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1786 - Katzenhölle

1786 - Katzenhölle

Titel: 1786 - Katzenhölle
Autoren: Jason Dark
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holte erst mal tief Luft.
    Geschafft!
    Der schwache Wind fuhr über mich hinweg. Ich drehte mich um und schaute zum Nachthimmel. Die meisten Wolken waren verschwunden. Er war jetzt klar, sodass ich die Sterne sah und auch einen scharf gezeichneten Halbmond.
    Ich musste keine Angst haben, vom Dach zu rutschen. Die Schräge hielt sich in Grenzen. Zudem war es trocken, und so kroch ich etwas vom Einstieg weg.
    Das Dach lag wie auf dem Präsentierteller vor mir. Ich konnte hinschauen, wo ich wollte. Nichts störte mich. Das jedenfalls dachte ich beim ersten Rundblick, bis ich dann doch das verschiedenfarbige Funkeln sah, das von den Katzenaugen ausging.
    Sie waren also da. Sie hatten auf mich gewartet. Sie lauerten auf dem Dach und lagen an den Rändern, um von dort zu Boden springen zu können.
    Warum warteten sie hier? Hatten sie es noch nicht aufgegeben, mich zu besiegen?
    Das konnte sein, aber sie waren schlau genug, mich nicht zu attackieren. Sie blieben hocken, hielten mich unter Kontrolle und verfolgten, wie ich mich aufrichtete und mit einem Spaziergang über das Dach begann. Ich wollte mir von hier oben einen Überblick verschaffen. Nicht nur das Dach war wichtig, auch der Erdboden, denn es gab noch immer eine Frau hier in der Umgebung.
    Zu sehen bekam ich sie nicht. Dafür die Katzen, die auf meine Aktion reagierten. Sie drückten sich in die Höhe, ich hörte ihre leisen Laute, dann hauten sie ab. Zu nahe ließen sie mich nicht an sich herankommen, aber es sah bei ihnen nicht nach einer Flucht aus. Nach einem geschmeidigen Lauf über das Dach stoppten sie an einer anderen Stelle.
    Ich balancierte bis zum Rand vor und hielt an, weil ich von dort einen guten Überblick hatte. Das Dach unter mir war stabil genug, dass ich nicht einbrach.
    Ich schaute mich um. Von hier oben wirkte die Gegend anders. Nicht so weitläufig. Alles stand mehr beisammen, und das zweite Haus sah so nahe aus, dass ich hätte hinüber springen können, was aber nicht stimmte. Dafür hätte ich mit einem Sprung den nächsten Baum erreichen können, den ich mir genauer anschaute. Den Grund wusste ich selbst nicht. Möglicherweise dachte ich daran, dass die Katzen sich dort versteckt halten konnten, aber das vergaß ich schnell wieder.
    Etwas anderes fiel mir auf.
    Zuerst dachte ich, mich geirrt zu haben. Da hatte mir die Dunkelheit mit ihren Schatten einen Streich gespielt.
    Aber dem war nicht so.
    Es war der Baum, von dessen einem Ast eine Schlinge nach unten hing und so einen primitiven Galgen bildete …
    ***
    Kitty Lavall hatte mir gegenüber zugegeben, dass sie mich dort gern hängen sehen würde.
    Aber war die Schlinge nur für mich bestimmt?
    Die Antwort kannte ich nicht, sah aber, dass sie sich zittrig im leichten Wind bewegte. Ich machte mir Gedanken darüber, ob in letzter Zeit jemand in dieser Schlinge gehangen haben konnte. Möglich war alles. Jemand wie Ansur war bestimmt scharf darauf, sie als Druckmittel einzusetzen.
    Es dauerte Sekunden, bis ich mich gefangen hatte, und jetzt musste ich darüber nachdenken, wie es weitergehen sollte. Ich saß hier auf dem Dach, war zunächst aus dem Verkehr gezogen, hatte aber den Vorteil eines Platzes, der mir einen guten Überblick bot.
    Ich drehte den Kopf und schaute zurück. Es war keine Überraschung für mich, dass sich hinter meinem Rücken die Katzen aufgebaut hatten. Sie saßen dort in einer Reihe und wirkten irgendwie künstlich, weil sie sich nicht bewegten, aber ihre schillernden Augen starr auf mich gerichtet hielten.
    Was sollte ich jetzt tun?
    Es gab nur eine Antwort auf diese Frage. Ich wollte runter, um mich um die Schlinge zu kümmern. Wenn möglich, sie vom Baum lösen, denn es war mir unangenehm, sie immer wieder ansehen zu müssen.
    Ich würde den Rückweg antreten müssen. Vom Dach zu springen wäre auch eine Alternative gewesen, denn so hoch war es nicht. Diese Option hielt ich mir für den Notfall offen.
    Ich war schon dabei, mich nach links zu wenden, um mich dann auf den Rückweg zu machen, da hörte ich das Geräusch einer sich öffnenden Tür. Es war im Haus gegenüber passiert, und ich lauerte darauf, dass sich jemand zeigte.
    Sekunden später sah ich etwas mehr. Vor der Tür entstand eine Bewegung. Ein Mensch erschien, den ich als Frau erkannte. Das gab mir schon einen Stich, und als ich genauer hinsah, durchzuckte mich ein Verdacht, der schnell zur Gewissheit wurde.
    Ich kannte die Frau.
    Es war Glenda Perkins!
    ***
    Ich schob meine Gedanken zur Seite und
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