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1826 - Das Nebelheer

1826 - Das Nebelheer

Titel: 1826 - Das Nebelheer
Autoren: Jason Dark
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er wieder nach hinten in sein Arbeitszimmer gegangen, als er die Frage rief, die ihm auf der Seele brannte.
    »Bist du Elton Drake?« Marian dachte nicht darüber nach, dass der andere vielleicht gar nicht reden konnte, er wollte nur versuchen, die Wahrheit herauszufinden.
    Der Reiter gab ihm keine Antwort.
    Davon ließ er sich nicht beirren und fragte wieder: »Bist du Elton Drake?«
    Jetzt erhielt er eine Antwort. Ihn erreichte so etwas wie eine kalte Wolke. Im nächsten Augenblick geriet Bewegung in den Anführer, der sich von seinem Pferd löste.
    Er sprang vor.
    Da gab es das offene Fenster.
    Und er sprang hindurch.
    Marian Drake wusste Bescheid. Dieser Angriff galt ihm. Er schrie auf und riss die Arme hoch, um dem auf ihn zurasenden Schwert ausweichen zu können.
    Das schaffte er nicht. Die Klinge war schneller …
    ***
    Wir rannten, und beide befürchteten wir, nicht rechtzeitig genug zu kommen. Einen weiteren Schrei hörten wir nicht, und ich wusste nicht, ob das gut war oder nicht.
    Ich hatte Jane den Vortritt gelassen. Sie wusste, welche Tür wir öffnen mussten.
    Jane riss sie auf.
    Ich stürmte nach ihr ins Arbeitszimmer, sah das offene Fenster und unterdrückte nur mühsam einen Fluch, als ich Marian Drake sah, der am Boden lag und aus einer Wunde im Gesicht blutete.
    Ein Messer oder eine andere Klinge hatte dort ihre Spuren hinterlassen. Aber nicht nur das. Jane Collins, die sich neben dem am Boden liegenden Mann hinkniete, schüttelte den Kopf.
    »Was ist denn?«
    »Sie haben ihn erwischt.«
    »Und wo?«
    »Kopf und Körper.«
    »Ist er tot?«
    »Ich denke nicht.« Jane schaute mich an. Sie hatte den Kopf leicht angehoben und ihn zur Seite gedreht.
    Mehr brauchte sie nicht zu sagen. Ich ging in die Knie und schaute mir die Verletzungen an.
    Das war kein Messer gewesen, sondern eine Schwertklinge. Sie hatte eine Wunde quer über dem Gesicht hinterlassen. Dann war sie bis zum Körper weiter gewandert, hatte dort die Kleidung durchtrennt und die Haut aufgeschlitzt.
    Der Mann blutete, er war schwach. Wenn er nicht bald in ärztliche Behandlung kam, konnte er hier verbluten. Bewusstlos war er nicht geworden, aber jenseits von Gut und Böse.
    »Sie sind da«, flüsterte Jane. Sie ging zum offenen Fenster, was mir nicht gefiel. Es war zu gefährlich.
    »Bleib zurück, Jane!«
    Sie blieb tatsächlich stehen und nickte mir zu. Ihr Gesicht war leicht verzerrt. Ich kannte sie gut genug und wusste, dass sie sich Vorwürfe machte, nicht besser auf Marian Drake achtgegeben zu haben.
    »Wo sind sie, John?«
    »Draußen.«
    »Meinst du?«
    »Ja, denn sie haben durch das offene Fenster alle Chancen gehabt.«
    Jane Collins war nicht so überzeugt. Ich wollte es ändern und ging auf das Fenster zu. Den Nebel sah ich schon vorher, aber nicht ein Reiter war zu sehen.
    Ich bewegte mich wieder vom Fenster weg, nachdem ich es geschlossen hatte. Dann kümmerte ich mich um Marian Drake, der die Augen geöffnet hatte und Jane Collins anschaute, die neben ihm kniete.
    Ich sorgte dafür, dass auch ich in sein Blickfeld geriet, und nickte ihm zu.
    »Der Arzt ist unterwegs, aber das wird Ihnen Jane Collins ja erklärt haben. Ich würde gern wissen, ob Sie reden können oder in der Lage sind, ein paar Fragen zu beantworten.«
    »Wir können es versuchen«, erklärte er mit leiser Stimme.
    »Danke.«
    Jane hörte uns zu, und so bekam sie auch meine erste Frage mit.
    »Können Sie sagen, wer Ihnen das angetan hat?«
    »Es war der Reiter, der Anführer. Mein verfluchter Ahnherr, der auf den Namen Elton Drake hört.«
    »Sind Sie sicher?«
    »Ja, denn er hatte auch das Schwert. Ich weiß nicht, ob er echt ist, aber die Waffe ist es.« Seine Aussage hatte ihn schon angestrengt, und er sackte erst mal zusammen.
    Jane stieß mich an. »Lass ihn, John. Er ist zu schwach. Er hat eine Menge Blut verloren.«
    »Ja, du hast recht. Aber glaubst du das mit diesem Elton Drake?«
    »Warum nicht? Dieses Haus gab es damals schon. Und dann denk mal an die Typen aus dem Adel, die vor Langeweile nicht wussten, was sie tun sollten. Da war der Klub der Höllensöhne, die auf den Teufel gesetzt hatten und grausamste Verbrechen begingen. Ich nehme an, dass dieser Klub für sie ein Vorbild gewesen ist.«
    Ich lächelte. »Du bist gut informiert.«
    »Weiß ich. Aber hatten wir nicht mal mit den Höllensöhnen zu tun?«
    »Ja, liegt nur weit zurück.«
    »Trotzdem. Die Männer aus dem Haus hier müssen ähnlich gedacht haben. Nur sind sie in eine andere
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