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1821 - Aus den Tiefen der Hölle

1821 - Aus den Tiefen der Hölle

Titel: 1821 - Aus den Tiefen der Hölle
Autoren: Jason Dark
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eine Klinik deprimierte sie stets.
    Dass ihr Kollege dort lag, war schlimm. Er war da in eine Sache hineingeraten, die dicht an der Grenze zum Terrorismus stand.
    Jane Collins war froh, wieder im Freien zu stehen. Und hier genoss sie erst mal die herrliche Frühlingsluft. Endlich hatte sie den Winter vertrieben. Jetzt konnte es eigentlich nur noch bergauf gehen.
    Sie schlenderte gelassen zu ihrem Wagen und setzte sich hinter das Lenkrad. Auch hier wartete sie noch ab, denn sie überlegte, was sie mit dem Rest des Tages anstellen sollte. Das war ein Wetter, um ein wenig spazieren zu gehen. Sie konnte sich aber auch in ein Café setzen und den lieben Gott einen guten Mann sein lassen.
    Egal, erst mal weg von dieser Klinik, die durchaus eine Renovierung hätte vertragen können. Aber das Geld fehlte, und da fing man immer bei den Schwachen an zu sparen.
    Sie startete ihren Golf und rollte aus der Parktasche. Es machte richtig Spaß, in London einen Parkplatz zu bekommen. Jetzt war sie ihn wieder los und durchfuhr das Gelände der Klinik bis zum Ausgang. Sie sah auch die einsame Gestalt, die sich gebeugt bewegte und nicht nach rechts und nach links schaute. Jane sah, dass es sich um eine junge Frau handelte, die etwas unter ihren Arm geklemmt hielt.
    Dann hatte sie die Person wieder aus den Augen verloren. Jane musste noch zweimal anhalten, um den Gegenverkehr vorbei zu lassen, dann gab sie wieder Gas.
    Und plötzlich war da wieder die Frau. Sie schien vom Himmel gefallen zu sein und landete ausgerechnet dicht vor Janes Golf. Sie bremste noch, der Wagen kam auch sofort zum Stehen, aber sie hatte das Gefühl, die Frau angefahren zu haben. Zu sehen war sie nicht mehr. Sie musste dicht vor ihrem Wagen auf dem Boden liegen.
    Einige Male atmete Jane tief durch, dann gab sie sich einen Ruck und öffnete die Fahrertür. Kaum stand sie draußen, hörte sie die Stimme der Angefahrenen.
    Sie klang nicht durcheinander. Sie war leise, und sie schien sich auch nicht zu beschweren.
    Jane beugte sich zu ihr hinab und legte eine Hand auf die Schulter der jungen Frau.
    »Können Sie mich hören?«
    »Ja, verdammt.«
    »Ich will Ihnen helfen.«
    »Nein.«
    »Stellen Sie sich doch nicht so an. Ich will Ihnen nur helfen, das ist alles.«
    »Okay.«
    »Gut. Mal eine Frage vorweg. Sind Sie verletzt? Wenn ja, hier ist das Krankenhaus, und das könnten wir dann sofort regeln.«
    »Nein, kein Krankenhaus, verdammt. Das will ich nicht. Es ist schon in Ordnung.«
    »Dann haben Sie sich nichts getan?«
    »Ja, so ähnlich.«
    »Das ist gut. Kommen Sie, ich helfe Ihnen hoch.«
    Die Frau, die eine Wollmütze auf dem Kopf trug, nahm die Hilfe an. Jane Collins war ihr nah, und sie nahm den Geruch dieser Person wahr. Die Frau roch seltsam, man konnte von ungewöhnlich sprechen, und Jane Collins schnupperte mehrmals, bis sie etwas herausgefunden hatte. Sie ging davon aus, dass die Person irgendwie nach Krankenhaus roch. In der Nähe der Klinik kein Wunder. Und doch kam Jane diese Situation nicht ganz koscher vor.
    Sie stand endlich.
    »Haben Sie auch einen Namen?«
    »Ja, ich heiße Jenny.«
    »Und ich Jane.«
    »Und du hast mich angefahren.«
    »Ich weiß. Am besten gehen wir zu einem Arzt, der dich untersuchen kann.«
    »Nein, das ist nicht nötig. Mir fehlt nichts.«
    »Bist du sicher?«
    »Ja.«
    »Gut«, sagte Jane, »und wie geht es jetzt weiter? Kann ich dich irgendwo hinbringen?«
    Jenny überlegte. Dann sagte sie: »Ich brauche etwas Ruhe.«
    »Das kann ich mir denken.«
    »Kannst du sie mir geben?«
    »Wie meinst du?«
    »Ja, einen ruhigen Ort.«
    Jane überlegte blitzschnell. Etwas stimmte mit dieser Person nicht, sie war so anders. Sie schien neben sich zu stehen, und als Jane einen Blick in ihr Gesicht warf und sich dabei auf die Augen konzentrierte, sahen sie auch anders aus als bei einem normalen Menschen. Sie konnte sich sogar vorstellen, dass Jenny unter Drogen stand.
    »Ich wohne ruhig«, sagte Jane.
    Jennys Kopf ruckte hoch. »Ruhig und auch allein? Oder wohnt da noch jemand?«
    »Nein, ich lebe allein.«
    »Nicht schlecht.«
    Jane wollte das Gespräch abkürzen. »Also kommst du mit mir in meine Wohnung.«
    »Wenn ich darf?«
    »Ja, du darfst.« Jane deutete auf das Zeug unter ihrem Arm. »Was hast du da eigentlich?«
    »Nichts.«
    »Doch.«
    »Ja gut, es sind Pflaster.«
    »Ach und woher hast du sie?«
    »Aus dem Krankenhaus, man überlässt sie mir zum Studieren. Ich kann sie später wegwerfen.«
    Jane schüttelte den Kopf. »Ich
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