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1795 - Die Farbe Alenant

Titel: 1795 - Die Farbe Alenant
Autoren: Unbekannt
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Mal, daß Aachthor über seine Abstammung und Herkunft sprach. Ashobar glaubte, daß Aachthor schon damals die bevorstehende Katastrophe kommen sah und sich darum seinem Vertrauten mitteilen wollte, bevor es zu spät war.
    Aachthor erwachte einst in einem Bereich, den man mit Worten oder Farben Sterblicher nicht beschreiben konnte. Er wußte beim Erwachen nicht, was er vorher war oder wann und wie er geboren oder erschaffen worden war. Aachthor war einfach da. Er hatte beim Erwachen keinerlei Wissen, nur die Gabe, solches in kürzester Zeit und von unbeschränktem Volumen in sich aufzunehmen und lückenlos zu behalten.
    Unsichtbare Wesenheiten, wohl seine Schöpfer, jedenfalls aber seine Herren - Götter, die über diesem Gott standen -, drangen lautlos mit ihren Gedanken in seinen Geist ein. Sie erklärten ihm, daß er für eine wichtige kosmische Mission auserwählt worden sei, von deren erfolgreicher Verwirklichung der Fortbestand des Universums abhängen könne. Aachthor erkannte die Wichtigkeit dieses Auftrages, auch ohne nähere Erklärungen; Gedanken vermögen oft mehr auszusagen als Farben.
    Die unsichtbaren Entitäten, im Geiste jedoch allgegenwärtig, gaben Aachthor den Auftrag, ein riesiges Raumschiff aus einem ganz bestimmten Material zu bauen, das imstande war, unglaubliche Mengen eines anderen speziellen Stoffes an einen, von jeder Position des Universums weit entfernten Ort zu transportieren.
    Aachthor erfuhr in diesem Moment nicht, wo dieser Ort lag noch sagten ihm die hohen Entitäten, welcher Stoff das war, den er zu befördern hatte oder was damit letztlich geschehen sollte. Das würde er erst erfahren, wenn er das Raumschiff gebaut hatte und bereit war, die Ladung zu übernehmen. Ein kurzes Signal - egal von welchem Punkt des Universums aus - würde genügen, um die Ladung abzurufen.
    Aachthor bekam lediglich die Baupläne für das Schiff und die Formel für die Erzeugung des speziellen Materials, aus dem es gebaut werden sollte, in seinen Geist eingebrannt. Dann wurde er mit dem Raumschiff AACHTHOM losgeschickt, ein Hilfsvolk zu suchen, das ihm beim Bau seines kosmischen Werkes behilflich sein sollte.
    Aachthor durchstreifte weite Bereiche des Universums, bevor er nach Nanshui kam und sich dazu entschloß, das raumfahrende Volk der Kospien zu fördern und zu seinen Dienern zu adeln.
    „Nun, da du meine Geschichte kennst, Ashobar, sag mir, wer ich bin", verlangte Aachthor.
    Ashobar brauchte sich die Antwort nicht lange zu überlegen. Er hatte in gewisser Weise dieselben Probleme wie Aachthor.
    Ashobar kannte seinen Elter nicht. Es war unter den Kospien nicht selten, daß Nachkommen dem Erzeuger unbequem wurden und einfach in die Erziehungsanstalten übergeben wurden.
    Was im Rausch einer Kroga unter dem Wallen des Blutes noch so verheißungsvoll geschienen hatte, wurde später, als leibliche und lebende Frucht dieser Ekstase, oft genug zur Last.
    Vielleicht war das der Grund, warum Ashobar stets ein keusches Leben geführt hatte und nie eine Kroga mitgemacht hatte. Nicht einmal zur Befriedigung seiner Triebe; diese hatte er einfach unterdrückt und sich lieber auf seine geistige Entwicklung konzentriert.
    Unter dem Eindruck dieser Erinnerungen sagte er: „Es zählt nicht, was man ist oder woher man kommt. Wichtig ist es allein zu wissen, wohin man geht und daß man das gesteckte Ziel erreicht. Du, Aachthor, stehst knapp vor der Erreichung deines Zieles. Es muß dich mit Stolz erfüllen, vor der Vollendung eines so großartigen Werkes zu stehen."
    „Werden wir es denn vollenden können, Ashobar?"
    Solche Zweifel hatte Ashobar zuvor nie aus Aachthors Mund gehört. Diese Worte entsetzten ihn, denn er wußte, daß Aachthor auf die Roach-Plage anspielte. Aber er hätte nie geglaubt, daß sich Aachthor wegen dieser barbarischen Horden ernsthaft Sorgen machen könnte.
    Aachthor war ein unsterblicher Gott und allen Sterblichen überlegen, und dies nicht nur in seinen Machtmitteln, sondern auch im Geiste. Aachthor war in Ashobars Augen unüberwindlich.
    „Ich werde diese Mission zu Ende führen!" sagte Aachthor schließlich in fester Überzeugung.
    Ashobar war über die Maßen erleichtert, seinen Herrn und Meister wieder in alter Kraft und Herrlichkeit erstrahlen zu sehen.
    Aachthor äußerte sich später nie wieder gegenüber Ashobar oder sonst einem Kospi auf so persönliche Art, und Ashobar erwähnte niemandem gegenüber sein vertrauliches Gespräch mit ihrer Gottheit. Der altgediente Baumeister
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