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1822 - Ich jagte die böse Äbtissin

1822 - Ich jagte die böse Äbtissin

Titel: 1822 - Ich jagte die böse Äbtissin
Autoren: Jason Dark
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dass …«
    »Bitte, John, möchtest du darüber reden?«
    »Nein, auch nicht über den neuen Papst.«
    »Das ist gut. Und worum geht es, mein Sohn?«
    »Um eine Frau, die du auch kennst und die du praktisch an mich verwiesen hast. Sie heißt Maria Toledo. Es ist durchaus möglich, dass sie Spanierin ist. Aber sie hat mit dir gesprochen, das sagte sie jedenfalls.«
    »Lass mich nachdenken.«
    »Bitte.«
    Es konnte sein, dass Father Ignatius tatsächlich nachdenken musste. So recht glaubte ich das nicht und war gespannt, was er mir nach seinen Überlegungen zu sagen hatte.
    Die dauerten nicht besonders lange. »Ja, John, ich erinnere mich wieder daran.«
    »Das ist gut. Was wollte die Frau bei dir?«
    »Hilfe.«
    »Ach. Welcher Art denn?«
    »Zunächst mal durch Informationen. Sie trat in ihrem Habit hier auf. Sie redete recht viel, und ich stellte fest, dass sie von einer unterschwelligen Angst getrieben wurde.«
    »Und wovor hatte sie Angst?«
    »Tja, das ist schwer zu sagen. Sie sprach von einer Umgebung, die ihr nicht gefiel.«
    »Damit meinte sie ihr Kloster – oder?«
    »Ja. Und natürlich deren Insassen. Sie erwähnte eine Äbtissin, deren Namen sie nur flüsterte, und sie glaubte, dass die Äbtissin einen Pakt mit der Hölle geschlossen hatte.«
    »Ach?«
    »Ja, John.«
    »Hast du ihr geglaubt? Konntest du das alles nachvollziehen?«
    »Das ist die Frage. Wenn ich mich recht erinnere, dann kam sie mir sehr authentisch vor. Sie konnte nicht unbedingt von einer konkreten Gefahr reden, aber ich gab ihr den Rat, sich an dich zu wenden, sollte sie mal Probleme bekommen.«
    »Und was hatte sie in Rom zu tun?«
    Da lachte Ignatius. »Das ist ganz einfach. Es war eine Busfahrt vom Bistum aus. Einige Plätze waren wohl noch frei. Da hatte man aus dem Kloster ein paar Nonnen mitgenommen. Die Frauen haben sich sehr darüber gefreut, wie ich hörte.«
    »Ja, das glaube ich. Und dann ist diese Maria Toledo zu dir gekommen.«
    »Ja. Ich weiß auch nicht, woher sie wusste, wer ich war. Jedenfalls hat sie es geschafft und ist bis zu mir vorgedrungen. Und ich habe ihr dann zugehört.«
    »Hast du ihr auch geglaubt?«
    Erst mal herrschte eine Pause. Dann war ein leises Stöhnen zu hören.
    »Ja, ich habe ihr geglaubt. Ich wollte ihr auch glauben, ich konnte mir nicht vorstellen, dass sich jemand so etwas aus den Fingern saugt. Sie misstraute ihrem eigenen Kloster und besonders der Frau, die dort das Sagen hatte. Sie muss die Äbtissin gehasst haben, denn sie war davon überzeugt, dass diese mit dem Teufel unter einer Decke steckt. Das hat sie hart getroffen. Aber obwohl sie allein auf weiter Flur stand, wollte sie etwas unternehmen. Sie fragte mich, und ich habe sie dann an dich verwiesen, wenn ich das mal so sagen darf.«
    »Genau. Nur ist die andere Seite schneller gewesen. Jetzt ist Maria tot, und wir vermuten, dass es eine Mörderin gibt.«
    »Du meinst die Äbtissin?«
    »Ja.«
    »Das muss aber bewiesen werden, John.«
    »Sicher.«
    »Und wie ich dich kenne, wirst du dich auf den Weg zu einem Nonnenkloster machen.«
    »Ja, das ist so. Ich muss es nur finden, denn ich weiß wirklich nicht, wo es sich befindet.«
    »Ja, ich bin auch noch nicht dort gewesen. Ich weiß nur, dass das Kloster zwischen Canterbury und der Küste liegt. In der Nähe von Denton. Die Gegend dort ist recht hügelig, auch friedlich, ruhig, ein guter Ort für ein Kloster.«
    »Ja, ich werde es schon finden.«
    »Wird kein Problem sein. Und dann schau dir mal die Nonnen genauer an. Dass sie nicht entdeckt werden wollen, ist klar. Und das hat Maria Toledo leider zu spüren bekommen.«
    »Mach ich, Ignatius. Noch eine Sache.«
    »Bitte.«
    »Wie sieht es mit neuen geweihten Silberkugeln aus?«
    »Sie sind bereits in Arbeit.«
    »Dann danke ich dir im Voraus.« Ich fügte noch einen Gruß hinzu und legte auf.
    Suko schaute mich über den Schreibtisch hinweg an. »Na, bist du jetzt zufrieden?«
    »Halb.«
    »Warum nicht ganz?«
    »Weil ich noch immer nicht weiß, wie das Kloster heißt.«
    »Aber du kennst die Gegend, in die du musst. Oder auch wir müssen.«
    »Kann sein.« Ich stand auf und ging ins Vorzimmer, wo Glenda am Computer saß und mich anschaute, bevor sie nickte.
    »Wenn ihr mich nicht hättet.«
    »Wieso?«
    »Hättet ihr das Kloster nicht.«
    »Es liegt bei Denton.«
    Ihre Augen weiteten sich. »Ja, das habe ich auch herausgefunden. Gratuliere.«
    »Hat es auch einen Namen?«
    »Nicht offiziell. Jedenfalls habe ich keinen herausfinden
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