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1795 - Die Farbe Alenant

Titel: 1795 - Die Farbe Alenant
Autoren: Unbekannt
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dagegen dessen Phantastereien. Er war jung und unerfahren und glaubte darum noch an Wunder. Obwohl - als ausgebildeter 5-D-Mathematiker hätte er es besser wissen müssen. Aber vielleicht hatte das zusätzliche Studium der Fachlehre ihn wundersam werden lassen. Carlemo hätte wohl besser daran getan, sich dem Geschichtsstudium zuzuwenden, dann hätte er, so wie Vestibor, erkannt, daß für keine Zeit, keine der Epochen der Vergangenheit, die Existenz des Elements Alenant nachzuweisen war.
    „So darfst du nicht von Gonmoich sprechen!" drang Carlemos Stimme setere zu seinem Gollup. „Ich glaube an ihn, seit ich seine letzte Abhandlung über das Schmiegemetall Alenant gelesen habe. Ich habe noch eine Kopie der unzensierten Erstausgabe. Du solltest sie zumindest lesen."
    „Nein, danke", lehnte Vestibor schaudernd ab. „Die Begegnung mit Gonmoich wird so schon schwer genug für mich werden."
    „Darf ich dich wenigstens nach Eenborn begleiten?"
    „Wenn dir soviel daran liegt, meinetwegen."
     
    3.
     
    Vergangenheit: Vestibors Tod Eenborn war einer der dreißig „Ringplaneten" um die Hauptwelt Merloath. Obwohl alle diese Welten in verschiedenen Sonnensystemen lagen, war keine weiter als fünfzehn Lichtjahre von Merloath entfernt. Von Merloath gab es direkte Transmitterverbindungen zu allen dreißig Ringplaneten. Diese besaßen Transmittertore zu den nicht weiter als 90 Lichtjahre entfernten 120 „Gürtelplaneten", in ebenso vielen Sonnensystemen der Galaxis Nanshui; die Gürtelplaneten wiederum waren mit den unzähligen Außenwelten verbunden. Dieses Sicherheits- und Verteilernetz funktionierte bereits seit Jahrtausenden ausgezeichnet. Doch seit die Roach eingefallen waren, gab es große Lücken im System.
    Und wenn die Roach erst einmal auf den inneren Sektor des Sternenreiches aufmerksam würden, dann könnten sie das Imperium mit einem Schlag auslöschen. Aber bisher hatten die Ablenkungsmanöver der STUNTA, der geheimnisumwitterten Geheimen Abwehr des Sternenreiches, gewirkt, so daß die Roach noch nicht einmal in die Nähe von Merloath gekommen waren.
    Gerüchte besagten, daß für den Schutz des galaktischen Zentrums sogar andere Völker geopfert worden waren. Aber diese Anschuldigungen wies Vestibor skuur, nicht restlich empört, aber leicht gereizt, von sich.
    Eine solch rücksichtslose Handlungsweise wäre vielleicht vor zehntausend Jahren möglich gewesen, als noch Krieg zwischen den verschiedenen Völkern Nanshuis herrschte und sich das Kospi-Imperium Merloath zu konsolidieren begann. Aber in der Gegenwart waren solche barbarischen Methoden für Vestibor undenkbar.
    Die Kontrollen bei der Einreise nach Eenborn waren streng. Aus irgendwelchen Gründen waren Vestibor und Carlemo im Netz des Sicherheitsdienstes hängengeblieben und wurden in eine Isolationszone abgeschoben. Alle Proteste Vestibors waren umsonst. Sie wurden fast wie Gesetzesbrecher oder Staatsfeinde behandelt, sie und ihre Habe nach allen Regeln der Kunst durchleuchtet. Bei der Durchsuchung von Carlemos Gepäck wurde einer der Beamten fündig.
    Triumphierend und faloos hielt der Beamte eine Gesamtausgabe von Okoras „Farbenlehre" und Gonmoichs Erstausgabe über „Alenant - Farbe und Element" hoch.
    „Beschlagnahmt", sagte sein Vorgesetzter knizzig.
    Danach wurden die beiden Festgehaltenen - eine Verhaftung war noch nicht einmal ausgesprochen worden - von einem höheren Parashii-Beamten namens Spere-Zon aufgesucht.
    Parashii nannten sich jene umweltangepaßten Kospien, deren Gollup vorne aus der Brust ragte, gleich über dem Noom, dem Organ zur Nahrungsaufnahme, und deren Strapo die Stelle des Gollups auf den Schultern einnahm. Parashii hatten kein besonders breites Farbspektrum, dafür besaßen sie sagenhafte Kampfkraft und fanden sich hauptsächlich in den Reihen der STUNTA. Ohne Zweifel gehörte auch Spere-Zon der Geheimen Abwehr an, was die Angelegenheit für Vestibor nur um so mysteriöser machte.
    Obwohl Spere-Zon sich seiner Macht bewußt war und Autorität ausstrahlte, war er höflicher als die Beamten niedrigeren Ranges. Er entschuldigte sich für das Benehmen seiner Untergebenen, indem er diese mit der Farbe trill bedachte und sie auf diese Weise als Tölpel hinstellte.
    „Es gibt jedoch einen guten Grund für das Verhalten der Beamten", fuhr Spere-Zon an Vestibor gewandt fort. „Es hat einen bedauerlichen Unfall gegeben, und das Kontrollpersonal hat Befehl, alle damit in Verbindung zu bringenden Personen streng zu
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