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1821 - Aus den Tiefen der Hölle

1821 - Aus den Tiefen der Hölle

Titel: 1821 - Aus den Tiefen der Hölle
Autoren: Jason Dark
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Tassen, so konnte Jenny Price auch noch bedacht werden.
    Die braune Brühe lief recht schnell durch, und Jane schenkte sich die Tasse ein. Das Getränk war heiß. Sie gab etwas Milch hinzu, ein Stück Zucker ebenfalls, trank den ersten Schluck und hätte sich beinahe die Lippen verbrannt.
    Mit der Tasse in der Hand ging Jane in den Flur. Dort war alles ruhig. Jenny lag in der Wanne, und Jane war gespannt darauf, was sie ihr zu sagen hatte. Sie glaubte nicht daran, einen Fehler gemacht zu haben, indem sie die junge Frau mit in ihr Haus genommen hatte. Aber sie hatte das Gefühl, dass ihr etwas Gefährliches bevorstand. Dass diese Jenny etwas Besonderes war, und darauf wiesen auch die Pflaster hin, die sie mitgenommen hatte.
    Warum hatte sie das getan? Was brachte es ihr?
    Eine Antwort fand Jane nicht. Irgendwas stimmte mit ihr nicht, das stand fest. Jane hoffte nur, dass sie nicht gewalttätig war.
    Sie gab ein nachdenkliches Bild ab, als sie ihre Schritte in Richtung Bad lenkte. Das Rauschen des einlaufenden Wassers war nicht mehr zu hören, es war still geworden, aber das nur im ersten Moment, denn Jane hörte aus dem Bad ein anderes Geräusch.
    Es war ein Stöhnen, das sie einfach nicht überhören konnte. Diese Geräusche wunderten sie. So etwas hätte sie nicht für möglich gehalten, und sie dachte sofort an eine bestimmte Handlung, die ihr Gast möglicherweise an sich vornahm.
    Das wollte sie genauer wissen. Aber sie wollte auch nicht mit der Tür ins Haus fallen, sondern erst mal einen Blick ins Bad werfen, ohne selbst gesehen zu werden. Deshalb öffnete sie die Tür sehr behutsam.
    Jane hielt den Atem an. Immer besser wurde ihr Blickfeld, und wenig später sah sie ihren Gast.
    Jenny Price saß in der Wanne, sie war es auch, die so gestöhnt hatte. Dafür gab es einen Grund, den Jane Collins aber nicht begriff, obwohl sie ihn mit eigenen Augen sah.
    Jenny Price saß in der Wanne und leckte tatsächlich eines ihrer Pflaster ab…
    ***
    Gut, dass Richard Hale angeschnallt war. Er war zu einer anderen Person geworden. Er schrie wie ein Besessener, und sein Gesicht hatte sich dabei verändert. Es war zu einer Fratze geworden, die einen rötlichen Schimmer angenommen hatte. Als würde unter der Haut ein Feuer glühen.
    Und er schrie weiter. Etwas musste ihn mit einer wahnsinnigen Wucht getroffen haben.
    Doch es war kein Hieb, kein körperlicher Angriff. Für mich stand fest, dass es einzig und allein der Anblick meines Kreuzes war. Den hasste er. Ich ging davon aus, dass Matthias ihn auf diesen Trip gebracht hatte.
    Ich ließ das Kreuz wieder verschwinden. Hale brüllte weiter, aber nur noch wenige Sekunden, dann war er wieder ruhig, und auch das Aussehen seines Gesichts veränderte sich.
    Er trampelte noch einige Male mit den Füßen, dann hörte auch das auf, und er starrte uns mit einem leicht irren Blick an. Möglicherweise dachte er an das Kreuz, aber das steckte in meiner Tasche.
    Zuerst war es nur ein Röcheln, das aus seinem Mund drang, wenig später verstanden wir ihn. Er bat um Wasser, was ihm Dr. Smith besorgte. Den Becher reichte er dem Patienten, der ihn mit zitternden Händen umfasste, noch ein paar Tropfen verschüttete und dann trank. Er schlürfte ihn praktisch leer, ließ ihn fallen, und wir schauten zu, wie der Becher über den Boden rollte.
    Der Arzt sprach uns an. Er meinte vor allen Dingen mich. »Was haben Sie da getan?«
    »Das sahen Sie doch.«
    »War es wirklich ein Kreuz?«
    »Ja.«
    »Und warum hat sich Richard Hale so verhalten? Haben Sie dafür eine Erklärung?«
    »Ja. Er hasste das Kreuz.«
    Dr. Smith schluckte. Dann leckte er über seine Lippen, fing an zu lachen und schüttelte den Kopf. »Das kann doch nicht alles gewesen sein, Mister Sinclair.«
    »Warum denn nicht?«
    »Schreie ich, wenn Sie mir das Kreuz zeigen? Und besonders gläubig bin ich auch nicht.«
    »Sie können sich aber nicht mit Hale vergleichen. Er ist anders gepolt worden.«
    »Was heißt das?«
    »Er wurde durch die Hölle beeinflusst. Das ist der Grund. Sie können auch den Teufel nehmen.«
    »Ach, und das glauben Sie?«
    »Sonst hätte ich es nicht gesagt.«
    Dr. Smith nickte. »Okay, ich kann Sie von Ihrer Meinung nicht abbringen, doch jetzt will ich Ihnen sagen, was die Tatsachen sind. Dieser Mann ist ein Patient, er liegt in der Klinik, weil er süchtig ist. Drogenabhängig…«
    »Ja, von einer besonderen Droge.«
    »Und die wäre?«
    »Crystal.«
    »Ja, dieses Sauzeug. Aber Sie sollten die Dealer suchen,
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