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1794 - Die Zombie-Braut

1794 - Die Zombie-Braut

Titel: 1794 - Die Zombie-Braut
Autoren: Jason Dark
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hatten.
    Harry ahnte, was die andere Seite vorhatte. Die Klaue hatte sich nicht grundlos gebildet, und für Harry war es wichtig, dass sie nicht nach ihm griff.
    Er musste etwas tun. Er dachte wieder an seine Waffe.
    Die Kreatur bückte sich.
    Es war klar, was sie wollte, und Harry hatte sich bereits darauf eingestellt. Seine Pistole war mit geweihten Silberkugeln geladen. Vor Jahren schon hatte John Sinclair ihn mit Silberkugeln versorgt. Und das war gut so. Oft genug hatte er sich damit retten können. Geweihtes Silber war für die meisten Schwarzblüter eine tödliche Waffe.
    Harry konnte sie ziehen. So viel Bewegungsfreiheit war ihm geblieben. Und sein Feind tat nichts, um ihn daran zu hindern. Nur als er die Pistole sah, da zuckte es in seinem Gesicht und er lachte sogar und fragte: »Und jetzt? Was ist jetzt?«
    Harrys Antwort bestand aus einem Schuss, und die Kugel traf die Mitte des Körpers und bohrte sich hinein …
    ***
    Dirk Rossmann hatte gehört, was man von ihm verlangte. Er stand neben dem Bett und wusste nicht, was ihm alles durch den Kopf schoss, weil es zu viele Gedanken waren, die er einfach nicht bündeln konnte. Er fand die ganze Lage verrückt und nicht nachvollziehbar, aber er wusste auch, dass er keinen Traum erlebte, sondern die reine Wirklichkeit.
    Er starrte Maria an.
    Sie gab den Blick zurück.
    Wieder fragte er sich, ob das noch die Person war, in die er sich mal verliebt hatte. Nein, das war sie nicht mehr, obwohl sie normal aussah und sich nicht wieder verändert hatte. Er hätte sie nicht mehr in den Arm nehmen und küssen können, das war vorbei. Er musste sich auf neue Tatsachen einstellen. Was sie wollte, war schlimm, war pervers und kaum nachvollziehbar.
    Sie wollte mit ihm Spaß haben. Man hätte es auch anders bezeichnen können. Sie wollte von ihm ein Kind. Ja, dieses Wesen wollte, dass es Nachkommen gebar.
    Das wurde Dirk erst jetzt richtig klar, und als dies der Fall war, stieg ihm das Blut in den Kopf. Er musste nach Luft ringen und flüsterte: »Nein, das kann ich nicht. Das will ich auch nicht. Es gibt nichts mehr zwischen uns. Wir werden nicht heiraten, wir werden stattdessen getrennte Wege gehen. Die ganze Hochzeit war eine Farce. Darüber kann ich nicht mal lachen …«
    »Ja, das war sie. Sie war gut inszeniert. Mein Vater hat sich viel Mühe gegeben. Sie hätte in einen Film eingebaut werden sollen, und wahrscheinlich wird das auch so sein, aber das ist jetzt nicht wichtig. Wichtig sind wir, ist der Nachspann, und den werden wir durchziehen. Hier im Zimmer, hier auf dem Bett, und keiner wird uns stören, das weiß ich. Ich habe dich und du hast mich …«
    »Nein, das ist ein Irrtum. Ich habe dich nicht, und du hast auch mich nicht. Das Band zwischen uns ist endgültig gerissen.«
    Maria Alvez sagte nichts darauf. Sie lächelte nur. In ihren Augen schimmerte es. Sie schob die Unterlippe vor, und Dirk rechnete sogar mit einer Verwandlung, die aber nicht eintrat. Ihr Gesicht blieb glatt. Den Weg zur Tür hatte sie versperrt. Um den Ausgang zu erreichen, hätte Dirk an ihr vorbei gemusst. Er musste sie aus dem Weg schaffen. Es würde ihm nicht leichtfallen, mit Gewalt gegen sie vorzugehen. Schließlich hatte er sie mal geliebt.
    Maria winkte ihm. Sie hatte den Kopf dabei leicht zur Seite gelegt und ihr bestimmtes Lächeln angeknipst. »Komm schon, Dirk, komm her zu mir …«
    Rossmann ließ sich nicht bluffen. Sie konnte ihm sagen, was sie wollte, er würde nicht mehr auf sie hereinfallen.
    Er musste sie ablenken, irgendetwas tun, um an die Tür zu gelangen, aber ihm fiel nicht ein, wie er das schaffen konnte. Sie befand sich in einer zu guten Position.
    »Du hast keine Wahl, Dirk«, provozierte sie ihn. »Du bist hier, und du gehörst mir.«
    »Nein!«, keuchte er, »nein, ich gehöre nicht dir, das auf keinen Fall, verflucht.«
    »Doch …«
    Er drehte durch. Ihr Gerede und seine Reaktion hatten ihn aus der Reserve gelockt. Es gab kein Zurück mehr für ihn, denn jetzt war ihm alles egal.
    Er hörte sich selbst schreien oder keuchen. Dann warf er sich Maria entgegen, die mal seine Braut gewesen war, um sie aus dem Weg zu schleudern, damit er zur Tür gelangte …
    ***
    Maria wich nicht aus, obwohl sie es gekonnt hätte. Sie blieb sogar stehen und ließ sich zur Seite schleudern. Dabei wirkte sie wie eine Person, die sich sehr wohl unter Kontrolle hatte und genau wusste, was sie tat.
    Sie war gegen die Wand geprallt und dort auch ein Stück entlang gerutscht. Von
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