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1793 - Tod den Galaktikern

Titel: 1793 - Tod den Galaktikern
Autoren: Unbekannt
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tagelangen Schneefällen und heftigen elektrischen Entladungen tobten inzwischen in anderen Regionen des Planeten. Den Gewittern und ihrem verheerenden Einfluß auf das empfindliche Wahrnehmungsvermögen der Fermyyd war es zu verdanken, daß der Kampf um Borrengold nicht zu einem weiteren Blutbad geworden war. Die Toten im Weltraum hatte ohnehin niemand gezählt, sie waren namenlos gestorben.
    Michael Rhodan preßte die Lippen zusammen, als nur wenige hundert Meter entfernt ein Beiboot der RACHES zur Landung ansetzte.
    Zigtausende abrupt beendeter Leben, das klang grausam und menschenverachtend, doch angesichts der Chance, daß endlich Friede in Hirdobaan und Queeneroch einzog, mutete die Zahl geradezu gering an. Der Blutzoll war der Preis für eine hoffentlich gute Nachbarschaft künftiger Generationen.
    „Vom Eis befreit sind Strom und Bäche ..." Gucky war in der Sekunde neben Mike materialisiert und entblößte grinsend seinen Nagezahn. „Es wurde Zeit, daß die Dinge sich bewegen."
    Unter der Restwärme des Triebwerks schmolz eines der letzten schmutzigen Schneebretter.
    „Ich war eben an Bord des Landungsbootes", berichtete der Mausbiber frei heraus. „Die Rebellen haben mich nicht bemerkt."
    „Und?" fragte Michael. „Was hast du herausgefunden?"
    Eine Gruppe Hamamesch, von Robotern flankiert, blickte forschend zu den Crypers hinüber, die das Boot verließen. Die Handelsfürsten waren zwar Gefangene, doch hatte Perry Rhodan ihnen vor kurzem Freiheiten zugestanden, die helfen sollten, eine gütliche Einigung vorzubereiten.
    „Assyn-Stey ist nach wie vor skeptisch; er will nicht glauben, daß mit den Handelsfürsten jemals vernünftig zu reden sein wird. Während der Kämpfe hat der Vista einen Großteil seiner Schiffe und viele gute Freunde verloren, er schafft es noch nicht, über seinen Schatten zu springen und einen Schlußstrich zu ziehen. Trotzdem sieht er ein, daß Plünderungen auf Zivilplaneten nicht eben zur Verständigung beitragen werden."
    „Mit anderen Worten: Er verhält sich abwartend, ist aber neugierig."
    „Assyn-Stey läßt die Dinge auf sich zukommen", bestätigte der Mausbiber.
    Verwünschungen wurden laut, die den Crypers galten. Unter den Hamamesch machte sich Unruhe breit.
    Gleich darauf flogen die ersten Steine. Die Roboter schritten nicht ein. Sie waren nur darauf programmiert, die Handelsfürsten und ihr Gefolge an einer Flucht oder einem Angriff auf Galaktiker zu hindern.
    „Keiner hat dazugelernt", murmelte Michael Rhodan betroffen. ,„Das sind angestaute Aggressionen", erwiderte Gucky im Tonfall eines dozierenden Galaktopsychologen. „Wundert dich das?"
    Die Crypers waren nicht nahe genug, daß ihnen die Steine hätten gefährlich werden können.
    Für einen kurzen Moment verhielten sie ihre Schritte, gingen dann aber entschlossen weiter.
    Nur zwei Hamamesch machten ihrem Zorn Luft. Ihre Glubschaugen quollen schier aus den Höhlen, als die Steine jäh die Richtung wechselten und zu ihnen zurückkehrten.
    In sauberer Flugbahn umkreisten die faustgroßen Brocken die Schädel beider Hamamesch, die nach einer langen Schrecksekunde um sich zu schlagen begannen, als wollten sie lästige Insekten abwehren.
    Sie wußten nichts von Telekinese, nichts von den „Spaßen" eines Mausbibers. Was in dem Augenblick in ihren Köpfen vorging, ob sie an ihrem Verstand zweifelten oder an Geister glaubten, blieb für immer ein Geheimnis. Gucky verzichtete darauf, in ihren Gedanken zu spionieren. Dafür ließ er den Hamamesch die Steine telekinetisch auf die Füße fallen.
    Am Ende ihrer Selbstbeherrschung angelangt, humpelten die Fischköpfe ins Oktogon zurück.
    „Die sind kuriert", bemerkte Gucky. „Vorerst jedenfalls." Mit einer knappen, nickenden Bewegung deutete er auf die Crypers. „Was ich noch sagen wollte, Mike: Coram-Till kommt mit großen Hoffnungen. Er ist überzeugt davon, daß hier und heute eine Entscheidung über die Zukunft zweier Galaxien fallen wird. Enttäusche ihn nicht."
    „Das habe ich nicht vor ..." Mike redete ins Leere, denn Gucky war schon wieder teleportiert.
     
    *
     
    Das Oktogon auf Borrengold war ein imposantes, auf die Kommunikation der Handelsfürsten zugeschnittenes Bauwerk. Die achteckige Form symbolisierte die Oktanten von Hirdobaan.
    Die Eroberung durch galaktische Truppen hatte vor allem in den Wohnbereichen massive Schäden hinterlassen und viele Quartiere unbrauchbar gemacht. Antigravschächte, Treppen und Korridore zeigten die Wirkung moderner
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