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Rettet den Euro!: Warum wir Deutschland und Europa neu erfinden müssen (German Edition)

Rettet den Euro!: Warum wir Deutschland und Europa neu erfinden müssen (German Edition)

Titel: Rettet den Euro!: Warum wir Deutschland und Europa neu erfinden müssen (German Edition)
Autoren: Martin Hüfner
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Zu diesem Buch
     
    Dieses Buch entstand, weil ich den Euro nicht mehr verstand. Jeder redet über die Gemeinschaftswährung. Jeder sagt etwas anderes. Wie soll man sich da noch zurechtfinden?
    Sparer, Geldanleger und Unternehmer fragen sich, ob es den Euro in fünf Jahren noch gibt, wie er dann aussieht und wer ihm angehört. Aber niemand weiß darauf eine Antwort. Stattdessen werfen die Regierungen mit Milliardenprogrammen um sich und beschließen Programme, die niemand wirklich versteht.
    Da funktioniert eine Währung für 300 Millionen Menschen zehn Jahre lang hervorragend. Und mit einem Mal kommt sie ins Straucheln, bloß weil elf Millionen Griechen (gerade mal 3 Prozent der Bevölkerung des Euro-Raums) sich nicht an die Regeln gehalten haben. Das ist ungefähr so, als wenn die D-Mark gekippt wäre, nur weil Bremen mehr Geld brauchte.
    Da bietet an der Wall Street angeblich niemand mehr einen Cent für das Überleben der Gemeinschaftswährung. Auf den Devisenmärkten aber wird der Euro immer teurer. Irgendjemand in der Welt muss also doch Euro kaufen.
    Da sagt die Investorenlegende Jim Rogers in Singapur, dass es den Euro in 15 Jahren nicht mehr geben wird. Gleichzeitig räumt er aber ein, dass er sein Geld »natürlich« auch in Euro angelegt habe. Denn darin könne eine »große Zukunft« liegen.
    Da sagen andere, es gebe gar keine Krise des Euro, sondern nur Schwierigkeiten mit drei einzelnen kleineren Schuldnerländern, die insgesamt lediglich einen Anteil von 6 Prozent am gemeinschaftlichen Bruttoinlandsprodukt haben. Aber gleichzeitig wenden die Regierungen und Zentralbanken die unvorstellbare Summe von 1000 Milliarden Euro auf, um den Euro zu retten. Damit könnte man fast zweimal das gesamte Sozialprodukt dieser drei Länder kaufen. Es ist mehr, als die Pakete für die Bekämpfung der Bankenkrise oder der Rezession gekostet haben. Der Effekt dieser Hilfe ist aber gleich null, die Situation ist seitdem sogar schlechter geworden.
    Da gerät im Sommer 2011 Italien unter Druck. Niemand weiß so recht warum. Vielleicht war es ein Korruptionsfall im Finanzministerium. Und schon werden in der Europäischen Zentralbank Stimmen laut, den europäischen Rettungsfonds zu verdoppeln. Von diesem Geld könnten in Deutschland Bund, Länder und Gemeinden zweieinhalb Jahre lang ohne jede Steuereinnahme ihre Ausgaben bestreiten.
    Da nennt der Internationale Währungsfonds die Probleme in Euro-Land ein großes Risiko für die Entwicklung der Weltwirtschaft. An den Aktienmärkten aber steigen die Kurse unverändert an. Der Euro Stoxx hat im Jahr nach dem Höhepunkt der Krise im Mai 2010 um 10 Prozent zugelegt, der deutsche DAX sogar um 27 Prozent.
    Da muss Deutschland Milliarden und Abermilliarden Euro für die Schuldnerländer in Europa lockermachen. Der Finanzminister stöhnt. Die Rendite für Bundesanleihen steigt aber nicht etwa an. Es ist offenbar genug Geld vorhanden. Investoren haben keine Angst, dass sich die Qualität des Schuldners Deutschland durch diese Verpflichtungen verschlechtern könnte.
    Man könnte noch beliebig viele Beispiele nennen. Sie alle zeigen: Irgendetwas stimmt hier nicht.
    Ich habe den Euro seit den Anfängen der Diskussion über die Währungsunion in Wissenschaft und Bankpraxis intensiv verfolgt. Ich habe den Übergang von der D-Mark in die neue Währung in einer großen Bank gemanagt. Dann habe ich zehn Jahre gut mit dem Euro gearbeitet und gelebt. Ich glaubte, dass ich mich damit auskenne.
    Aber jetzt zweifle ich. Die überkommenen Theorien überzeugen nicht mehr. Wir müssen neu nachdenken. Es reicht nicht mehr aus, noch mehr zu sparen, noch besser zu haushalten und auf die Einhaltung der Regeln zu drängen. Wir müssen neue Wege gehen. Das Buch zeigt, welche Möglichkeiten wir haben, heil aus der vermeintlichen oder auch tatsächlichen Euro-Krise herauszukommen.
    Wer schnell einen Überblick hierüber erhalten möchte, der schafft das in einer halben Stunde. Er braucht nur die »Neun Gründe, warum der Euro gerettet werden muss« zu lesen. Sodann das erste Kapitel »Das Ende einer Geisterfahrt«, vielleicht auch noch das Kapitel »Geht’s auch ohne Euro?«. Dann weiß er Bescheid.
    Wer etwas gründlicher einsteigen möchte, sich vor allem dafür interessiert, warum Deutschland und Europa nicht weitermachen können wie bisher, dem seien die Kapitel VI bis IX ans Herz gelegt. Da geht es auch darum, wie der Euro im Jahr 2025 und danach dastehen wird (oder auch nicht).
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