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1826 - Das Nebelheer

1826 - Das Nebelheer

Titel: 1826 - Das Nebelheer
Autoren: Jason Dark
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gewesen, sich mit bestimmten Praktiken zu beschäftigen.«
    »Ja, ich weiß.« Damals wussten reiche verwöhnte junge Leute oft nicht, wie sie die Zeit verbringen sollten. Sie hatten sich dann den Okkultismus als Hobby ausgesucht, und besonders in war es gewesen, den Teufel anzubeten.
    »Woher weißt du das alles?«
    Jane, die noch immer aus dem Fenster lehnte, winkte ab. »Marian Drake hat mich aufgeklärt. Es waren ja wohl seine Ahnherren oder Verwandten.«
    »Aha, so ist das.«
    »Und was ist mit dir, John?«
    »Ich bin okay, abgesehen davon, dass ich einen Reiter habe vernichten können.«
    Jane nickte. »Also einer weniger. Und was jetzt? Welche Pläne hast du?«
    Ich musste grinsen. »Nicht mal einen Plan, Jane. Aber ich könnte zu dir kommen. Dann warten wir gemeinsam ab.«
    »Das habe ich gerade vorschlagen wollen.«
    Die Eingangstür war offen. Später nicht mehr, als ich das Haus betreten hatte. Es hatte sich nicht verändert, mir kam nur die Atmosphäre kühler vor.
    Jane kam mir entgegen. Sie sah erleichtert aus und blieb vor mir stehen.
    »Wie wird es weitergehen?«
    »Keine Ahnung.«
    Es war zu sehen, dass Jane sich alles andere als wohl fühlte. Sie nagte an ihrer Unterlippe und schaute sich in der kleinen Halle um, bevor sie den Kopf schüttelte.
    »Was ist denn?«
    Sie stieß mich an. »Es passt mir nicht, dass wir hier herumstehen und auf sie warten, und ich frage mich, ob sie überhaupt noch mal zurückkehren.«
    »Das werden sie.«
    »Und warum sollten sie das?«
    »Weil hier noch jemand lebt, der für sie wichtig ist.«
    »Du meinst Drake?«
    »Ja.«
    Jane schaute auf ihre Fußspitzen. »Da könntest du recht haben. Damals hat es einen Elton Drake gegeben. Der ist ihr Anführer gewesen. Und jetzt haben wir wieder einen Drake.«
    »Der aber nicht auf ihrer Seite steht.«
    »Das ist wohl wahr. Deshalb hat er auch Angst. Er distanziert sich von seinen Vorfahren. Das scheint ihnen nicht zu passen. Möglicherweise sind sie ihm deshalb auf die Pelle gerückt.«
    »Kann auch sein.« Ich schaute gegen die Decke. »Oder sie wollen das Haus wieder in ihren Besitz nehmen.«
    »Möglich.«
    Ich sprach weiter. »Als Menschen haben sie sich umgebracht, um als Geister zurückzukehren.«
    »Bist du sicher, dass es sich um Geister handelt?«
    »Meinetwegen auch Schatten aus der Totenwelt oder Nebel-Gespenster. Ich weiß es nicht so genau.«
    Jane tippte mit ihrem Finger gegen meine Brust. »Aber wir warten. Oder hast du was anderes vor?«
    »Nein.« Ich hielt Jane zurück, weil ich sie noch etwas fragen wollte. »Wie bist du eigentlich mit Marian Drake zurechtgekommen?«
    »Recht gut.«
    »Aha. Er war also nicht überheblich und …«
    »Nein, nein.« Jane schüttelte heftig den Kopf. »Das hat er sich abgeschminkt.«
    »Und weiter?«
    »Nichts. Es war wohl die Furcht, die ihn zurückhaltend werden ließ. Er denkt immer daran, dass sich die Gestalten gegen ihn gestellt haben, weil er ein Drake ist.«
    »Das kann gut sein.«
    »Ja, aber warum hat man ihn malträtiert?«
    »Vielleicht will man die alten Zeiten zurückholen«, sagte ich. »Man will wieder so etwas wie eine Herrschaft ausüben können, wenn auch nicht mehr als normale Menschen.«
    »Ja, kann sein«, murmelte Jane.
    Ich lächelte knapp. »Aber es ist besser, wenn wir ihn selbst fragen.«
    Der Vorschlag gefiel Jane. Wir mussten nur in das Arbeitszimmer gehen, wo Drake auf uns wartete.
    Wir sahen ihn nicht, aber wir hörten ihn.
    Oder vielmehr seinen Schrei!
    ***
    Es passte Marian Drake nicht, dass er allein geblieben war. Aber seine Angst war nicht mehr so groß wie noch vor einigen Stunden. Er wusste zwar, dass es die unheimlichen Reiter mit Elton Drake an der Spitze noch gab, aber er wusste auch, dass er mit der Detektivin Jane Collins und dem Polizisten John Sinclair zwei Verbündete an seiner Seite hatte, die ihn beschützen konnten.
    Dieses Haus war mal ein Ort finsterer Beschwörungen gewesen und sollte es wieder werden, wenn es nach den anderen Gestalten ging.
    Es war nicht eben warm, dennoch schwitzte Marian Drake. Er ging zum noch immer offenen Fenster, um sich abzukühlen. Er sah auch den Nebel, und der war leider nicht dünner geworden. Das brachte ihn auf die Idee, dass noch einiges passieren konnte.
    Und es war auch so.
    Beim zweiten Blick aus dem Fenster sah er sie im Nebel stehen. Es waren sechs Reiter. Sie bildeten eine Formation. Davor stand der Anführer, dessen Namen Marian kannte.
    Er tat etwas ganz Verrücktes. Einen Schritt war
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