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1826 - Das Nebelheer

1826 - Das Nebelheer

Titel: 1826 - Das Nebelheer
Autoren: Jason Dark
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es mir wie John Sinclair und den Conollys.
    Normal war das nicht. Aber Jane hatte sich daran gewöhnt und sie nahm ihr Schicksal fatalistisch hin.
    Was hatte der Reiter vor? Noch immer hatte er sich nicht für einen anderen Weg entschieden. Er ritt direkt auf den Wagen zu, und wenn er die Richtung beibehielt, dann würde er ihn erreichen und möglicherweise mit den Pferdehufen zerstören.
    Es passierte nicht.
    Er hielt an.
    Er senkte auch sein Schwert!
    Jane Collins hielt den Atem an. Sie rechnete damit, dass die Waffe die Kühlerhaube berühren und sie beschädigen würde. Vielleicht auch einschlagen, denn möglich war alles. Aber sie machte sich grundlos Sorgen.
    Die Waffe blieb auf halber Strecke stehen. Die Spitze wies jetzt auf die Frontscheibe, hinter der Jane Collins hockte und sich wie in Eis eingepackt vorkam.
    Jetzt näherten sich auch die anderen Reiter. Sie ließen sich Zeit.
    Jane bewegte sich nicht. Nur ihre Augen zuckten. Sie ließ die Reiter nicht aus dem Blick, die näher und näher kamen und den Golf jetzt erreichten.
    Sie fächerten auseinander und bildeten um den Wagen herum einen Kreis. Dort blieben sie. Und Jane Collins blieb auch sitzen, wobei sie etwas fühlte.
    Bisher hatte sie den Wagen für eine Schutzzone gehalten, das war nun nicht mehr der Fall. Sie spürte, dass etwas auf dem Weg war und auch vom Blech und von den Fenstern nicht aufgehalten werden konnte.
    Es war eine Kälte!
    Allerdings eine besondere, eine sehr trockene. Eine Kälte, die in einen Menschen eindrang und ihn innerlich frieren ließ.
    So erging es Jane Collins. Sie hatte das Gefühl, als würde sich bei ihr alles zusammenziehen. Der Gedanke, innerhalb des Autos zu erfrieren, war da nicht zu weit hergeholt.
    Etwas stürmte in ihren Kopf.
    Es waren nicht ihre Gedanken, sondern andere, fremde, die Jane sich bestimmt nicht gewünscht hatte.
    Lass es sein …
    Tu es nicht …
    Es ist in deinem Sinne …
    Denk daran …
    Es waren Stimmen, die sich in ihrem Kopf ausgebreitet hatten. Jane musste sich ihnen stellen, was sie auch gern tat. Sie brauchte sich nicht zu fragen, woher die Stimmen kamen, ein Blick nach vorn reichte aus. Es waren die geheimnisvollen Nebelreiter, die mit ihr Kontakt aufgenommen hatten.
    Tot, sonst bist du tot …
    Die Stimmen hatte auch die Kälte durchdrungen, die Jane in ihren Klauen hielt. Nur war das eine Kälte, die sie nicht erfrieren lassen würde, und trotzdem hasste Jane sie.
    Was wollten die Reiter noch?
    Eigentlich nichts. Sie hatten ihre Pflicht getan. Sie würden bestimmt wieder verschwinden, und Jane hatte den Gedanken kaum im Kopf, da war das auch der Fall.
    Die Reiter zogen sich zurück. Es begann mit ihrem Anführer, der sein Pferd um die Hand drehte und in die entgegengesetzte Richtung ritt. Die anderen ließen ihm einen gewissen Vorsprung, erst dann setzten auch sie sich in Bewegung.
    Sie senkten dabei die Köpfe und schauten in das Auto hinein. Aber das vermutete Jane nur, denn sie sah keine Gesichter unter den Kapuzen. Die Reiter waren auf keinen Fall Menschen. Sie tippte eher auf irgendwelche Geister.
    Sie verschwanden. Und es sah aus, als würden sie sich auflösen, als sie in den Nebel hinein ritten.
    Jane konnte sich wieder normal bewegen, denn die große Kälte hatte sie verlassen.
    Durchatmen. Aufstöhnen. Mit der Hand durch ihr Gesicht fahren und den kalten Schweiß wegwischen. Das brachte sie wieder zurück ins Leben.
    Und der Nebel?
    Sie sah, dass er sich zurückzog. Die dicke Schicht löste sich auf, und das ging sehr rasch, sodass Jane wieder einen freien Blick in den Wald hatte.
    Vorbei …
    Sie lachte auf und schlug mit beiden Handflächen gegen das Lenkrad. Sie hatte es geschafft, aber sie fragte sich nun, warum sie erwischt worden war.
    Ausgerechnet sie.
    Jane wusste es nicht, aber sie konnte sich vorstellen, dass es mit dem Job zu tun hatte, der vor ihr lag.
    Die Gegend hatte wieder ihr normales Gesicht angenommen, und Jane wartete keine Sekunde länger. Sie drehte den Zündschlüssel und sorgte dafür, dass der Wagen ansprang. Sie wusste nicht genau, was dieser Marian Drake von ihr wollte, aber sie wurde das Gefühl nicht los, dass es mit dem zusammenhing, was sie soeben erlebt hatte …
    ***
    Ja, es war der Mann, den sie von der Party her kannte und der damals für sie ein arroganter Pinsel gewesen war. Das hatte sich für sie auch jetzt nicht geändert. Noch immer trug er diesen blasierten und arroganten Ausdruck zur Schau. Da zeigten die Mundwinkel nach
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