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1821 - Aus den Tiefen der Hölle

1821 - Aus den Tiefen der Hölle

Titel: 1821 - Aus den Tiefen der Hölle
Autoren: Jason Dark
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gab uns flüchtig die Hand. »Da können wir ja gleich beginnen.«
    Nichts gegen eine gewisse Eile, aber da hatte ich doch noch eine Frage. »Um was geht es eigentlich genau, Dr. Smith? Da sind wir leider nicht aufgeklärt worden.«
    »Schade.«
    »Dann tun Sie es.«
    »Nun ja, es geht um ein neues Phänomen. Um ein Teufelspulver oder eine Teufelsdroge, die auf den Markt gekommen ist. Wir halten sie für schlimmer als Heroin, und sie macht Menschen zu körperlich und seelischen Wracks.«
    »Und wie heißt diese Droge?«
    »Crystal.«
    Suko und ich schauten uns an. Beide schüttelten wir den Kopf, denn diesen Namen hatten wir noch nie gehört.
    Der Arzt sprach weiter. »Chemiker haben einen anderen Namen für sie gefunden. Sie nennen sie N-Methylamphetamin, kurz Methamphetamin. Das zur Droge.«
    »Gut«, sagte ich, »dann gehe ich mal davon aus, dass dieser Richard Hale etwas damit zu tun hat.«
    »Ja, er war Konsument, nicht Dealer.«
    »Aha, und was ist jetzt mit ihm?«
    Der Arzt rückte an seiner Brille und sagte: »Das werden Sie gleich zu sehen und zu hören bekommen. Deshalb sind Sie hier. Und ich habe gehört, dass Sie grausame Wahrheiten auch vertragen können.«
    »Ja, wir bemühen uns.«
    »Okay, dann kommen Sie mit.«
    Wir betraten den Fahrstuhl und wunderten uns, dass wir nach unten fuhren.
    »Oh, geht es in den Keller?«, fragte ich.
    Der Arzt nickte nur. Wenig später fanden wir uns in einem Gang wieder, der kahl und durch das Deckenlicht recht hell war.
    Türen waren auch an den Seiten, und beim Gehen fiel mir auf, dass sie sehr dick waren. Hier sollten wohl Schreie nicht gehört werden.
    Ich sagte nichts dazu.
    Auch Suko gefiel die Umgebung nicht. Das las ich von seinem Gesicht ab.
    An der linken Seite blieben wir vor einer Tür stehen, die ebenfalls sehr stabil aussah. In der oberen Hälfte befand sich eine bewegbare Klappe, die der Arzt verschob und einen Blick in die dahinter liegende Zelle warf. Er schaute nur für kurze Zeit nach, dann wandte er sich wieder an uns.
    »Ritchie sieht friedlich aus. Er sitzt in seinem Sessel und schaut ins Leere.«
    »Und weshalb sind wir hier?«, fragte Suko.
    »Ganz einfach. Ritchie kann auch anders. Dann dreht er durch. Dann hat er den Kontakt mit ihr.«
    »Mit wem?«
    »Ich traue mich kaum, es Ihnen zu sagen und…«
    »Bitte, tun Sie es trotzdem«, sagte Suko.
    »Dann hat er Kontakt mit der Hölle. Dann ist er fähig, in ihre Tiefen zu blicken.«
    »Woher wissen Sie das?«
    »Er hat es mir erzählt. Und er freut sich darüber.«
    »Haben Sie ihn denn auf Entzug gesetzt?«, wollte ich wissen.
    »Ja, er bekommt keine Drogen mehr. Aber was er sieht, das hat sich in seinem Gehirn regelrecht festgebrannt. Es kommt aus den Tiefen der Hölle, wir können eigentlich nichts mehr für ihn tun. Eine andere Macht hat ihn übernommen. Als ich mit meinen Kollegen darüber sprach, da machte man mir den Vorschlag, es mal beim Yard zu versuchen. Dort würde es Leute geben, die sich um derartige Fälle kümmern. Ja, und jetzt stehen Sie hier.«
    »Stimmt.«
    »Sind Sie dann bereit, ihn sich zumindest mal anzuschauen?«
    »Und ob«, sagte Suko und hatte dabei auch in meinem Sinne gesprochen…
    ***
    Der Besuch am Krankenbett hatte Jane Collins keinen Spaß bereitet. Sie hatte nach einem Kollegen sehen wollen, der angeschossen worden war. Er war nicht gestorben, aber er hatte leider einen Schuss in den Rücken bekommen, und dieser Treffer hatte dafür gesorgt, dass er gelähmt war. Bis jetzt jedenfalls. Ob die Ärzte noch etwas retten konnten, das wussten sie im Moment nicht.
    Jane hatte dem Kollegen so manchen Auftrag zugeschanzt, doch das war jetzt vorbei. Der Kollege wusste das. Er hatte tränennasse Augen, als er mit Jane darüber sprach.
    »Jetzt bin ich aus dem Verkehr. Ich kann einpacken.«
    »Unsinn.«
    »Doch, ich sitze im Rollstuhl.«
    »Das saß Perry Mason auch in der TV-Serie.«
    »Aber das hier ist kein Fernsehen.«
    »Ich weiß, aber man kann ja mal ein wenig nachdenken. Vielleicht gibt es eine Lösung.«
    »Ja, die gibt es.«
    »Na bitte.«
    »Und zwar diese.« Seine Hand zog der Mann von rechts nach links vor seiner Kehle entlang.
    »Du bist verrückt!« Jane regte sich auf.
    »Nein, ich bin Realist. Aber danke, dass du mich besucht hast. Da bin ich doch nicht ganz allein.«
    »Alles klar. Ich werde noch öfter vorbeischauen, dann reden wir weiter.«
    »Ja, ja, ich warte.«
    Jane nahm seine ausgestreckte Hand und war froh, dass sie das Zimmer verlassen konnte. So
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