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1768 - Das Schattenmonster

1768 - Das Schattenmonster

Titel: 1768 - Das Schattenmonster
Autoren: Jason Dark
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weiterfahren, was ihm nicht in den Kopf wollte.
    »Das gibt es doch nicht«, murmelte er, »das ist irgendwie verrückt.« Er schaute noch mal hin und entdeckte, dass es keine Veränderung gegeben hatte.
    Wenn er jetzt startete, würde er die Fahrplanzeiten einhalten können. Und genau das tat er. Nichts sollte ihn daran erinnern, was mit dem Bus geschehen war.
    Und die anderen Fahrgäste? Über sie machte sich Franz Hartmann ebenfalls Gedanken. Er schaute in den Innenspiegel, der so groß war, dass er den ganzen Bus überblicken konnte. Die Menschen verhielten sich völlig normal. Sie redeten miteinander, und nichts wies darauf hin, dass sie vor Kurzem erst etwas völlig Unnatürliches erlebt hatten. Das war eigentlich nicht zu fassen, und Hartmann musste immer wieder daran denken.
    Es hatte etwas gegeben. Sie waren in eine finstere Schattenwelt gezogen worden, aber war das auch alles gewesen? Jetzt fuhren sie wieder, und sie waren sogar in der Zeit. Der Bus würde keine Verspätung haben.
    Seltsam, sehr seltsam, aber auch unheimlich.
    Franz Hartmann dachte war für seine Pünktlichkeit bekannt. Und die wollte er auch jetzt einhalten.
    ***
    Bevor Suko mich wieder zurück nach London fuhr und ich die Klinik in Windsor verlassen konnte, hatte man sich dort noch mal um meine Verletzung gekümmert und die Wunde frisch verbunden, die wieder angefangen hatte zu bluten, was kein Wunder war, denn der Aufenthalt im Krankenhaus hatte sich für mich als ziemlich actionreich herausgestellt. Ich hatte mich gegen blutgierige Halbvampire verteidigen müssen, und zum Glück war mir Suko zu Hilfe gekommen.
    Wie gesagt, er brachte mich zurück nach London und warf mir öfter als gewöhnlich einen Blick zu.
    »Was ist los?«, fuhr ich ihn an.
    Er lächelte. »Nichts.«
    »Doch. Du schaust mich an wie ein besorgter Vater seinen Sohn, damit dem nichts passiert.«
    »Meinst du?«
    »Genau das meine ich. Und ich sage dir auch, dass ich nicht krank bin. Ich werde nicht zu Hause im Bett liegen und mich pflegen lassen oder mich selbst pflegen.«
    »Musst du auch nicht.«
    »Genau.« Ich nickte.
    »Du wirst abwarten müssen, was der Arzt sagt.«
    Ich schüttelte bockig den Kopf. »Nein, das werde ich auch nicht. Ich mache auch nicht krank. Ich gehe ins Büro und kuriere mich dort aus. Ja, ich mache Büroarbeit und gehe Glenda Perkins und dir hin und wieder auf die Nerven.«
    Suko warf mir einen besorgten Blick zu. »Ansonsten hast du nichts mitbekommen – oder?«
    »Wie meinst du das denn?«
    »Ich denke an deinen Kopf. Ist in seinem Innern vielleicht etwas verrutscht?«
    »Soll ich jetzt lachen?«
    »Nein, nein, das musst du nicht. Ich weiß nicht, wie du dich fühlst, wenn du an deinem Schreibtisch hockst und mit dir nichts anzufangen weißt. Da war es sogar im Krankenhaus interessanter, kann ich mir vorstellen.«
    Ich winkte mit beiden Händen ab. »Mach dir mal keine Sorgen um mich, ich komme schon zurecht. Ich habe nur keine Lust, zu Hause rumzuhängen. Außerdem ist es nicht für Wochen. Ein Arzt hat davon gesprochen, dass es sich nur um Tage handelt, und dabei ist die Höchstzahl drei. Die bekomme ich auch noch rum.«
    Suko sagte jetzt nichts. Er seufzte nur und hörte meine Frage. »Wie hättest du denn reagiert?«
    »Keine Ahnung.«
    »Ich kann es dir sagen. Du hättest ebenso gehandelt wie ich. Es sei denn, Shao hätte dich gebeten, zu Hause zu bleiben, aber daran glaube ich nicht.«
    »Wenn du meinst.«
    Ich grinste. »Ja, das meine ich.«
    Suko sagte nichts mehr. Es hatte auch keinen Sinn. Er hätte mich nicht vom Gegenteil überzeugen können, und dass unser Chef, Sir James Powell, mich nach Hause schicken würde, daran glaubte ich auch nicht. Er kannte meinen Dickkopf, und er würde mich nicht dazu zwingen, etwas anderes zu tun.
    In knapp einer Stunde hatten wir Scotland Yard erreicht. Ich freute mich, das Gebäude sehen zu können, und war auch froh, wenig später hinter dem Schreibtisch zu sitzen. Die Wunde an meiner rechten Hüfte gab es zwar noch, aber ich spürte sie so gut wie nicht mehr, nur wenn ich mich bewegte, war das Ziehen zu merken, aber auch das hielt sich in Grenzen.
    Glenda Perkins war leider nicht im Büro. Ihren Kaffee und auch sie selbst hatte ich vermisst.
    Suko konnte mir auch nicht sagen, wo Glenda steckte, und so musste ich selbst an die Kaffeemaschine und mir einen Muntermacher kochen. Man hatte es eben nicht leicht.
    Sir James erwischte mich an der Maschine stehend.
    »Ach, unser Kranker ist wieder
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