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1780 - Der brennende Mond

Titel: 1780 - Der brennende Mond
Autoren: Unbekannt
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ganz so aus, als sei die Rasse der Hamamesch auf Nundor im wahrsten Sinn des Wortes entwickelt worden.
    Bull glaubte nicht, daß die Ur-Hamamesch von Nundor stammten. Die Betreiber hatten sie von irgendwoher importiert. Aus irgendeinem Meer einer unbedeutenden Welt in Hirdobaan.
    Terrarium Nummer Ihatte damals die allererste Hamamesch-Entwicklungsstufe beherbergt.
    Wie im Zoo.
    Terrarium II diente als Aufenthaltsort für Stufe II. Wesen von diesem Typus lebten dort heute noch; Bull hatte sie ja selbst beobachtet.
    Terrarium III, IV und Vstellten Weiterentwicklungen dar. Dort konnte man die ersten künstlichen Werkzeuge finden, die Dörfer reichten nicht mehr so weit ins Wasser, waren immer weniger auf Wasserbewohner zugeschnitten. Es gab Schmelzöfen, primitive Waffentechnik, chirurgische Instrumente.
    Nummer VI und VII markierten den Beginn der Hochzivilisation.
    Im vorletzten Terrarium stießen Bull und seine Leute auf Spuren von Metallverarbeitung. Und zu guter Letzt: Die Hamamesch in Stufe VII hatten bereits den Buchdruck und selbst Observatorien erfunden.
    Zuerst Fische - dann Hybridwesen mit Lunge und Kiemen. Später reine Lungenatmer, entwickelte Gliederwesen, hin zum aufrechten Gang.
    Die Händler Hirdobaans, die der Milchstraße in Form von Imprint-Waren das Chaos gebracht hatten, waren in der heutigen Form erst auf Nundor entstanden. Hier in der genetischen Fabrik ...
    Auf eine Bull noch unbekannte Weise war an diesem Ort kosmische Geschichte geschrieben worden.
    Den Schritt zum raumfahrenden Intelligenzwesen hatten die Hamamesch vermutlich nicht mehr auf Nundor vollzogen. Wie sie in den Kosmos hinausgelangt waren, das ließ sich anhand der vorliegenen Daten, insbesondere ohne modernes Analysegerät, allerdings nicht sagen.
    Wo waren die Betreiber der Fabrik? Von denen, die man hätte fragen können, existierte keine Spur mehr.
    Am Ende des Tages sammelten sich Reginald Bull, Belavere Siems, Dino Gonkers und Fherll Checkert oben am Stachelzaun.
    Von weitem sahen sie Fink Petticul kommen. Er hatte ein unterdrücktes Grinsen im Gesicht, das Bull sofort aufmerken ließ. Petticul brachte irgend etwas mit.
    „Na, habt ihr alles herausgefunden?" fragte der kleine Pilot scheinheilig.
    „Klar, Fink. Willst du's wissen?"
    „Logisch. Aber nicht jetzt. Später. Kommt erst mal mit, ich will euch was zeigen."
    „Was ist es denn?"
    „Kommt einfach!"
    Sie folgten dem kleinen Mann zum südwestlichen Rand des Fabrikgeländes. Zu Fuß waren sie eine halbe Stunde unterwegs. Von einer Anhöhe aus deutete Petticul ins Landesinnere, zum nahen Gebirge hin.
    Bull schüttelte unwillkürlich den Kopf. Wer den Namen Wunderkerzenkontinent erfunden hatte, der hatte nicht wissen können, welche Anzahl von Wundern dieser Kontinent für seine Besucher wirklich bereithielt.
    Von der Fabrik führte ein schmales, ununterbrochenes Band auf Stelzen nach Südwesten auf eine Schneise im Gebirge zu.
    „Wofür haltet ihr das?" fragte Fink Petticul.
    Und Reginald Bull meinte: „Ich würde sagen, es handelt sich um eine Pipeline. Was transportiert sie, Fink?"
    „Keine Ahnung. Ich wollte euch erst holen, bevor ich das Ding allein untersuche. Aus Sicherheitsgründen."
    „Das hast du gut gemacht, Fink", lobte Bull. Er warf kritische Blicke zuerst auf den Horizont, dann zum Himmel. „Es wird dunkel. Wir sehen uns die Sache morgen an."
     
    *
     
    Der nächste Tag war der 18. November, und das Oszillieren hatte bis jetzt nicht wieder eingesetzt. Bull begann allmählich zu glauben, daß sie den lästigen Vorgang los waren. Sie nahmen ein kurzes Frühstück ein, das aus Felsenwasser und jeweils zwei Handvoll Beeren bestand, und wandten sich dem Pipeline-Rätsel zu.
    Der Ursprung der Konstruktion lag am Rand des Fabrikareals. Hier entsprang die Pipeline.
    Darunter war eine Art Silo in den Boden gelassen. Bull schaute über den Rand nach unten. Der Silo reichte als dunkles Loch von sechs Metern Durchmesser ziemlich tief in den Fels.
    „Mindestens 500 Kubikmeter Speicherkapazität", schätzte er. „Aber kein Hinweis auf das, was mal drin war."
    „Irgendwelche genetische Masse", vermutete Fink Petticul.
    „Das könnte sein. Aber ich tippe eher auf Nährflüssigkeit. Was da drin war, mußte ja durch Rohre bewegt werden können, mußte also flüssig sein."
    Über dem Silo hing eine bewegliche Pumpstation, die sich vermutlich bis zum Boden absenken ließ. Eine flexible Plastikmanschette verband die Pumpe mit dem Anfangsstück der Pipeline.
    Das vier
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