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1777 - Blond, charmant und untot

1777 - Blond, charmant und untot

Titel: 1777 - Blond, charmant und untot
Autoren: Jason Dark
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das?«
    »Killer killen Killer.« Suko schüttelte den Kopf. »Fast hätte ich darüber gelacht.«
    »Ja, es ist leider so. Nur wird es dann anders und kompliziert, wenn die Tote plötzlich wieder erscheint, obwohl man sie mit drei Kugeln perforiert hat.«
    »Dann heißt es plötzlich, dass es Zombies gibt. Oder Untote.«
    Ich nickte ihm zu. »Du hättest diesen widerlichen Wycott sehen müssen. Das zu akzeptieren oder uns um Hilfe zu bitten ist ihm verdammt quer gegangen.«
    »Die Typen scheinen überzeugt zu sein«, meinte Suko.
    »Und ob sie das sind. Auf einmal existieren für sie lebende Tote.«
    »Für dich nicht?«
    Ich überlegte. Ich hatte die Killerin nicht gesehen und wusste demnach nicht, ob es sich tatsächlich um einen Zombie handelte. Das alles sollten wir ermitteln, aber zunächst mal mussten wir eine Spur von dieser Frau finden.
    Wie sie aussah, das würden wir gleich sehen, wenn Sir James mit den Unterlagen kam. Ich ging davon aus, dass man ihr äußerlich nicht ansah, wer sie wirklich war. Es wäre nicht das erste Mal gewesen, dass ich es mit einer Killerin zu tun bekam. Da brauchte ich nur an die kugelfeste Chandra zu denken. Eine Russin, die sich auf die Seite Rasputins geschlagen hatte. Allerdings war sie kein Zombie und möglicherweise noch durchtriebener als diese Thelma Blake.
    Den Namen kannten wir. Ob sie wirklich so hieß, wusste keiner von uns. Wir würden uns jedenfalls an diesen Namen halten. Warum sie hatte umgebracht werden sollen, das war uns nicht bekannt. Da hatte Wycott den Mund gehalten, aber möglicherweise war das ein Grund, der uns weiterbringen konnte.
    Ich streckte unter dem Schreibtisch meine Beine aus, trank mal wieder einen Schluck Kaffee und wartete darauf, dass endlich Sir James erschien.
    Er ließ sich Zeit. Ich wusste, dass er Typen wie diesen Wycott gefressen hatte. Sie bekleideten oft Posten, wo sie eigentlich nicht hingehörten. Aber durch List, Raffinesse und Korruption hatten sie es geschafft, in diese Positionen zu gelangen, wo sie dann ihre Macht ausspielten.
    Ich schaute Suko an, der seine Lippen zu einem schwachen Lächeln verzogen hatte.
    »Was ist?«, fragte ich.
    »Nimm es nicht so tragisch.«
    Ich zuckte mit den Schultern. »Was soll ich dazu sagen?«
    »Abwarten und Tee trinken.«
    »Mal schauen.«
    Zu warten brauchten wir nicht mehr lange, denn in der offenen Tür erschien Sir James. Unter seinen rechten Arm hatte er eine Mappe geklemmt. Es schob mit dem einen Fuß einen dritten Stuhl bis in die Nähe des Schreitischs und setzte sich. Die Unterlagen legte er vor sich.
    »Das ist es«, sagte er, »mehr habe ich nicht bekommen können, und ich hoffe, dass es reicht.«
    »Sind denn Aufnahmen dabei?«, fragte ich.
    »Ja, aus dem Hotel.«
    »Und die Qualität?«
    Sir James warf mir einen schrägen Blick zu. »Die können Sie sich gleich selbst ansehen.«
    Ich war gespannt und schaute zu, wie Sir James einen Schnellhefter aufklappte. Darin lagen die Fotos, die nun hervorrutschten und über den Tisch glitten. Einige davon so weit, dass sie von Suko gegriffen werden konnten.
    Er schaute sie sich an.
    Ich hatte mir ebenfalls welche geschnappt und warf einen ersten flüchtigen Blick darauf. Schon oft hatte ich mich darüber geärgert, dass Fotos, die in Banken oder anderen öffentlichen Gebäuden geschossen wurden, nie so scharf waren. Den Fall hatte ich jetzt auch hier. Sie waren etwas verschwommen, nicht so konturiert, als dass ich hätte zufrieden sein können.
    Es war nicht nur die Killerin allein auf den Bildern zu sehen. Das wusste auch Sir James, und er sagte, dass wir uns allein auf die blonde Person in der dunklen Lederjacke konzentrieren sollten.
    Das taten wir. Wir sahen sie öfter. Mal vom Kopf bis zu den Füßen, dann nur den Oberkörper, und einmal war sie mutterseelenallein zu sehen, und das war oben auf einem Hotelflur. Eine Aufnahme nur, schnell und flüchtig. Sie befand sich in der Bewegung, und wir konnten davon ausgehen, dass sie auf dem Weg zu ihrer Tat war.
    Ich ließ die Aufnahme sinken. Suko hielt seine noch in der Hand und starrte sie intensiv an.
    Ich fragte ihn: »Nun, hast du eine Idee?«
    Suko ließ die Fotografie sinken. »Nein, die habe ich nicht. Tut mir echt leid. Ich hatte gedacht, dass ich diese Person kenne und schon mal gesehen habe, aber das trifft doch nicht zu. Sie ist mir noch nie über den Weg gelaufen.«
    »Mir auch nicht.«
    Sir James sammelte die Fotos wieder ein. »Das habe ich mir fast gedacht«, sagte er. »Ich bin
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