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Damon Knight's Collection 02 (FO 03)

Damon Knight's Collection 02 (FO 03)

Titel: Damon Knight's Collection 02 (FO 03)
Autoren: Damon (Hrsg.) Knight
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SONYA DORMAN ist Anfang 40, scheint aber niemals erwachsen zu werden. Sie lebt mit ihrem Ehemann und ihrer Tochter in Stony Point im Staate New York, wo sie Akita-Hunde züchten und Brunnen graben. Ihre bittere, beängstigende und erregende Geschichte Geflicktes Leben beruht auf einer wahren Begebenheit im Leben der Autorin.  THOMAS M. DISCH ist ein temperamentvoller junger Mann, der lange Zeit seines Lebens in der Madison Avenue verbracht hat, beim Ballett, auf kleinen Bühnen und bei der großen Oper. Seit er 1966 seine erste Novelle veröffentlichte, hat er sich einen festen Platz in der neuen Science Fiction-Literatur erobert. »Disch schreibt über die heutige Zeit, seine Helden sind kleine Menschen, oftmals Intellektuelle, die in ein mehr oder minder anonymes Räderwerk geraten.«
    (Rottensteiner) KEITH ROBERTS arbeitete in der Werbung, bevor er sich dem Schreiben von Science Fiction zuwandte. Die vorliegende Story, Die Tiefen, ist in vieler Hinsicht bemerkenswert, in der Wahl des Themas, in der glaubwürdigen Schilderung der ›Heldinnen‹ – ein seltenes Talent bei männlichen Autoren – und durch die Musik des Ozeans, deren Töne, murmelnd und stöhnend, während der ganzen Geschichte immer wieder anklingen.
    KATE WILHELM , manch einer traut es ihr nicht zu, spricht in ihren Geschichten auch über äußerst unbequeme Dinge, über Machtpolitik, amerikanischen Militarismus und weibliche Sexualität. Staras Flonderanen, eine Story aus dem ersten Band von ›Damon Knight’s Collections‹, war eine ruhige und charmante kleine Sache. Wer sich daran erinnert, sei vor der Story in diesem Bande gewarnt: das hier ist ein harter Brocken.
    RICHARD MCKENNA : nach Helen’s Märchenland (Collection 1) hier eine weitere Geschichte des Autors, der bei seinem Tode 1964 eine Reihe unveröffentlichter Stories hinterließ. Viele von uns haben sich schon nach diesem Irgendwo gesehnt – jener anderen Welt, besser, einfacher, und persönlicher als diese hier. Viele Autoren haben sich an diesem Thema versucht, seit H. G. Wells kurz vor der Jahrhundertwende The Door in the Wall schrieb. Sollte es in der Tat eine andere Welt hinter dieser allzu soliden Wirklichkeit geben – nenne man es nun Avalon, Cockaigne oder die Seligen Gefilde –, warum sollten dann nicht acht verlassene Männer, in einem offenen Boot verdurstend, das Tor zu ihr finden, denn: ›Gott ist 18 Grad Süd, 82 Grad Ost recht dünn gesät …‹

Geflicktes Leben
 
( Sonya Dorman)
     
     
    »Es tut nicht weh«, sagte der Arzt und beugte sich über sie. Sie lag in einem weißen Krankenhausbett, von dem aus sie nur die große schwarze Wölbung einer Decke sehen konnte, in deren Mitte eine grelle Lampe brannte. Ein schmaler Streifen irgendeines Pflasters klebte in ihrem Nacken; war sie auch da verletzt worden?
    Der weiße Ärmel des Arztes streifte ihr Gesicht zum rechten Auge hin, und dann stieß er die Nadel der Spritze durch das untere Lid und den Augapfel, und sie gab einen Schrei von sich, der von den fernen Wänden abprallte und wie ein Pfeil in ihr rechtes Auge zurückkehrte und sich bis in ihren Hinterkopf fortsetzte.
    »Pscht, pscht«, sagte die assistierende Schwester, die sie festhielt.
    »Nach oben sehen, nach oben sehen«, befahl der Arzt. »Sie müssen nach oben sehen.«
    Ich hebe meine Augen auf zu den Hügeln, dachte sie verbissen und nahm sich vor, nicht wieder zu schreien, während sie die Augäpfel nach oben rollte. »Warum haben Sie mich nicht darauf vorbereitet, Sie Sadist?«
    »Pscht!« sagte die Schwester wütend.
    Behutsam sondierte der Arzt das Auge mit verschiedenen Instrumenten, aber sie spürte nichts davon, weil sie sich ganz und gar auf den eben erst vergangenen Schmerz konzentrierte und zutiefst empört darüber war, daß man sie wie ein Stück Fleisch auf dem Hackklotz behandelte. »Was bin ich für Sie, ein Stück Fleisch?« fragte sie.
    »Seien Sie still!« Eine andere, freundlichere Schwester beugte sich vor und erschien im Blickfeld ihres linken Auges, das sich langsam mit Tränen füllte aus Mitleid mit dem rechten, von dem sie, ohne daß man es ihr gesagt hatte, wußte, daß es hoffnungslos verloren war. »Werde ich es nachts in ein Glas Wasser legen müssen?« fragte sie.
    Der Arzt ließ so etwas wie ein Lachen hören. »Sie haben das Auge nicht verloren«, sagte er.
    »Was habe ich dann verloren?« fragte sie. Sie spürte nichts als den leichten Druck seines Handgelenks auf ihrem Backenknochen – sie mußten die Nerven
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