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1777 - Blond, charmant und untot

1777 - Blond, charmant und untot

Titel: 1777 - Blond, charmant und untot
Autoren: Jason Dark
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mal so, denn das habe ich den Aussagen entnommen.«
    »Und Sie wissen auch nicht, wer etwas wissen könnte, das uns auf die richtige Spur bringt?«
    »Nein, John. Aber man will von uns, dass wir die Person stellen und möglichst zum Teufel schicken.«
    »Ja, den könnten wir fragen. Der hat ihr bestimmt den Segen gegeben, denke ich mal.«
    Suko deutete auf die Bilder. »Und ein besseres Foto gibt es von ihr nicht?«
    »So ist es.« Der Superintendent räusperte sich. »Ich habe versucht, mehr aus dieser Aufnahme herausholen zu lassen. Gelungen ist es mir leider nicht. Wir hätten das Foto wunderbar in die Fahndung geben können.«
    Ich schaute mir die Aufnahme noch mal an. Für eine Frau war die Killerin recht groß. Was man mit Bestimmtheit sagen konnte, das war, dass sie blondes Haar hatte. Aber Blondinen gab es viele auf dieser Welt.
    »Es wird schwer werden«, sagte ich.
    »Da stimme ich Ihnen zu, John. Es weiß auch niemand, woher sie kommt. Eine Vergangenheit scheint sie nicht zu haben, und wie es mit ihr in der Zukunft aussieht, weiß ich auch nicht.«
    Was tun? Ich wusste es nicht. Ich war überfragt. Wir mussten nach einer Person Ausschau halten, die wir noch nie gesehen hatten und die doch so eminent gefährlich war. Man wusste auch nicht, wie groß die Anzahl der Menschen war, die sie auf dem Gewissen hatte.
    Sir James packte alles ein. Dabei schüttelte er den Kopf und sagte: »Ich bin mal gespannt, wie unser Freund Wycott reagiert, wenn er hört, dass wir kaum eine Chance haben, diese Mörderin zu stellen.«
    »Der dreht durch«, sagte ich.
    »Das fürchte ich auch.«
    Ich winkte ab. »Sagen Sie ihm einfach, dass wir das Beste tun und er sich noch gedulden muss.«
    »Es wird ihn freuen.« Sir James stand auf. »Sie finden mich in meinem Büro, wenn etwas sein sollte.«
    Er ging und wir schauten ihn mit Gesichtern hinterher, die einen nicht eben positiven Ausdruck zeigten.
    Glenda Perkins kam zu uns. Da sich der kurze Vorsommer verabschiedet hatte und der Regen aus den Wolken fiel, trug sie ein entsprechendes Outfit. Lange Hose in weiß, einen Pullover in lindgrün und eine Perlenkette um den Hals.
    »Macht doch nicht solche Gesichter. Ihr könnt nichts dafür, es ist nun mal so und fertig. Ihr könnt nicht für alle die Kohlen aus dem Feuer holen, man muss auch mal Abstand nehmen können.«
    »Ja, das wissen wir«, sagte ich, »aber die Vorstellung, dass hier eine Killerin als Zombie herumläuft, ist auch nicht eben prickelnd.«
    »Richtig, aber euch hat sie bisher in Ruhe gelassen.«
    »Klar.«
    »Und wenn ihr sie lockt?«
    Ich winkte ab. »Wie denn?«
    »Das weiß ich nicht. Sie muss doch aus der Reserve zu holen sein. Und möglicherweise ist das alles gar nicht wahr.«
    »Wie meinst du das denn?«, fragte ich.
    Glenda fuchtelte mit den Händen. »Wie ich es sagte. Alles muss nicht so sein, wie es aussieht. Dass sie doch verletzlich ist, zum Beispiel, und kein Zombie. Kann sein, dass man euch vor einen bestimmten Karren spannen will.«
    Ich wunderte mich darüber, dass sich Glenda so aufregen konnte. Dabei war sie nicht involviert.
    »Lass mal sein«, sagte ich, »das hier kriegen wir auch in die Reihe. Wir haben es bisher immer geschafft.«
    »Ach ja«, sagte Glenda und nickte uns zu. »Auch wenn es sich um eine schlechte Aufnahme gehandelt hat, ich habe sie mal ins Netz gestellt. Kann ja sein, dass sich trotzdem jemand meldet.«
    Als hätte Glenda ein Stichwort gegeben, meldete sich jemand. Es war das Telefon in unserem Büro. Suko war schneller als ich und griff zu. Was er sagte, hörten wir nicht, aber wir sahen, dass er den Kopf schüttelte.
    »Was hast du denn?«, fragte ich.
    Sein Kopfschütteln hörte auf. »Komisch. Da hat jemand angerufen, aber so richtig durchgekommen ist er nicht. Ich weiß auch nicht, warum das so war.«
    »Stufst du den Anruf denn als negativ ein?«
    »Nein, komischerweise nicht.«
    »Hast du eine Stimme erkannt?«
    »Auch nicht. Es hat keiner gesprochen. Ich habe nur gespürt, dass er es versuchte.«
    Ich winkte ab. »Wenn er was will, wird er bestimmt noch mal anrufen.«
    »Das glaube ich auch«, meinte Glenda.
    Suko und ich standen wie verloren da und wussten nicht, was wir sagen sollten.
    Aber das Telefon meldete sich wieder.
    Und diesmal war ich schneller. Ich riss den Hörer hoch. »Ja«, meldete ich mich.
    »Hallo, John!«
    Der Hörer wäre mir beinahe aus der Hand gerutscht, als ich die Stimme hörte. Ich hielt den Hörer eisern fest und gab mit halblauter Stimme
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