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1790 - Erst Feuer, dann Asche

1790 - Erst Feuer, dann Asche

Titel: 1790 - Erst Feuer, dann Asche
Autoren: Jason Dark
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eine Frage der Zeit sein.
    Was konnte Sie noch alles in die Wege leiten? Sie war gesättigt, sie fühlte sich gut, sie hätte Bäume ausreißen können, was sie aber nicht wollte.
    Es gab einen anderen Plan.
    Curtis spielte dabei keine Rolle mehr. Sie brauchte ihn nicht, und sie wollte sich selbst treu bleiben, indem sie ihre Opfer endgültig vernichtete.
    Eine Blutsaugerin, die einen Artgenossen endgültig zur Hölle schickte. Das war schon was. Das war für einen normal denkenden Menschen unbegreiflich.
    Aus der Außentasche der Lederjacke holte sie einen schmalen Gegenstand hervor, der so lang wie zwei ausgestreckte Finger war. Das Gerät bestand aus Metall, und es würde leicht in den Körper des werdenden Vampirs eindringen.
    So weit war es noch nicht.
    Justine Cavallo legte sich den Körper zurecht. Sie visierte die Stelle an, wo das Herz unter den Rippen lag, zielte noch mal sehr genau und stieß zu.
    Sean Curtis zuckte noch mal in die Höhe, sogar ein Schrei verließ seine Kehle, dann sackte er auf der Kirchenbank wieder zusammen.
    Die Cavallo zog die lange Nadel wieder aus dem Körper. Es war okay, sie hatte mal wieder gewonnen und konnte sich jetzt an den Rest des Planes machen.
    Von diesem Gedanken beseelt verließ sie die Kirche …
    ***
    Es gibt Situationen, da sollte man erst mal länger nachdenken, bevor man anfängt, etwas zu unternehmen. So erging es Bill und mir in diesem Fall. Wir hatten von unserer Erzfeindin gehört, die sehr bald eintreffen würde, und dann würden wir uns gegenüber stehen. Verrückt und auch gefährlich.
    Der Schriftsteller wunderte sich. »Sie sagen gar nichts mehr, meine Herren. Was ist los?«
    Ich winkte ab. »Es gibt Augenblicke, da muss man eben nachdenken.«
    »Ha, wem sagen Sie das?«
    »Und Sie kennen diese Person gut?«
    Cedric Wayne schüttelte den Kopf und winkte zusätzlich mit seinen Händen ab. »Was heißt gut? Wir wollen uns kennenlernen, uns gegenseitig erleben. Sie hat von mir gehört und ist interessiert.«
    »Wissen Sie denn genau, wer diese Person ist?«, wollte ich wissen.
    »Ich nehme es an. Und für meinen Teil reicht es aus. Sie nennen die Frau die blonde Bestie. Okay, das ist Ihr gutes Recht, aber billigen Sie auch mir zu, dass ich anders darüber denke.«
    »Das billigen wir«, sagte ich. »In diesem Fall sollten Sie eher uns recht geben, denn wir kennen sie. Wir haben unsere Erfahrungen mit ihr sammeln können, und ich kann Ihnen versichern, dass sie gnadenlos ist. Sie nimmt auf nichts Rücksicht.«
    »Vielleicht auf mich.«
    »Warum sollte sie das?«, fragte Bill Conolly.
    »Ganz einfach. Weil ich ihr offen gegenübertreten werde. Ich sehe in ihr keine Feindin. Sie wird sich mir gegenüber öffnen und einiges über das Dasein als Vampir sagen können. Es ist für mich eine Offenbarung.«
    »Und ein Weg, der tödlich enden kann.«
    Er schaute mich an und lächelte. »Machen Sie sich um mich mal keine Sorgen.«
    »Wir werden sehen.«
    »Sie hassen die Person – oder?«
    »Wenn Sie so direkt fragen, bekommen Sie auch eine direkte Antwort. Ja, ich hasse sie. Ich als Mensch kann keine Kreatur lieben, die sich vom Blut der Menschen ernährt.«
    Cedric Wayne gönnte sich noch einen Schluck Wodka. »Glauben Sie nicht, dass Sie übertreiben?«
    »Das denke ich nicht.«
    Wayne lächelte und trank. Dann sagte er: »Diese Justine Cavallo ist zudem noch sehr attraktiv. Vom Aussehen her würde ich sie als top einstufen.«
    »Da haben Sie recht, sie ist attraktiv. Aber auch nicht weniger blutgierig.«
    »Nicht bei mir.«
    »Und das glauben Sie?«
    »Ja, es ist alles besprochen. Sie wird bald hier erscheinen, und ich kann ihr meine Fragen stellen. Ich bin auf einer besonderen Mission, das kann ich Ihnen sagen, und auch Sie werden mich davon nicht abhalten.«
    »Ja, das können Sie so sehen.«
    »Und nun«, sagte er lächelnd, »verlassen Sie bitte mein Haus. Ich muss mich auf meinen Gast vorbereiten. Nicht, dass ich etwas gegen Sie hätte, im Gegenteil, ich bin froh, Sie kennengelernt zu haben, aber wir sollten uns einen anderen Zeitpunkt aussuchen, um miteinander zu reden.«
    Das war deutlich genug. Der Mann wollte uns nicht mehr sehen. Er war so auf seine Aufgabe fixiert, dass er alles andere vergaß.
    Besonders seine Vorsicht.
    »Wollen Sie sich das nicht noch mal überlegen?«, hakte ich bei ihm nach.
    »Nein.«
    Ich gab nicht auf. »Wir könnten uns bei Ihnen hier im Haus verstecken und eine Rückendeckung sein, auf die Sie sich verlassen können. Es wäre
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