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1822 - Ich jagte die böse Äbtissin

1822 - Ich jagte die böse Äbtissin

Titel: 1822 - Ich jagte die böse Äbtissin
Autoren: Jason Dark
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können. Aber dort gibt es ein Kloster. Das steht fest.«
    »Okay.« Ich lächelte breit. »Anschauen kostet ja nichts.«
    »Genau, John«, sagte Suko. »Das meine ich auch. Anschauen kostet uns wirklich nichts …«
    ***
    Frühling!
    Sonnenschein. Dazu ein recht warmer Wind. Ein klarer Himmel, der nur hin und wieder kleine Wolken zeigte. Der lange Winter war vergessen. Die Natur blühte auf. Wohin der Blick auch fiel, das frische Grün der Blätter leuchtete überall.
    Es war ein Tag, an dem man eigentlich hätte Urlaub machen müssen, aber Suko und ich befanden uns auf dem Weg nach Kent. Sonne ist eben Sonne, und Dienst ist Dienst.
    Und Suko war froh, mal wieder seinen alten BMW bewegen zu können. Der Wagen hatte schon einige Jahre auf dem Buckel, sah aber noch aus wie neu, denn Suko pflegte ihn sehr. Der Dienstrover war zur Überholung in der Werkstatt.
    Ich war auf das Kloster gespannt. Solche Bauten waren mir nicht unbekannt, aber ich hatte mich mehr in Männerklöstern herumgetrieben. In den Häusern der Nonnen kannte ich mich nicht so aus. Oft waren ihre Bauwerke nicht so groß. Da gab es keine Mauern, die überklettert werden mussten, alles blieb ein wenig filigraner. Hinzu kam, dass in der letzten Zeit nicht eben wenige Klöster geschlossen hatten. Es fehlte an Nachwuchs und wohl auch an Geld.
    Wir hatten uns die M20 ausgesucht, die in Richtung Südwesten führte. Bei Ashford hätten wir auch abfahren können, verzichteten aber darauf und fuhren durch bis zur Küste und zu einem Ort, der Folkstone hieß. Von hier aus ging es über eine gut ausgebaute Schnellstraße in Richtung Norden, bevor wir dann abbogen, um zu dem Ort zu gelangen, der Denton hieß.
    Wir konnten uns nicht vorstellen, dass das Kloster innerhalb des Ortes lag. Das war nur an den wenigsten Standorten der Fall.
    Es stand dort, wo die sanfte Hügellandschaft zur Erholung einlud. Felder, Wiesen auch Wälder und die kleinen Ortschaften, das gehörte zu Kent.
    Wir fuhren langsam auf Denton zu. Ein Straßenschild an der linken Seite hieß uns willkommen, und schon jetzt war zu sehen, dass der Ort sehr sauber war.
    Häuser, die wie geputzt wirkten. Saubere Straßen und Gehsteige. Keine hohen Gebäude, dafür viel Platz auf den Grundstücken – und tatsächlich ein Verkehrsstau.
    »Was ist das denn?« Suko schüttelte den Kopf.
    »Wir müssen hier halten.«
    »Und dann?«
    »Geht es zu Fuß weiter.« Ich lachte.
    Es war kein Stau, der durch Autos entstanden war, wir kamen nicht weiter, weil hier in Denton Markttag war. Und die Stände verteilten sich nicht auf einem Platz, sondern auch auf der Straße und blockierten so die Durchfahrt.
    »Oder sollen wir wieder zurückfahren?«, fragte Suko.
    »Und weiter?«
    »Wir könnten ja einen Umweg fahren«, schlug er vor, »einen Bogen schlagen und den Markt umfahren.«
    »Ja, das geht auch.« Meine Antwort hatte nicht überzeugend geklungen, und so fragte Suko: »Hast du denn eine bessere Idee?«
    »Ja.« Ich grinste. »Wir schauen uns auf dem Markt um. Zeit genug haben wir.«
    »Aha. Was erhoffst du dir davon?«
    »Vielleicht können wir die eine oder andere Information sammeln und sie später verwerten.«
    »Auch gut.«
    Wir fanden einen Parkplatz, stiegen aus und reckten erst mal unsere Glieder. Der Markt war nicht weit entfernt und war so etwas wie ein buntes Allerlei. Das lag auch an den farbigen Schirmen der Stände, die vom Licht der Sonne getroffen wurden.
    Ich nickte Suko zu. »Mal sehen, vielleicht kommen wir ja mit dem einen oder anderen Bewohner ins Gespräch.«
    »Okay. Und dann?«
    »Werden wir ihn nach dem Kloster fragen.«
    »Auch okay. Hast du Hunger?«
    »Noch nicht.«
    »Sonst hätten wir etwas essen können.« Suko deutete auf einen Stand, hinter dem zwei Frauen frische Sandwichs zubereiteten.
    Ich wusste, dass Suko Hunger hatte, und wollte ihm den Gefallen tun. Jeder von uns bestellte sich ein Sandwich, die wirklich frisch waren. Ich ließ meinen mit Lachs belegen, eine Soße gehörte auch dazu, und Suko war mit seinem Essen ebenfalls zufrieden. Er hatte sich für Käse entschieden.
    Wir blieben am Stand stehen, aßen und wurden immer wieder besonders angeschaut, denn wir waren schließlich zwei Fremde.
    Suko nicke mir zu. »Hier kann man es aushalten«, sagte er. »Ein Ort zum Wohlfühlen. Keine Hektik, keine Menschenmassen, es läuft alles in einem wunderbaren Rahmen ab.«
    »Würdest du denn herziehen?«
    »Nein, John. Nach vier Wochen würde ich unruhig werden, weil mir etwas
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