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1780 - Der brennende Mond

Titel: 1780 - Der brennende Mond
Autoren: Unbekannt
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Raumschiff." Der Dicke schaute beiläufig auf. „Läuft auf Hochtouren. Eines verspreche ich dir, Atlan: Es dauert keine drei Tage mehr, dann betrete ich diesen Mond. Ich garantiere dir, daß ich jeden Stein dreimal umdrehen werde. Bis ich etwas finde, und wenn's Gomasch Endredde persönlich ist."
    Atlans Extrasinn fügte hinzu: Hoffentlich ist es nicht Tréogen.
     
    *
     
    Wer die Rodungsflächen rund urn die Karussells verließ, der begab sich automatisch in Lebensgefahr.
    Trione Visch band sich die langen Haare im Nacken zusammen. Sie wollte nicht, daß sie im Ernstfall an den Strähnen hängenblieb.
    Über den dunkelblauen Himmel zog ein riesenhafter, zerklüfteter Schnitten. Das Ding bewegte sich in großer Höhe. Überschlägig ergab sich eine Länge von zwei Kilometern, vom schwanzförmigen Ende der Fabrik bis zum aufgetürmten Bug. Niemand hatte die metallischen Innereien einer solchen Fabrik je betreten. Aber das war auch gut so, denn Endreddes Heiligtümer besaßen ihre eigene Würde und Funktion.
    Um keinen Preis durfte man ihren Zug über den Himmel stören - sagte jedenfalls der Mann in Schwarz.
    Repariere, setz die Anlagen instand. Und hilf mit, den göttlichen Gornasch Endredde ins Leben zurückzuholen.
    Trione Visch horchte vorsichtig in die Vegetation, die scheinbar undurchdringlich wie eine Wand ihren Körper umgab. Die Raubtiere von Zimbag waren gefährlich. Manchmal reichte es, wenn man nur zwischen Trichterturm und Kantine umherwanderte; sie kamen aus dem Busch gekrochen, stürzten sich auf alles, was sich bewegte und in irgendeiner Form nach Beute aussah.
    Trione hatte ein Torkel beobachtet, das einen Opera-Roboter angefallen hatte. Torkels waren tigerartige, grün und grau gestreifte Wesen, die eigentlichen Herrscher des Dschungels. Keine Chance für Menschen. Nur gegen den Opera, da hatte das Tier den kürzeren gezogen. Das Vieh hatte eine Sekunde lang den Opera unter sich begraben, dann war sein Körper in einer Fontäne aus Blut und Energie explodiert. Die Reste hatten sich in weitem Umkreis verstreut.
    Irgendwie paßte dieses Erlebnis zur Macht der künstlichen Diener - die ebenso wie der Mann in Schwarz Endreddes Himmelreich predigten.
    Dahinten! Trione hielt den Atem an.
    Sie kämpfte sich durch den Dschungel, unbelästigt und so leise wie möglich, und nahm eine kniende Haltung ein, aus der sie die beiden Gestalten beobachten konnte.
    Die eine war humanoid und weißhaarig, wahrscheinlich ein Arkonide. Die andere Gestalt war sehr viel größer, an die drei Meter wohl, mit schwarzer Haut und sechs Gliedmaßen. Gegen den Haluter sah der Arkonide wie eine Spielzeugpuppe aus, die zufällig die Streichholzbeinchen bewegte.
    Trione konnte sich denken, daß die zwei zu Endreddes Feinden gehörten.
    Viele Galaktiker hatten schon die kleine Rebellengruppe bemerkt, die alles durcheinanderbrachte.
    Aber irgendwann mußte Schluß sein. Wenn die Operas das Problem nicht lösen wollten, dann ...
    Es war der zweite Tag, daß sie deren Herumstreichen im Bereich von Bebenheim mit ansah.
    Aber Baan Fokker wußte Bescheid. Der Mann in Schwarz hatte Hilfe versprochen.
    Bloß wann?
    Der Haluter schob einen Berg von Gerätschaften vor sich her, von denen Trione nicht erkennen konnte, wozu sie dienten.
    Hinter sich hörte sie ein Geräusch. Trione erstarrte erneut. Geräusche bedeuteten stets Gefahr.
    Sie hatte sich viel zu sehr auf die Feinde konzentriert und zwischenzeitlich die eigene Sicherheit vernachlässigt. Nicht, daß ihr Leben etwas bedeutete, solange Endredde nicht auferstanden war - aber sie hatte Nachrichten für den Mann in Schwarz, deshalb durfte sie nicht sterben.
    Da. Das Geräusch. Da war es wieder. Ein knackender Zweig. Und plötzlich teilte sich direkt vor ihren Augen das Buschwerk. Trione Visch begriff, daß es zur Flucht zu spät war.
    Heiliger Gomasch Endredde. Ich flehe dich um Hilfe an!
    Durch die Zweige schob sich ein faulig stinkender Schädel heran. Das Wesen hatte ein langgestrecktes, zahnbewehrtes Maul, weit auseinanderstehende Augen und ein knotiges Fell.
    Die Galaktikerin und das Torkel, beide starrten sich einen Moment lang an.
    Trione stieß einen unkontrollierten Schrei aus, während sie immer noch wie angenagelt am Platz verharrte; während sie fliehen wollte, aber bloß nicht konnte und während das Tier so langsam und provozierend sein Maul öffnete.
    Mann in Schwarz. Fokker! Wo bist du geblieben?
    Sie hatte keine Chance mehr. Trione drehte nicht mal den Kopf weg, als das
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