weniger zu essen und dabei auf die Kalorien zu achten.
    Das hätte er auch jetzt getan, aber Dagmar war für eine Woche weg. In einem Frauenhotel wollte sie ausspannen. Sie war mit einer Freundin gefahren und Harry trieb sich allein herum.
    Er nahm noch ein Mineralwasser und schob sein Tablett auf die Kasse der Kantine zu, wo heute mal wieder eine Mitarbeiterin saß, der man ansah, dass es ihr auch gut schmeckte, denn sie hatte einiges auf den Rippen.
    Harry kannte sie, und als sich beide anschauten, lachte die Frau an der Kasse.
    »Ho, das ist ja mal ein Essen.«
    »Ich bin Strohwitwer. Da muss man was zu sich nehmen, das auch vorhält.«
    »Da haben Sie recht.« Die Frau lächelte verschwörerisch. »Wir haben auch leckere Nachtische. Kann ich nur empfehlen.«
    »Nein, um Himmels willen nicht! Mir reicht, was ich auf dem Teller habe.«
    »War ja nur eine Idee.«
    »Danke. Morgen vielleicht.« Harry Stahl zahlte und ging mit seinem gefüllten Tablett auf einen leeren Tisch am Fenster zu. Von diesem Platz aus hatte er einen schönen Blick auf die nahen Weinberge, in denen allmählich die Lese begann. Den Federweißen gab es schon jetzt, und Harry hatte auch schon einige Gläser davon getrunken. Jetzt trank er aber Mineralwasser.
    Er gönnte sich einige Schlucke, stellte das Glas weg und widmete sich dem Essen. Er probierte den Hackbraten und fand, dass man ihn schon essen konnte. Was auf dem Tablett stand, war zwar keine Offenbarung, aber besser als nichts. Gemüse hatte er nicht genommen, es reichte auch so. In der Kantine gab es einige Gerichte zur Auswahl. Jeden Mittag wurde auch eine Currywurst angeboten. Wenn er daran dachte, dann auch immer an seinen Freund John Sinclair, der, wenn er nach Deutschland kam, immer gern eine Currywurst aß.
    Sie hatten sich lange nicht mehr gesehen, und Harry beschloss, den Geisterjäger mal anzurufen und sich nach seinem Befinden zu erkundigen.
    »Darf ich mich zu dir setzen, Harry?«
    Eine bekannte Männerstimme riss Harry aus seinen Gedanken. Er ließ das Besteck sinken, schaute hoch und sah den Kollegen Dirk Rossmann am Tisch stehen.
    Er mochte den jüngeren Mann, der während seiner Ausbildung auch mal in Harrys Abteilung gewesen war. Beide hatten sich gut verstanden, und Dirk hatte auch immer ein offenes Ohr für Harrys Fälle gehabt.
    »Aber sicher kannst du dich setzen, wenn es dich nicht stört, dass ich weiterhin esse. Sonst wird das Zeug kalt.«
    »Was sollte mich denn stören? Ich kann aber auch später noch mal …«
    »Nein, nein, jetzt setz dich endlich.«
    »Danke.«
    Beide Männer saßen sich gegenüber. Dirk Rossmann sagte nichts, er ließ Harry in Ruhe essen, und Stahl schaute hin und wieder lächelnd hoch.
    Sein Kollege war um einiges jünger als er. Trotzdem hatten sie sich verstanden, und Dirk Rossmann wusste auch, mit welchen Fällen sich Harry beschäftigte.
    Es waren Dinge, die außerhalb der Norm lagen. Die nicht als normaler Fall zu betrachten waren und bei denen Dinge eine Rolle spielten, die nicht zu fassen waren. Womit man offiziell nichts zu tun haben wollte, sie aber doch akzeptierte und deshalb Harry Stahl eingestellt hatte.
    Dirk Rossmann hatte zwar einen derartigen Fall noch nicht selbst erlebt, aber er konnte sich vorstellen, dass es diese gefährlichen Angreifer schon gab, mit denen Harry zu tun hatte.
    Er hatte sein dreißigstes Lebensjahr noch nicht erreicht. Sein Haar war dunkelblond, recht kurz geschnitten, und er hatte ein männliches Gesicht mit dunkelbraunen Augen und einem schmalen Mund. Manchmal trug er einen Drei-Tage-Bart, aber bei seinen blonden Haaren hatte auch der Bart keine andere Farbe. Da lohnte es sich nicht, ihn zu tragen.
    Harry aß sein Fleisch, aber um den Kartoffelbrei machte er einen kleinen Bogen. Ein paar Bissen reichten ihm aus, um zu wissen, dass er künstlich schmeckte.
    Er schob den Teller zur Seite, auf den er seine gefaltete Serviette gelegt hatte. Dann nickte er seinem jungen Kollegen zu. »Na, wie sieht es aus?«
    »Gut.«
    »He, das freut mich.«
    »Ich kann auch hier bleiben, Harry.
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