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18 - Geheimagent Lennet und die Doppelgängerin

18 - Geheimagent Lennet und die Doppelgängerin

Titel: 18 - Geheimagent Lennet und die Doppelgängerin
Autoren: Vladimir Volkoff
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profitieren wir von einem Vereinigten Afrika. Aber nicht nur wir. Die Staatschefs, die auf unserer Seite stehen, werden schon ihren Anteil vom großen Kuchen bekommen - und bei den anderen wird ,Heulen und Zähneknirschen' sein, wie es so schön in der Bibel heißt.
    Ich weiß genau, was Sie mir jetzt antworten wollen: daß Frankreich Ihnen alle Vorteile einer fortschrittlichen Zivilisation bietet. Außerdem ist Ihre Zusammenarbeit mit Frankreich schon beschlossen und besiegelt, und sie wird sich auf friedliche Weise gestalten. Natürlich weiß ich das alles. Ich weiß auch, daß unser Weg nach oben nicht so ganz friedlich verlaufen wird. Es wird sicherlich die eine oder andere Schießerei geben... Aber das kann Sie doch eigentlich nicht stören, solange Sie nicht zu den Erschossenen gehören!  Wir haben es auf diplomatischer Ebene mit Druckmitteln versucht. Aber damit hatten wir bei Ihnen keinen Erfolg, Herr  Präsident. Morgen fliegen Sie nach Frankreich - Sie sehen, wir wissen es trotz aller Geheimhaltung -, um Ihre Kontakte mit diesem Land noch enger zu gestalten. Ich aber rate Ihnen davon ab. Sie sollten vielmehr erklären, daß Sie für das Bereinigte Afrika' eintreten, Sie sollten Ihre Verbindungen nach Europa abbrechen und mit meinem Land ein Militärabkommen  schließen. Sie werden in Paris unseren Militärattache, Oberst Bensani, empfangen. Er wird Ihnen all das näher erklären.«
    »Ich weiß doch schon lange, was Sie wollen", sagte der Präsident gedankenverloren. »Zum Schutz meiner Uranminen soll ich um die Militärhilfe Ihres Landes bitten, was mit anderen Worten heißt, daß ich mein Uran Ihren Bombenherstellern in den Rachen schmeißen soll.«
    »Ganz genau", bestätigte der Besucher, »das wäre der erste Beweis der... Freundschaft, den wir von Ihnen verlangen würden.«
    »Und wenn ich ablehne?«  Der Gesandte beugte sich nach vorne und sagte vertraulich:  »Herr Präsident, wir haben auch noch andere Druckmittel, persönlicher, schmerzhafter, aber vielleicht überzeugender als bisher. Bensani wird Ihnen alles erklären. Wenn Ihnen irgend etwas zustoßen sollte, wundern Sie sich bitte nicht. Es ist Ihr eigener Fehler. Aber ich habe Vertrauen zu Ihnen. Sie werden sicher bald erkennen, was besser für Sie ist. Oder haben Sie das vielleicht schon erkannt?«  Während sein Besucher noch sprach, hatte der Präsident auf einen Knopf unter seinem Schreibtisch gedrückt. Leise trat der Privatsekretär ein.
    »Der Herr möchte gehen. Bitte begleiten Sie ihn hinaus", sagte der Präsident mit seiner schönen Baßstimme.

Die rätselhafte Fremde
    Lennet steckte seine rechte Hand tief in die Tasche und umklammerte den Griff der entsicherten MAB 6,35, die er in der Jacke von Nummer 4 gefunden hatte. Mit der linken Hand riß er sich den Nylonstrumpf vom Kopf. Bei der ersten verdächtigen Bewegung der Entführer hätte er geschossen.
    Aber soweit kam es gar nicht. Die Männer sahen ihn neugierig an, und Nummer eins fragte: »Sag mal, du bist aber noch verdammt jung! Wieso hat Bellil dich denn eingestellt?«
    »Man muß ja nicht gleich altersschwach sein, wenn man es schafft, eine Streichholzschachtel auf fünfzig Meter gegen die Sonne sicher zu treffen, oder?« gab Lennet patzig zurück.
    »Was für ein Kaliber?« fragte der Boss, plötzlich interessiert.
    »22er Long Rifle.«
    »Angeber!«  Lennet zuckte nur die Schultern. »Und warum hat er dich genommen?« fragte er dann zurück.
    Nummer l grinste freundlich. »Gestatten, daß ich mich vorstelle: Gross, Stabsunteroffizier, ehemaliger  Fremdenlegionär. Fallschirmspringer. Spezialist fürs harte Zuschlagen. Im Moment arbeitslos.«
    »Warum sind Sie nicht mehr in der Legion?« fragte Lennet.
    Gross bleckte freundschaftlich die Zähne. »Das ist eine Frage, Kleiner, die man niemals stellen sollte. Du kannst mich übrigens duzen. Schließlich sind wir Kumpels.«  Er drehte sich zu dem Korsen um. »Erzähl uns doch auch mal deine Lebensgeschichte!«  Schläfrig antwortete Nummer 3: »Och, ich... ich mache nichts Besonderes. Man schlägt sich so durch.«
    »Und wie heißt du?«
    »Meine Freunde nennen mich Poli.«
    »Was ist das denn für ein komischer Name? Kommt das von Paul?« fragte Nummer 2 mit seiner hellen Stimme.
    »Nein", erwiderte Nummer 3 ernst, »das kommt von Napoleon.«  Währenddessen musterte Gross seinen Nachbarn, der den Wagen lenkte, kritisch von oben bis unten.
    »Und du, Baby?« fragte er dann. »Warum hat Bellil dich eigentlich
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