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1790 - Erst Feuer, dann Asche

1790 - Erst Feuer, dann Asche

Titel: 1790 - Erst Feuer, dann Asche
Autoren: Jason Dark
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sie sich dort treffen, und Justine Cavallo hat keine Furcht davor, eine Kirche zu betreten.«
    »Das glaube ich auch.«
    Die normale Straße hatten wir noch nicht erreicht. Aber dem Fahrer des Mercedes erging es sicher nicht anders als uns. Bei uns hatte das große Rütteln begonnen. Da mussten wir schon langsamer fahren, wollten wir heil ans Ziel gelangen.
    »Sie und Wayne. Welch ein Paar«, sagte Bill und schüttelte den Kopf. »Fassen kann ich das nicht.«
    »Die Cavallo muss andere Wege gehen und sich neue Stützpunkte suchen.«
    »Richtig. Mal eine andere Frage. Hast du eigentlich auch an Assunga gedacht?«
    Ich war ehrlich. »Nein, habe ich nicht.«
    »Aber ich.«
    »Jetzt glaubst du, dass sie uns zur Seite stehen wird?«
    »Wäre zu wünschen.«
    »Dann wünsch mal weiter.« Mehr sagte ich nicht und sah noch, wie Bill seine Schultern anhob. So richtig hatte ich ihn nicht überzeugen können.
    Es spielte auch keine Rolle. Wir mussten alles auf uns zukommen lassen und konnten erst dann reagieren. Zunächst mal konnten wir auf der normalen Straße weiter fahren. Das war schon etwas wert, denn damit hörte die Schaukelei auf.
    Die Dämmerung hatte zugenommen. Sie ließ die Luft klarer werden, sodass die Geräusche besser zu hören waren in dieser Stille.
    Der Mercedes fuhr noch immer. Und es war leicht, ihn zu verfolgen, denn es gab nur ihn auf der geraden Straße, die direkt nach Croom hinein führte.
    Wir rechneten damit, in den Mittelpunkt des Ortes fahren zu müssen, doch bei den ersten Häusern bog der Mercedes bereits nach rechts ab.
    »Das sieht mir nach der Kirche als Ziel aus, John.«
    »Kein Widerspruch.«
    »Dann bin ich ja glücklich.«
    Ich warf ihm einen Seitenblick zu. »Dich kann man schnell glücklich machen.«
    »Sagt Sheila auch immer.«
    »Und was meint sie damit?«
    Bill lachte leise. »Das ist Privatsache.«
    »Schade.«
    Wir hatten uns kurz abgelenkt, aber den Mercedes nicht aus den Augen gelassen. Zudem war es uns gelungen, den Abstand zu verkürzen. Zum Glück waren nicht nur wir im Ort unterwegs. Es fuhren auch noch andere Wagen.
    Die Kirche war nicht zu übersehen. Auch nicht in der tiefen Dämmerung. Es lag daran, dass sie von zwei Scheinwerfern angestrahlt wurde. Das Licht fing sich am Turm, der in der Luft zu schweben schien.
    Wir rollten auf die Kirche zu. Zum Glück waren wir schon mal hier gewesen und fanden uns gut zurecht. Als das Licht der Scheinwerfer die Karosserie des Mercedes streifte, blieben wir stehen und sahen zu, dass es dunkel um uns herum wurde.
    Beide schauten wir uns an, lösten dann die Gurte und verließen das Auto.
    Es war kühler geworden, aber nicht kalt. Irgendwo in der Nähe lachte jemand laut. Die Cavallo war es nicht und auch nicht Cedric Wayne. Dann war der Motor eines Rollers zu hören, und Augenblicke später wurde es wieder still.
    »Zur Kirche?«, flüsterte Bill.
    »Klar.«
    Es war ein kurzer Weg. Der normale Eingang lag nicht weit entfernt. Wir versuchten es dort und stellten fest, dass die Tür noch immer abgeschlossen war.
    Also zur Seitentür. Auf leisen Sohlen huschten wir hin. Wir wollten hören, wenn etwas passierte, aber da tat sich nichts.
    Es blieb ruhig, nur eine Katze huschte mal an uns vorbei und lief in Richtung Friedhof.
    Die Seitentür war zu und nicht abgeschossen. Ich zog sie behutsam auf und warf einen ersten Blick in die Kirche. Es war still und dunkel. Durch die Fenster fiel jetzt kein Licht mehr.
    Wir betraten die Kirche und ich hörte Bill flüstern. »Ob sie hier in der Kirche sind? Ich habe so meine Zweifel.«
    »Das werden wir gleich haben.«
    Meine Taschenlampe hielt ich bereits in der Hand. Ich schaltete sie ein und sorgte dafür, dass das Licht auf den Steinboden fiel. Von dort ließ ich es wandern.
    Es traf ein Ziel.
    Wir sahen es beide und Bill stieß einen Fluch aus. Ein Mann lag auf dem Boden. Es war Bills Kollege Sean Curtis, und er rührte sich nicht mehr.
    Und es gab noch einen zweiten Mann, der nicht mehr auf seinen Beinen stand. Es war Jerome Baxter, der Küster. Um ihn kümmerte ich mich, und ich sah schnell, dass er erschossen worden war. Gleich mehrere Kugeln hatten ihn getroffen.
    Bill meldete mir, wie sein Kollege umgekommen war. »Er ist blutleer, John.«
    »Und weiter?«
    »Dann hat man ihn vernichtet.«
    »Typisch Justine Cavallo.«
    »Ja, leider.«
    Ich schaute mir auch ihn an, und es war klar, dass die blonde Bestie wieder zugeschlagen hatte.
    Beide hatten wir den Eindruck, dass es hier in der Kirche
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