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1786 - Katzenhölle

1786 - Katzenhölle

Titel: 1786 - Katzenhölle
Autoren: Jason Dark
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wenig begriffen. Sie konnte nicht glauben, dass diese Frau so werden wollte wie die Göttin Bastet. Den Zahn sollte man ihr ziehen, aber Glenda musste es vorsichtig beginnen.
    »Du willst werden wie sie?«
    »Ja.«
    »Das ist nicht möglich.«
    »Wer gibt dir das Recht, so etwas zu sagen?«, fuhr Kitty Lavall Glenda an. »Wer? Du weißt nichts und kommst mit Arroganz daher. Ansur und ich werden unser Ziel erreichen und letztendlich zu Katzenmenschen werden.«
    »Wie soll das denn ablaufen?«
    »Glaubst du es nicht?«
    »So ist es.«
    »Glaubst du denn an Werwölfe?«
    Glenda schwieg und gab so etwas wie eine Antwort durch das Wiegen des Kopfes.
    »Also nicht.«
    »Das habe ich nicht gesagt, ich habe nur meine Probleme damit.«
    »Schön. Wir nicht. Es wird die Zeit kommen, wo wir etwas Ähnliches durchmachen wie die Werwölfe. Es wird zu einer Verwandlung kommen, und wir werden uns als Katzenmenschen gegenüberstehen. Schon jetzt fühle ich mich mehr als Katze, aber ich muss auch noch menschliche Aufgaben erfüllen.«
    Glenda überlegte. Sie hütete sich davor, Kitty Lavalls Pläne infrage zu stellen. Sie wollte werden wie die Katzen. Sollte sie. Hindern konnte Glenda sie nicht. Noch nicht.
    Kitty nickte Glenda zu. »Jetzt weißt du alles, und du kannst dir vorstellen, dass wir keine Zeugen, Zweifler und Nörgler gebrauchen können. Zwei Männer mussten wir aus dem Weg schaffen. Jetzt bist du als Frau an der Reihe, und dein Freund wird dieses Gelände hier ebenfalls nicht mehr lebend verlassen.«
    »Bist du dir sicher?«
    »Ja.«
    »Ich halte dagegen.« Glenda wusste zwar nicht genau, warum sie das sagte, es hatte einfach raus gemusst, und sie merkte auch, dass ihr Frust immer mehr anstieg. Wären die Katzen als Aufpasser nicht gewesen, sie hätte schon längst den Versuch unternommen, sich aus dieser Klemme zu befreien, doch sie hatte noch nicht den richtigen Zeitpunkt des Absprungs gefunden. Außerdem wollte sie das Risiko minimieren, aber das musste bald geschehen.
    Dann hörten beide etwas. Zuerst war es nur das Echo der Tritte, dann erklang eine Männerstimme, die einen leisen Fluch ausstieß. Wenig später erschien die Gestalt eines Mannes. Es war Ansur, und er machte in diesem Augenblick keinen souveränen Eindruck. Er sprach schnell auf Kitty Lavall ein, leider in einer Sprache, die Glenda nicht verstand, doch es ging auch um sie, denn es wurde ihr hin und wieder ein scharfer Blick zugeworfen.
    Als der Mann nichts mehr sagte, holte sie tief Luft und nickte Glenda zu.
    »Es ist so weit«, sagte sie.
    »Was ist so weit?«
    »Deine Zeit, die abgelaufen ist. Wir werden dich hängen, denn die Schlinge ist bereits geknüpft worden.«
    Glenda erlebte den Schauer und fragte mit einer kratzig klingenden Stimme: »Aufhängen?«
    »Ja.«
    »Und die Katzen?«
    »Wie? Was meinst du damit?«
    »Sind die beiden Männer denn nicht von den Katzen umgebracht worden?«
    »Möchtest du das auch?«, fragte Kitty.
    »Ja.«
    »Keine Chance. Und glaube nicht, dass es besser ist. Die Kerle haben starke Qualen erleiden müssen, das kann ich dir versichern. Sie haben gejammert und geschrien, doch es hat niemand ihre Schreie gehört. Du wirst nicht schreien können, weil die Schlinge deinen Hals zuschnürt. Du wirst zappeln und würgen, und du wirst einen relativ langsamen Tod erleiden.«
    Glenda wollte eine Antwort geben. Plötzlich konnte sie nicht mehr sprechen, ihre Kehle war plötzlich zu.
    Sie wusste jetzt, dass hier keine leeren Drohungen ausgesprochen worden waren. Der Mann und die Frau meinten es ernst. Auf dem Weg zu ihrem Ziel war ihnen alles recht.
    Sie sagten nichts mehr, was Glenda verstanden hätte. Jetzt flüsterten sie den Katzen etwas zu, und die reagierten auf die ungewöhnlichen gezischten Worte. Es war genau der Klang, den sie brauchten, um handeln zu können. Ihr Opfer und Ziel war Glenda Perkins.
    Die beiden Tiere verließen ihre Schultern. Sie rutschten an den Armen hinab und landeten auf dem Boden. Andere Tiere huschten heran und sprangen gegen sie. Glenda konnte nicht mehr stehen bleiben, sie wurde nach vorn gedrückt.
    Genau das hatten die Katzen gewollt. Glenda musste aus dem Haus geschafft werden.
    Kitty Lavall bewegte sich ebenfalls nicht mehr von der Stelle. Nahe der Tür stand sie wie eine Aufpasserin. Ansur hatte sich in den Hintergrund gestellt, wo er vor sich hin sprach, was sich anhörte wie ein Gebet.
    Kurz bevor Glenda ihre Feindin erreichte, streckte Kitty den Arm aus. »Halt, einen Moment
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