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1794 - Die Zombie-Braut

1794 - Die Zombie-Braut

Titel: 1794 - Die Zombie-Braut
Autoren: Jason Dark
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Mitleidenschaft gezogen worden. Es gab keine normale Pupille mehr, auch sie hatte sich verändert. Sie war zwar vorhanden, zeigte jedoch so etwas wie ein Tigermuster, jedenfalls glaubte Harry, das darin zu sehen.
    Eine Hand lag auf seiner Brust und blieb auch darauf liegen. Die Gestalt nahm sie nicht weg, sie war seine Sicherheit, und da sie nicht zu fest drückte, konnte Harry es auch aushalten.
    Beide starrten sich an. Harry war gespannt, wer als Erster die Nerven verlor. Wahrscheinlich war er es, und das führte er auch auf seine Neugierde zurück.
    Er gab sich gelassen und fragte: »Bist du jetzt zufrieden?«
    »Nein, denn zufrieden ist man nie. Sollte man zumindest nicht sein.«
    »Und was willst du?«
    »Meiner Tochter den Weg frei halten.«
    Harry wusste genau, von wem gesprochen worden war. Er kannte die Tochter, die als Braut fungiert hatte, aber trotz allem noch nicht verheiratet war.
    »Wofür?«
    »Sie soll Kinder bekommen.«
    »Warum?«
    »Das ist unsere Sache.«
    Harry konnte wieder lachen. »Das habt ihr noch nicht probiert, ich weiß es. Auch wenn es sich komisch anhört, ich weiß nicht, ob Maria ein Kind von Dirk bekommen kann. Es kann sein, und das willst du ausprobieren, wer immer du bist.«
    »Ich habe sie beschützt. Und das tue ich auch jetzt. Sie wird sich mit euch Menschen einlassen müssen, eine andere Möglichkeit gibt es für sie nicht. Und ich will, dass sie dabei nicht gestört wird. Denn jeder, der es versucht, ist schon so gut wie tot.«
    »Meinst du mich damit?«
    »Wen sonst?«
    Harry hatte es geahnt. Er ließ sich jedoch nichts anmerken. »Wen habe ich denn gestört?«, fragte er. »Tut mir leid, ich habe hier niemanden gesehen.«
    »Sie sind aber da.«
    »Und wo?«
    »Nebenan. Sie werden sich fortpflanzen, und daran wirst auch du nichts ändern können.«
    »Aber Dirk Rossmann ist ein Mensch.«
    »Das weiß ich.«
    »Und Maria Alvez ist es nicht, verdammt noch mal. Das weiß ich auch genau.«
    »Ah – was bist du schlau. Wer sollte sie denn sein?«
    Obwohl der Druck immer stärker wurde und Harry kaum sprechen konnte, gab er die Antwort flüsternd.
    »Sie ist eine Kreatur der Finsternis! Und du bist es auch!«
    Es waren genau die richtigen Worte, die Harry gefunden hatte. Der Angreifer zuckte zurück, und damit verschwand auch die Hand von Harrys Körper. Er konnte wieder durchatmen.
    Sein Peiniger war zurückgewichen. In seinen verschiedenen Pupillen zeigte sich ein gemeiner Ausdruck. Das war die Überraschung, die er noch nicht verdaut hatte.
    »Was hast du gesagt? Wovon hast du gesprochen? Von einer Kreatur der Finsternis?«
    »Gratuliere, du hast gut zugehört.«
    Er gab zu, eine Kreatur zu sein, denn er sagte: »Woher kennst du uns?«
    Harry lachte nur. Dafür kassierte er einen Tritt gegen das Bein.
    »Woher, sag es! Wir sind nicht bekannt. Kaum jemand weiß über uns Bescheid. Nur ganz wenige Eingeweihte.«
    »Dazu gehöre ich.«
    »Aber du stehst nicht auf unserer Seite.«
    »Richtig.«
    »Dann willst du von uns nichts wissen und uns bekämpfen. Aber wer uns bekämpft, den bekämpfen wird nicht nur, den töten wir auch, und darauf kannst du dich jetzt einstellen.«
    Das war für Harry Stahl keine große Überraschung. Er hatte damit gerechnet, und die Kreatur der Finsternis würde Freude an seinem Tod haben. Er fragte sich nur, wie sie das anstellen wollte, ihn umzubringen. Eine Waffe hatte er an ihr nicht entdeckt, aber es konnte durchaus sein, dass sie selbst die Waffe war. Und seine Gedanken blieben noch an dem Wort Waffe hängen. Ohne Waffe war auch Harry Stahl nicht hierher gekommen. Er trug seine Pistole bei sich.
    Die Kreatur der Finsternis hatte nicht daran gedacht, sie ihm abzunehmen.
    Das Wissen gab ihm innere Ruhe, und jetzt wartete er ab, was die andere Seite unternehmen würde. Er hatte zwar von den Kreaturen der Finsternis gehört, wusste aber nicht, wie stark sie waren und mit welchen Waffen man sie vernichten konnte.
    Die Kreatur tat etwas. Sie streckte ihren Arm vor und drückte ihn leicht nach unten. Der liegende Harry Stahl hatte nur Blicke für die Hand, deren kräftige Finger sich bewegten, dabei ins Leere griffen, aber sich auch verwandelten.
    Es sah schon ungewöhnlich aus, wie sie zu Krallen wurden und die Haut eindunkelte. Es war schon bald keine Hand mehr, sondern eine Klaue.
    Sie sah aus, als wäre sie künstlich an den Arm montiert worden. Eine Klaue mit kräftigen Greifern, die so leicht nicht loslassen würden, wenn sie erst einmal zugegriffen
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