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1771 - Der Tempel der Mondgoettin

Titel: 1771 - Der Tempel der Mondgoettin
Autoren: Unbekannt
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verwirklichen konnten, noch die Crypers-Rebellen.
    „Nur gemeinsam können wir Borrengold erobern und die Handelsfürsten gefangennehmen", schloß er.
    Einer der Anführer nach dem anderen ergriff nun das Wort, und alle zeigten sich begeistert von der Idee. Lediglich Capra hielt sich zurück und äußerte sich nicht klar. Michael hatte es nicht anders erwartet, da die von Capra angeführten Solten-Crypers mehr wirtschaftlich als militärisch orientiert waren.
    Daron-Kaimon befand sich in einer schwierigen Situation. Der übergewichtige Nachfolger des getöteten Eser-Furron kam recht gut mit Coram-Till und Michael Rhodan aus, obwohl er als Manglon auf der Seite von Ammor-Res stand. Er war ein geradliniger Mann, der wegen dieser Eigenschaft im Schatten des verschlagenen Eser-Furron gestanden hatte. Zwar verfügte er über keine überragende Intelligenz, besaß jedoch eine Art Bauernschläue, die es ihm ermöglichte, sowohl Ammor-Res als auch den anderen Crypers-Anführern gerecht zu werden. Er war nur etwa 1,75 Meter groß, wirkte dabei fett wie ein Sumo-Ringer, war aber tatsächlich außerordentlich muskulös.
    Nachdem alle sich zustimmend für ein gemeinsames Vorgehen ausgesprochen hatten, legte Ammor-Res den Finger auf die Wunde.
    „Entscheidend ist, wer das Oberkommando übernimmt", sagte er. „Und da kommt nach meiner Überzeugung kein anderer in Frage als ich selbst."
    „Einspruch!" rief Coram-Till. „Wir Ambraux werden nicht mitmachen, wenn ich nicht der Oberkommandierende bin."
    Ammor-Res als Anführer der Corri-Crypers setzte zu einer geharnischten Antwort an, doch er kam nicht dazu, weil Michael sich ihm entgegenstellte.
    „Halt", sagte der Galaktiker, „bevor wir uns die Köpfe heißreden, schlage ich einen Kompromiß vor."
    „Da bin ich aber gespannt", murrte Ammor-Res.
    „Alle Anführer sollen das Kommando über ihre Crypers behalten", schlug Michael Rhodan unbeeindruckt von der ablehnenden Haltung von Ammor-Res vor. „Das Oberkommando werden wir Galaktiker übernehmen. Eine solche Lösung bietet sich angesichts unserer technischen und militärischen Überlegenheit an. Ich bin bereit, mich als Leiter der Aktion zur Verfügung zu stellen."
    Er blickte fragend in die Runde, doch keiner der Crypers äußerte sich zu seinem Vorschlag. Eine klar ablehnende Haltung war jedoch ebensowenig zu erkennen.
    „Ich lasse euch jetzt für eine Stunde allein", fuhr er fort. „Nutzt die Zeit, um über meinen Vorschlag nachzudenken."
    Er verließ den Raum, Connemar Djouston und die anderen von der MONTEGO BAY folgten ihm.
    Er ging mit ihnen in die für die Galaktiker vorgesehenen Unterkünfte. Hier winkte er den Antizipator zu sich heran.
    „Nun?" fragte er. „Weißt du inzwischen, woher du den Reif hast, mit dem ich beeinflußt worden bin? Irgend jemand muß ihn dir gegeben haben. Könnte es Radan-Mech gewesen sein?"
    Die anderen scharten sich um sie und hörten zu. Djouston wurde blaß bis an die Lippen. Er setzte sich an einen Tisch und griff nach einer Serviette. Nervös faltete er sie zusammen, öffnete sie wieder, legte sie zur Seite, nahm sie erneut und spielte damit. Er konnte seine Hände keine Sekunde lang ruhig halten.
    „Ich weiß es wirklich nicht", stammelte er. „Ich zermartere mir schon die ganze Zeit das Hirn, aber ich komme nicht darauf. Irgendwann muß mich irgend jemand geistig übernommen und zu seiner Marionette gemacht haben. Sobald ich an Bord der MONTEGO BAY bin, werde ich mich unter einen Medosyn legen und gründlich untersuchen lassen. Er wird hoffentlich herausfinden, was mit mir geschehen ist."
    „Wir werden sehen, was die Prüfung ergibt", versetzte Michael kühl. „Du hast das Messer aufgefangen. Das war eine bemerkenswerte Leistung. Das Messer war so schnell, daß ich es kaum gesehen habe, aber du hast es gefangen."
    „Ich weiß nicht, wie mir so etwas gelingt", sagte Connemar Djouston. „Bevor ich es selbst erfasse, habe ich in solchen Fällen gehandelt. Auch vorhin habe ich erst begriffen, was geschehen ist, als ich das Messer in der Hand hielt."
    „Ich danke dir trotzdem, und ich hoffe, daß sich diese Fähigkeit nicht einmal gegen mich richtet."
     
    7.
     
    Noch bevor eine Stunde vergangen war, meldete sich Coram-Till und bat um ein Vier-Augen-Gespräch. Michael schickte die anderen Besatzungsmitglieder der MONTEGO BAY hinaus und wartete, bis er mit dem Cryper allein war.
    „Nun?" fragte er. „Hast du dir meinen Vorschlag überlegt?"
    „Ich bin einverstanden",
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