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1793 - Tod den Galaktikern

Titel: 1793 - Tod den Galaktikern
Autoren: Unbekannt
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Thermowaffen und Sprengsätze. Aus den Verankerungen gerissene Sicherheitsschotte, zentimeterdicker Stahl zerknüllt wie sonst nur achtlos weggeworfene Schreibfolien - all das führte den Fürsten und Angehörigen ihres Trosses täglich die technische Überlegenheit der Galaktiker vor Augen. Die Adligen, von ihren Residenzwelten einen goldenen Käfig gewohnt, mußten überwiegend mit Provisorien vorliebnehmen.
    Die Ver- und Entsorgung hatte zwar anfangs Probleme aufgeworfen, war aber zufriedenstellend gelöst worden. In der Parkzone gab es längst zusätzliche Unterkünfte, überwiegend aus Formenergie errichtet, aus der auch mehrere variable Konferenzräume bestanden.
    In einen dieser Räume hatten Julian Tifflor und Michael Rhodan die Handelsfürsten und ihre Berater zur Besprechung gebeten. Das war an sich nichts Neues, während der letzten Wochen waren wiederholt anstehende Probleme diskutiert worden. Dabei hatte sich aber auch die unterschiedliche Mentalität der Fürsten deutlich gezeigt.
    Einige waren inzwischen - unter gewissen Voraussetzungen - zur Zusammenarbeit mit den Galaktikern bereit, andere sahen in den Fremden nach wie vor die unerwünschten Eindringlinge, die ihre Überlegenheit nutzten, um Hirdobaan aus den Angeln zu heben. Diese Hamamesch hatten Mühe, sich auf die veränderte Situation einzustellen; sie wollten nicht anerkennen, daß die Handelskarawane des Jondoron-Oktanten in die Milchstraße ursächlich war. 30 Millionen Imprint-Süchtige hatten sich nicht aus Eroberungsgelüsten über die gewaltige Entfernung von 118 Millionen Lichtjahren hinweg nach Hirdobaan gewagt, sondern weil sie dazu aufgefordert worden waren, im Tausch gegen galaktische High-Tech neue Imprint-Waren zu erwerben.
    Die Galaktiker um Perry Rhodan wehrten sich gegen die Bezeichnung als Invasoren.
    Schließlich hatten sie nichts anderes im Sinn, als 30 Millionen Individuen vor einem schlimmen Ende zu bewahren. Abgesehen von der großen Zahl Süchtiger, die in der heimischen Milchstraße und den Magellanschen Wolken dahinvegetierten, weil sie nicht über die nötigen finanziellen Mittel verfügt hatten, sich einen Platz im großen Treck nach Hirdobaan zu sichern.
    Somit stand Anklage gegen Anklage. Die Erkenntnis, daß selbst wohlmeinende Ethik vor allem eine Frage des jeweiligen Standpunkts war, war keineswegs neu.
    Gewohnheitsmäßig warf Michael Rhodan einen Blick auf die Uhr, als er vor den beiden Cryper-Führern den Konferenzraum betrat.
    Der 30. November 1220 NGZ, 19:42 Standardzeit.
    Er brauchte nur Julian Tifflor anzusehen, um zu erkennen, daß es Ärger geben würde. Auch Gucky hatte ihn mit einer gemurmelten Bemerkung vorgewarnt. Zumindest Adebis von Perm war auf harten Konfrontationskurs eingeschwenkt. Wie der Mausbiber geespert hatte, war es Adebis gelungen, auch Martosch von Grencheck und, vermutlich aus gutem Grund, Jeschdean von Jondoron von seinen Vorstellungen zu überzeugen.
    Fürst Martosch war eher mäßig intelligent, die Geschicke seines Oktanten lenkten vor allem Ratgeber und Höflinge. Als er die Crypers bemerkte, klappte sein Unterkiefer langsam nach unten. Er stieß ein langgezogenes Ächzen aus, und von seinen dickwülstigen Lippen tropfte ein Speichelfaden.
    „Was bedeutet das, Terraner?" protestierte Jeschdean von Jondoron, der trotz etwas kärglicherer als der gewohnten Kost immer noch ein unter Fettsucht leidender Fleischberg war.
    „Was sollen die verdammten Queeneroch-Crypers hier? Wenn sie gekommen sind, um Abbitte zu leisten, sind sie um Jahrhunderte zu spät dran."
    Assyn-Stey verfärbte sich. Instinktiv griff er zur Hüfte, aber mitten in der Bewegung wurde ihm bewußt, daß er die Waffe kurz zuvor abgelegt hatte. Michael Rhodan hatte darauf bestanden, um mögliche Komplikationen von vornherein auszuschließen.
    Coram-Till bedachte seinen Freund mit einer besänftigenden Geste. Der Vista winkte schroff ab.
    „Ich habe die Crypers aufgefordert, an dieser Konferenz teilzunehmen", sagte Michael.
    „Warum?" blubberte Martosch und wandte sich hilfesuchend nach den hinter ihm stehenden Hamamesch-Frauen Glesitt und Bhenige um, um sie mit einer offensichtlich ratlosen Geste zum Handeln aufzufordern.
    „Der Fürst meint", fuhr Bhenige unumwunden fort, „daß der Zeitpunkt unglücklich gewählt wurde. Vielleicht ist es uns in einigen Zehnern möglich, die Bitten der Rebellen um Vergebung entgegenzunehmen."
    „Niemand kommt als Bittsteller", knurrte Assyn-Stey gereizt, aber mit gedämpfter
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