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1786 - Katzenhölle

1786 - Katzenhölle

Titel: 1786 - Katzenhölle
Autoren: Jason Dark
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ich nicht. Ich warf Glenda einen schnellen Blick zu. Sie stand neben der Schlinge und schüttelte den Kopf.
    Den Grund kannte ich nicht, aber ich sah einen Mann am Boden liegen, aus dessen Kopfwunde Blut gelaufen war. Er rührte sich nicht. Er würde sich auch nie wieder rühren. So wie es aussah, war er tot.
    Erschossen! Aber nicht von mir, sondern nur aus meiner Waffe, die Kitty Lavall an sich genommen hatte.
    Sie lebte noch.
    Ich hörte sie schreien und fluchen zugleich. Sie hielt die Beretta nicht mehr in der Hand, die war ihr beim Sturz auf den Boden aus den Fingern gerutscht. Eine schnelle Beute für mich.
    Ich steckte sie wieder ein. Glenda kam nicht zu mir. Sie ging auf Kitty Lavall und Ansur zu.
    Letzterer lag am Boden. Halb auf der Seite, halb auf dem Rücken. Die Kugel hatte seinen Kopf getroffen und sein Leben ausgelöscht. Er war von seiner Verbündeten erschossen worden.
    Die hockte jetzt neben ihm und hatte seinen Kopf angehoben, um in sein Gesicht zu schauen.
    Glenda und ich näherten uns von zwei Seiten der Szene. Mein Blick, mit dem ich Glenda anschaute, war nicht eben freundlich. Sie hob nur die Schultern und zuckte damit. Nun ja, was hätte sie auch groß sagen sollen. Zu diesem Zeitpunkt.
    Die Katzen waren auch noch da. Die hatten sich nur zurückgezogen und lauerten im Hintergrund.
    Kitty Lavall sprach nicht mehr. Sie schrie auch nicht und hatte auch keine Tränen mehr. Aber sie hatte bemerkt, dass wir auf sie zu gekommen waren, und deshalb hob sie den Kopf, wobei sie ihn so hielt, dass sie uns beide anschauen konnte.
    Der Ausdruck in ihrem Gesicht verwandelte sich. Er hatte jetzt etwas Katzenhaftes an sich, und dann hörten wir ihre Stimme, die sich beim Schreien überschlug.
    »Ihr Mörder!«, brüllte sie. »Ihr habt es getan …«
    »Nein!«, sagte ich.
    Sie holte erneut Luft. Sie wollte mir die nächsten Worte entgegenbrüllen, was sie nicht mehr schaffte, denn sie verschluckte sich und erlitt einen Hustenanfall.
    Ich nutzte die Gelegenheit, packte sie und legte ihr Handschellen an. Als die geschlossen waren, kam sie wieder zu sich und stieß gurgelnde Laute aus.
    Ich sprach die Verhaftungsformel, über die sie nur lachen konnte.
    »Was wollt ihr denn von mir?«
    »Sie werden einen Prozess bekommen.«
    »Und weshalb?«
    »Wegen Mordes an zwei …«
    Ich sprach nicht mehr zu Ende, denn ihre Schreie nahmen mir jegliche Worte. Aber ich hörte auch, was sie schrie. Dass sie nichts getan hatte und alles auf ihren Verbündeten Ansur schob.
    Das konnte sie meinetwegen. Wie es wirklich gewesen war, würde man im Prozess herausfinden. Und das war wirklich nicht mehr meine Sache, Freunde …
    ENDE
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