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1795 - Die Farbe Alenant

Titel: 1795 - Die Farbe Alenant
Autoren: Unbekannt
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konnte jedoch nicht umhin, vor seinem endgültigen Abgang aus dieser Welt diese wichtige Episode seines Lebens in seiner Grabkammer auf der AACHTHOM zu verewigen.
    Nicht für die Nachwelt, sondern in Gedenken Aachthors, der noch sein würde, wenn die vergänglichen Kospien nicht mehr waren und ihre Galaxis vielleicht zu einem Schwarzen Loch oder einer Materiequelle geworden war.
     
    *
     
    Aachthor hatte in einem Moment des rachsüchtigen Übermuts die gefangenen Roach aufeinandergehetzt und sie sich gegenseitig zerfleischen und auffressen lassen. Nun zog er aus, einige weitere Exemplare dieser Spezies einzufangen, um sie für seine genetischen Experimente zu verwenden.
    Ashobar war ein solches Unterfangen bisher als reine Routineangelegenheit erschienen.
    Aachthor hatte sich nie darüber geäußert, wie er der Roach habhaft wurde. Aber als er diesmal von seiner Jagd zurückkam, vertraute er sich Ashobar an. Man hätte dieses späte Mitteilungsbedürfnis als Schwäche auslegen können, als Schrulle eines einsamen, wankenden Gottes. Aber Ashobar sah darin lediglich einen weiteren Vertrauensbeweis und einen Akt der Loyalität.
    Die Spinnenwesen Roach waren großartige Techniker und Meister der fünften Dimension. Für Ashobar war diese Genialität ein totaler Anachronismus zu ihrer barbarischen Grausamkeit und kriegerischen Aggressivität. Und ihr Kannibalismus fand nicht einmal in der niedrigen Welt der Tiere Vergleichbares.
    Aachthor stufte sie jedoch nicht als entartet und fehlentwickelt ein. Für ihn war ein Universum nur dann lebendig und überlebensfähig, wenn es alle Spielarten des Lebens und des Geistes hervorzubringen imstande war. Er hatte in gewisser Weise sogar Hochachtung vor diesen Arachnoiden, bei deren Evolution die Natur vergessen hatte, die überlebenswichtigen Instinkte der Anfänge in weiterer Folge zu eliminieren.
    Und so war Aachthors Bericht über seine Jagd nicht von Zorn und Wut über die Roach geprägt, sondern es schwang etwas wie Bewunderung für ihre überragenden Leistungen auf technischem und hyperphysikalischem Gebiet mit.
    Aachthor hatte mit der AACHTHOM ein einzelnes Roach-Schiff gestellt und es fast mühelos abgeschossen. Die Waffen der AACHTHOM waren selbst denen der Roach weit überlegen.
    Danach hatte er einige der schiffbrüchigen Spinnenwesen zu sich an Bord geholt und in sicheren Gewahrsam genommen. Nachdem Aachthor den Schauplatz des Geschehens verlassen und einen Ortswechsel vorgenommen hatte, tauchte an seiner neuen Position plötzlich eine ganze Flotte von Roach-Schiffen auf.
    Da war Aachthor klar, daß die Roach ihm eine Falle gestellt hatten. Das einzelne Schiff war nur ein Köder gewesen, der dazu gedient hatte, die AACHTHOM anzupeilen und ihren Flug zu verfolgen. Nachdem Aachthor diesen Trick durchschaut hatte, war es ihm nicht weiter schwergefallen, die AACHTHOM entsprechend zu tarnen und sich dem weiteren ortungstechnischen Zugriff seiner Gegner zu entziehen. Bei aller Überlegenheit zog Aachthor die richtigen Schlüsse aus diesem Zwischenfall, und die waren besorgniserregend.
    „Die Roach sind nicht die blindwütigen Mörder, für die wir sie bisher gehalten haben, Ashobar", erklärte Aachthor seinem geschätztesten Baumeister. „Sie gehen bei ihrem Feldzug umsichtig und taktisch sehr klug vor. Sie sind auch ausgezeichnete Strategen. Das muß uns klar sein. Sie wissen nunmehr von meiner Existenz. Und wir müssen voraussetzen, daß sie hinter mein Projekt kommen werden. Wenn sie erst einmal zielstrebig nach den Baustellen zu suchen beginnen, dann werden sie sie eines Tages auch finden. Sie sind Meister der fünften Dimension und werden die großen Mengen hyperstrahlendes Alenant aufzuspüren wissen. Und wenn sie den richtigen Impuls erst einmal kennen, dann können sie eine Baustelle nach der anderen ausfindig machen und heimsuchen. Ashobar, wir müssen unsere Kapazität drastisch erhöhen und das Werk schnellstens vollenden."
     
    *
     
    Für Aachthor gab es das Wort unmöglich nicht, und so befahl Ashobar seinen Leuten, daß sie die Produktion von Alenant zu verdoppeln hatten. Aachthor sorgte zudem über seine geheimen Kanäle dafür, daß die Rohstoffzufuhr aus dem Imperium Merloath verstärkt betrieben wurde.
    Es folgten für Ashobar viele Tage der Hektik, in denen er eine Baustelle nach der anderen aufsuchte und den Baumeistern Aachthors Willen kundtat. Doch schon tauchten die ersten Farben des Unheils am Horizont auf.
    Als Ashobar zur Baustelle Isparan kam
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