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1775 - Kommando Gonozal

Titel: 1775 - Kommando Gonozal
Autoren: Unbekannt
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noch später.
    Wir haben genug Zeit, Atlan."
    „Nein ... keine Zeit mehr ...", flüsterte Atlan, stemmte sich mühsam hoch, fiel dann jedoch wieder kraftlos zurück.
    „Bring mich auf die SIAMESE GIRL", keuchte er. „Ich muß mit Dao-Lin reden."
    „Ich hoffe, daß sie dich noch versteht. Sie stehen kurz vor dem Übertritt."
    „Ich muß es trotzdem versuchen, Perry, es ist zu wichtig ..."
    „Selbstverständlich, Freund. Sieh zu, daß du dich etwas erholst, bevor du Kontakt mit Dao-Lin aufnimmst.
    Und dann erzählst du mir, was passiert ist."
     
    *
     
    Das Gespräch mit Dao-Lin verlief mehr als unbefriedigend; sie zeigte sich kaum mehr aufnahmebereit, sondern war die meiste Zeit völlig abwesend und starrte in unergründliche Fernen.
    Atlan gab sich dennoch redliche Mühe, bis seine Zeit abgelaufen war. Eine andere Wahl hatte er nicht.
    Er konnte nur hoffen, daß trotzdem das eine oder andere in Dao-Lins Unterbewußtsein hängenblieb, an das sie sich später, nach dem Übertritt, erinnern würde.
    Es blieb ihm keine Zeit, sich zu erholen; die Zeit verging wie im Flug. Der Arkonide war sicher, daß die Freiwilligen des Kommandos Gonozal bei der nächsten Oszillationsphase in Endreddes Bezirk transferiert werden würden.
    Vielleicht konnte er bis dahin noch etwas tun, etwa erneut mit Adams reden und ihn überzeugen, daß die Unterstützung nur zum Wohle aller diente und keinesfalls gegen jemanden, am wenigsten gegen Adams selbst, arbeiten wollte.
    Aber dazu kam es nicht. Als er aus dem Feld geschleudert wurde, sah er sich einem mindestens 30 Meter langen, undurchdringlichen und nahezu transparenten Schutzschirm gegenüber, hinter dem die farbigen Felder zu den anderen Fernkarussells verlockend und absolut unerreichbar wie unter Einwirkung von großer Hitze waberten.
    Atlan ging das Risiko nicht ein, den leicht wallenden, bläulich schimmernden Schutzschirm zu berühren.
    Schiller, dachte er verzweifelt, wenn du jetzt nur hier wärst!
    Doch dieser Wunsch war sinnlos, denn außerhalb des Schutzschirms zählte Atlan 20 Blau-Operas, fünf Silber-Operas und einen Rost-Opera als Wachen. Der Schiller konnte vielleicht die Schaltanlage für den Schirm finden und außer Kraft setzen, aber keinesfalls gegen dieses Aufgebot an Robotern antreten.
    Homer G. Adams hatte nicht lange gefackelt und dem Arkoniden einen entsprechenden Empfang bereitet. Atlan war sicher, daß es seinen Gefährten nicht anders erging.
    Es blieb ihm nichts anderes übrig, als es sich - so gut es eben ging - gemütlich zu machen und tatenlos abzuwarten, bis die 13.01 Stunden um waren.
     
    10.
     
    Endreddes Bezirk Dao-Lin-H'ay fühlte sich, als schwebe sie zufrieden und glücklich durch die Kabine, auf ihrer blauen Blase auf und ab, auf und ab. Die Welt um sie herum glich ebenfalls einer Blase, die dahinschwang, sie umhüllte und beschützte.
    Plötzlich wurde diese Harmonie gestört, die Schwingungen gerieten durcheinander, das Bild änderte sich.
    Wie durch einen Schleier hindurch gewahrte Dao-Lin, daß sich noch jemand zwischen den Kartanin befand, irgendwo unten auf dem Erdboden, und mit dissonanter Stimme etwas rief.
    Es ist etwas Wichtiges, dachte Dao-Lin, umsonst würde er sich nicht so bemerkbar machen.
    Aber was konnte schon so wichtig sein, daß es ihre Welt berühren würde?
    Sie konnte ja nicht einmal den Fremden richtig erkennen, geschweige denn die Worte verstehen, die er ihr zuwarf.
    Es war ihr auch völlig gleichgültig. Dieser da war kein Teil ihrer Welt, er kümmerte sie nicht. Sie ließ sich nicht einmal dazu herab, ihm zu antworten, weil er sie wahrscheinlich ebensowenig verstehen konnte wie sie ihn.
    Und dann ist alles vorbei. Schlagartig vorbei.
     
    *
     
    Dao-Lin-H'ay kam vor den bunt leuchtenden Feldern eines riesigen Transmitterfeldes zu sich und wußte, daß sie angekommen war.
    Und zusammen mit ihr waren sämtliche Kartanin in Endreddes Bezirk materialisiert - der Übertritt hatte erfolgreich geklappt!
    Dao-Lin überprüfte sofort die Ausrüstung, die sie bei sich trug - es war alles da.
    Nur eines fehlte: Das umfangreiche Ausrüstungspaket, in dem sich weitere Waffen und SERUNS für die anderen Phasenspringer befanden, war nicht mitgekommen.
    Der Imprint wirkte sich also nur auf das aus, was der Phasenspringer zum Zeitpunkt des Übertritts am Leib trug, auf sonst nichts.
    Die gesamte Einsatzgruppe hatte sich rasch orientiert und zurechtgefunden; die vorherige Losgelöstheit war völlig verschwunden.
    Der Verstand war
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