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1772 - Ein Grab in den Bergen

1772 - Ein Grab in den Bergen

Titel: 1772 - Ein Grab in den Bergen
Autoren: Jason Dark
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meinem Wagen gehen, aber er ist nicht mehr hier. Man hat ihn wohl gestohlen...«
    ***
    Ich gab keine Antwort und ließ die Botschaft ausklingen, aber Maxine hatte recht. Der Wagen war nicht mehr da. Ich erinnerte mich jetzt auch daran, wo er abgestellt worden war, und nun gab es ihn nicht mehr. Verschwunden, einfach weg.
    Die Tierärztin wollte es nicht glauben. Sie ging einige Schritte vor, um einen besseren Überblick zu haben. Auch wenn sie bis zur Wand des Grundstücks schaute, der Geländewagen war nicht zu entdecken.
    Ich wartete auf einen Kommentar der Norwegerin, doch sie stand neben mir und sagte kein Wort. Sie starrte nur dumpf vor sich hin und schüttelte manchmal den Kopf.
    Ich ging auf Maxine zu, die ratlos wirkte. Als sie mich sah, schüttelte sie den Kopf. »Das ist mir noch nie passiert, John, ehrlich nicht, dass man mir den Wagen vor der Haustür wegstiehlt. Mit dieser Nummer habe ich nicht gerechnet.«
    »Gestohlen, meinst du?«
    »Ja.« Sie bewegte wieder den Kopf in verschiedene Richtungen. »Oder hast du eine andere Idee?«
    »Ja und nein.«
    »Dann höre ich.«
    »Gern. Im Prinzip hast du recht, wenn du sagst, dass der Wagen gestohlen wurde. Aber ich gehe davon aus, dass es besondere Diebe waren und keine normalen.«
    »Rede weiter.«
    »Es können Diebe aus einer anderen Sphäre gewesen sein. Sie haben den Wagen verschwinden lassen. Er wurde geholt, denn die Kräfte wollten nicht, dass wir Krista von hier wegbringen. Das ist meine Theorie.«
    Maxine nickte. »Damit könntest du richtig liegen.« Sie stöhnte leise auf und drehte sich wieder von mir weg.
    Krista hatte ihren Platz nicht verlassen. Auch jetzt regte sie sich nicht. Sie wartete, bis Maxine sie ansprach. »Du hast selbst gesehen, was man mit uns gemacht hat?«
    »Ja, das Auto ist weg.«
    »Gut. Und das wird seinen Grund gehabt haben.«
    »Die andere Seite will nicht, dass ich von hier verschwinde. Stimmt es?«
    »Ja, so kann man den Diebstahl des Autos auslegen. Du sollst hier bleiben.«
    »Das will ich aber nicht.«
    Maxine lachte. »Dir wird wohl kaum eine andere Wahl bleiben.«
    »Doch, die gibt es.«
    »Und welche?«
    »Wir müssen ein Taxi rufen.«
    »Das könnten wir, aber das werden wir nicht«, erklärte die Tierärztin.
    »Und warum nicht?«
    »Weil ich keinen unschuldigen Menschen in Gefahr bringen möchte. Und der Taxifahrer wäre unschuldig. Wenn die andere Seite nicht will, dass wir von hier verschwinden, wird sie alles daransetzen, dass dies auch so bleibt.«
    »Ach, dann soll ich hier bei euch bleiben?«
    »Das wäre am allerbesten.«
    »Und warum?«
    Ich war näher gekommen und hatte Teile des Gesprächs mitbekommen. Deshalb gab ich die Antwort. »Weil nur wir dir den nötigen Schutz geben können, wenn es darauf ankommt. Das solltest du dir merken.«
    Sie war trotzig und sagte: »Ich kann auch zu Fuß gehen.«
    »Das ist weit«, bemerkte ich, »und auf dem langen Weg kann viel passieren. Schmink dir das ab, Krista. Du musst umdenken und dir vor Augen halten, dass man dich hier haben will. Hier in der Nähe. Ich kenne den Grund nicht, aber es gibt ihn. Und damit müssen wir uns abfinden.«
    »Aber man hätte mich doch schon längst holen können«, sagte sie leise.
    »Das ist richtig.«
    »Und warum hat man es nicht getan?«
    Ich winkte ab. »Sorry, aber das Spiel der anderen Seite kenne ich nicht. Da gibt es zu viele Unbekannte. Wir können selbst nur wenig tun und müssen abwarten, was die andere Seite vorhat.«
    »Was könnten wir denn machen?«
    »Nichts, erst mal. Die Gegner agieren lassen und dann richtig reagieren.«
    »Welche Gegner denn genau?«
    »Das weiß ich auch nicht. Noch nicht«, gab ich zu. »Ich hoffe nur, dass wir es herausfinden werden.«
    An der Haustür erschien das Vogelmädchen. Erst schaute es in unsere Richtung, dann setzte es sich in Bewegung. Beim Näherkommen sagte Carlotta: »Ihr seid noch nicht weg?«
    »So ist es.« Maxine lachte leise auf. »Man hat unseren Wagen gestohlen.«
    »Ah! Wer denn?«
    »Keine Ahnung.«
    »Doch nicht Rudy?«
    »Ich weiß es nicht.«
    »Und jetzt?«
    »Werden wir überlegen müssen, was geschieht. Es muss etwas passieren. Krista wollte schon zu Fuß gehen, aber...«
    »Das ist Schwachsinn«, sagte Carlotta. »Zu Fuß gehen. Was soll das denn? Willst du dir eine Blase oder einen Wolf laufen? Wir müssen hier bleiben, denn hier sind wir sicher.«
    Dann sprach sie mich an. »John, glaubst du ebenfalls, dass man den Wagen gestohlen hat?«
    »Ja, warum
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