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1793 - Tod den Galaktikern

Titel: 1793 - Tod den Galaktikern
Autoren: Unbekannt
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langwieriges Unterfangen.
    Die Korvetten und Kreuzer der BASIS hatten sich zwischen den Planeten verstreut; die PERSEUS, die NJALA und die HALUTA standen auf Borrengold, während die LEPSO und die PARACELSUS ebenso wie die SIAMESE GIRL Patrouillenflüge absolvierten und in den interstellaren Raum lauschten.
    Die 20 Blues-Schiffe unter dem Kommando von Ayolü Metül hielten sich in der Nähe der Rebellen auf. Die ursprüngliche Aufgabe der stets immunen Blues, vor Ort dem Rätsel der Imprint-Waren auf die Spur zu kommen, war zur Makulatur geworden. Die überwiegend wissenschaftlich geschulten Besatzungen, die sich auf dem Titan schon Boris Siankow unterstellt hatten, suchten nach neuen Herausforderungen.
    Nur am Rande registrierte Michael Rhodan die übliche Geschäftigkeit innerhalb der Hauptzentrale. In Gedanken war er bei den ehemaligen Imprint-Outlaws. Er ahnte, daß nicht mehr viel Zeit blieb, die Rätsel um Gomasch Endredde zu lösen; das größte Schreckgespenst waren 30 Millionen Tote, gestorben an Erschöpfung, Auszehrung oder einfach nur an unbekannten Krankheitserregern - eine Vorstellung, die ihm den Schweiß aus allen Poren trieb.
    „Wir nähern uns der RACHES, Direktbeobachtung möglich."
    Der Hauptschirm zeigte von Explosionen zerfetzte, ausgeglühte und wieder erstarrte Wracks.
    Einige wirbelten mittlerweile um gemeinsame Schwerpunkte, andere torkelten unkontrolliert der Sonne entgegen. Weit entfernt von den Planeten, die ihre Drift beeinflussen konnten, würden sie noch in Jahrzehnten Mahnmal sein, mit welch erbittertem Haß intelligente Wesen aufeinander losgehen konnten.
    Manchmal, dachte Mike bitter, möchte man die ganze Schöpfung verwünschen.
    Aber wer resignierte, bekam nie die Chance, die Dinge zum Besseren zu wenden. Eines Tages würde hoffentlich die Saat der Menschlichkeit überall im Kosmos aufgehen und zu stattlichen Pflanzen heranwachsen. Vielleicht war der Tag gar nicht mehr so fern, an dem Fremde einander ohne Mißtrauen und Voreingenommenheit begegnen würden - als Geschwister in diesem Universum.
    War das alles nur eine schöne Hoffnung? Der Anblick der Raumschiffwracks wirkte ernüchternd. Und mitten zwischen ihnen, wie eine fette Spinne in ihrem Netz und zwischen ausgesaugten Insekten, die RACHES. Coram-Tills Hamamesch-Raumer wirkte seltsam unvollkommen, dem Skelett eines halbverwesten, dickbauchigen Fisches ähnlich.
    Wie Flossenreste stachen Geschütztürme nach den Seiten. Die Spanten und Halteklammern zwischen ihnen erinnerten an mächtige Rippenbögen. Die ausgeklinkten Unterlicht-Beiboote hatten unübersehbare Leerräume zwischen den Spanten hinterlassen.
    Mike ließ sich ein Sprechfeld geben. Er rief nach Coram-Till - und war überrascht, Dabra-Sin zu sehen, die einzige Cryper-Frau an Bord des Rebellenschiffs. Ihre brandroten Halsschuppen, galten bei den Crypers als attraktiv, möglicherweise sogar als aufreizend, für manche Galaktiker waren sie ein besseres Unterscheidungsmerkmal als die Physiognomie der Fischabkömmlinge.
    Dabra-Sin galt als der unentbehrliche gute Geist an Bord der RACHES, Mutter, Kumpel und Vertraute jedes einzelnen.
    „Coram-Till wurde die Wartezeit zu lang", sagte sie mit vorwurfsvollem Unterton. „Er ist mit einem der Beiboote draußen, um mehr über die Kultur der Fermyyd zu erfahren."
    „Nennt man das jetzt so?" konnte Mike sich nicht verkneifen. Die Frau versteifte sich, ihre wulstigen Lippen öffneten und schlössen sich unkontrolliert. „Wir Terraner haben einen besseren Begriff dafür, wir sagen >Leichenfledderei<."
    Der Translator übersetzte wörtlich. Abwehrend hob Dabra-Sin beide Arme, ihre seitlich vorgewölbten Glubschaugen wirkten plötzlich gar nicht mehr starr, sondern schienen sich mit mehreren kurzen, ruckartigen Bewegungen auf Mike zu konzentrieren.
    „Wir sind Waffenbrüder und Verbündete", protestierte sie. „Unter Freunden ziemt es sich nicht, Beleidigungen auszusprechen."
    „Unter Freunden ziemt es sich auch nicht, immer neue Forderungen zu stellen", konterte Michael Rhodan.
    Sie wußte, wovon er redete. Nicht umsonst begann sie, heftig zu gestikulieren.
    „Du verstehst uns falsch, Michael Rhodan. Wir Crypers tragen die Hauptlast der Schlacht, wir hatten große Verluste ..."
    „Die Entschädigungsleistungen wurden von euch akzeptiert."
    Ein zweites Gesicht überlagerte Dabra-Sins Konterfei. Es wirkte markanter, auf gewisse Weise charismatisch. Der breite Fischmund lächelte, doch dieses Lächeln verriet nichts über
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