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1821 - Aus den Tiefen der Hölle

1821 - Aus den Tiefen der Hölle

Titel: 1821 - Aus den Tiefen der Hölle
Autoren: Jason Dark
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hatte sie fast unter sich begraben.
    Ja, da waren die Pflaster. Und sie waren recht groß.
    Drei reichten ihr. So suchte sie nicht mehr weiter und richtete sich wieder auf. Die drei Pflaster hatte sie sich unter den Arm geklemmt und kletterte wieder aus dem Container. Beinahe wäre sie noch über den Rand gekippt. Im letzten Augenblick konnte sie sich halten und hangelte sich am Container entlang bis zum Boden, auf dem sie stehen blieb, hustete und atmete.
    Ja, sie hatte es geschafft. Mit drei Pflastern kam sie schon etwas weiter. Sie hoffte, dass sie nicht kontaminiert waren, aber das würde sich noch herausstellen. Sie musste die Pflaster auskochen und den Stoff herausfiltern, der ihr Erleichterung verschaffen sollte. Dann konnte sie ihn sich spritzen, aber es gab noch eine andere Möglichkeit. Sie konnte die Pflaster auch auslutschen, um die Restmengen des Wirkstoffs herauszuholen.
    Das war aber mit einem Risiko verbunden. Manchmal war die Konzentration so hoch, dass dieses Experiment tödlich endete. Jenny hatte es einmal probiert, wollte aber bei der Möglichkeit des Auskochens bleiben.
    Sie lief so schnell wie möglich. Ihre Füße klatschten auf den Boden, und sie war froh, sich wieder durch die Tür zwängen zu können. Jenny hoffte, dass diese Lücke noch lange für sie offen blieb.
    Jetzt musste sie erst mal weg. Sie wollte in ihre Wohnung. Das heißt, es war mehr ein Loch als eine Wohnung. Sie und einige andere Typen wohnten in einem Abbruchhaus, in dem es kein fließendes Wasser und auch nur noch wenige Fenster gab. Es würde nicht mehr lange dauern, dann erfolgte der Abbruch, aber bis dahin ließ man sie zum Glück in Ruhe.
    Jenny hatte das Gelände des Krankenhauses verlassen und spürte erst jetzt die Anstrengung.
    Sie würde den Weg nach Hause zu Fuß laufen müssen. Es gab niemanden, der sie mitnahm, und wenn sie zu Hause ankam, würde sie sich mit den gebrauchten Pflastern der krebskranken Menschen beschäftigen und zusehen, dass sie sich die Droge daraus hervorholte.
    Sie wollte die Welt mit anderen Augen sehen. Sie brauchte wieder Power, und diese Kraft bekam sie nur durch das Rauschmittel. Die Droge Crystal wirkte da Wunder.
    Jenny musste die Straße überqueren. Danach brauchte sie nicht mehr weit bis zum Abrisshaus zu laufen.
    Sie ging schneller.
    Und sie schaute nicht nach rechts und nicht nach links. Genau das war ihr Fehler. Dass noch andere Menschen unterwegs waren, das hatte sie aus ihrem Gehirn gestrichen. Und an Autofahrer hatte sie erst recht nicht gedacht.
    Aber es gab sie.
    Jenny Price hörte noch das Quietschen der Reifen und bekam dann einen Stoß, der sie zu Boden schleuderte…
    ***
    Es war keine Vergnügungsfahrt, die wir hinter uns hatten, aber Sir James, unser Chef, hatte uns zu einer Klinik geschickt, in der psychisch kranke Menschen untergebracht waren. Dort sollten wir uns einen Mann namens Richard Hale anschauen, dessen Verhalten für uns interessant sein konnte. Sir James hatte es spannend gemacht und so gut wie nichts erzählt, und deshalb waren wir skeptisch.
    Den Wagen stellten wir auf dem Parkplatz der Klinik ab. Danach wandten wir uns dem Eingang zu.
    Es war schon eine besondere Klinik, denn die Tür ließ sich nicht öffnen. Wir mussten uns erst über eine Sprechanlage anmelden, dann konnten wir die Tür aufstoßen und gerieten wenig später in den Empfangsbereich.
    Eine Frau erwartete uns nicht. Zwei Männer, die aussahen wie Bodybuilder, schauten uns forschend an. Wir zeigten unsere Ausweise und erklärten, dass wir einen Termin bei Dr. Smith hatten. Der Mann hieß tatsächlich so.
    Es wurde telefoniert. Wir konnten uns so lange setzen und uns die nicht eben freundliche Umgebung anschauen. Es herrschte die Farbe braun vor. Die brachte keinen Menschen auf einen fröhlichen Gedanken. Der Boden war mit ebenfalls bräunlich schimmernden Fliesen bedeckt.
    Suko nickte vor sich hin. »Tolle Umgebung.«
    »Sehe ich auch so.«
    »Die macht einen Kranken noch kranker.«
    Er erntete von mir keinen Widerspruch. Gespannt waren wir auf den Arzt und auf das, was er uns zu sagen hatte.
    Nach wenigen Minuten stieg er aus einem der beiden Lifte.
    Dr. Smith war ein kleiner, quirliger Typ mit recht langen und auch wuscheligen Haaren. Er trug eine Brille mit dunklem Gestell, und in seinem Gesicht malten sich Bartschatten ab. Er hatte seinen weißen Kittel nicht geschlossen, deshalb sahen wir sein leicht zerknittertes blaues Hemd.
    »Das ist schön. Da sind Sie ja, meine Herren.« Er
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