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1767 - Teufelsmädchen

1767 - Teufelsmädchen

Titel: 1767 - Teufelsmädchen
Autoren: Jason Dark
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und vor allen Dingen nach dem Zimmer seines Freundes suchen.
    Das allerdings gab er kurzfristig auf, als er die Frauenstimmen hörte. Sie waren sehr leise zu vernehmen, aber Suko glaubte nicht, dass sie bewusst leise sprachen, sie hielten sich nur von ihm ein wenig entfernt auf.
    Es dauerte nicht lange, da hatte er die Richtung herausgefunden. Sie befanden sich am Ende des Flurs. Da Suko ein neugieriger Mensch war und außerdem Auskünfte haben wollte, machte er sich auf den Weg, um etwas zu erfahren.
    Automatisch dämpfte er seine Schritte. Er lauschte dabei und glaubte, so etwas wie eine verbale Auseinandersetzung zu hören. Er konnte sich auch geirrt haben.
    Dennoch wuchs seine Neugierde. Er wollte schneller gehen, stoppte aber im nächsten Moment, denn vor ihm erschien eine Frau. Sie war nicht vom Himmel gefallen, obwohl es Suko beinahe so vorkam. Er hatte noch gesehen, dass sie von rechts gekommen war und das einige Meter von ihm entfernt.
    Auch sie hatte Suko gesehen, ging noch zwei Schritte weiter und blieb dann stehen.
    Das tat Suko nicht. Er trat näher an die schwarzhaarige Frau heran und nickte ihr zu.
    Suko wurde angesprochen. »Wer sind Sie?«
    »Und wer sind Sie?« Es war klar, wer sie war, das sah man an ihrem Outfit, aber Suko hatte die Frage bewusst gestellt, um die Person zu verunsichern.
    »Ich bin Schwester Susan, ich gehöre hierher.«
    »Ja, das kann ich mir denken.«
    Susan trat mit dem Fuß auf. »Und wer sind Sie?«
    »Ein Besucher.«
    Ein Lachen war die Antwort. »Das ist gut. Einer, der um diese Zeit kommt. Wen wollen Sie denn besuchen?«
    »Einen Kollegen, der hier liegt.«
    Die Schwester funkelte Suko an und streckte ihren Arm aus. »Es ist keine Zeit mehr für Besuche. Tun Sie sich selbst einen Gefallen und verschwinden Sie.«
    »Später.«
    »Nein, jetzt!«
    Der Ton war sehr barsch gewesen, worüber Suko sich schon wunderte. Warum hatte es die Person so eilig? Wollte sie ihn loswerden, weil sie etwas zu verbergen hatte?
    Suko blieb ruhig. »Sie wissen ja noch nicht, wen ich besuchen will und wer ich bin.«
    »Das ist mir auch egal. Ich habe hier meine Vorschriften, und denen muss ich folgen.«
    »Er heißt John Sinclair. Und ich weiß, dass er hier oben in einem Zimmer liegt.«
    Die Schwester schloss den Mund. Sie musste schlucken. Suko hatte sogar den Eindruck, als würde sich ihr Gesicht röten.
    »Und was ist so wichtig bei diesem Sinclair, dass Sie ihn um diese Zeit besuchen?«
    »Er ist ein Kollege von mir.«
    Susan fing an zu lachen. »Das soll ein Argument sein? Glauben Sie doch selbst nicht.«
    »Wir beide arbeiten bei Scotland Yard. Wir sind Polizisten, und ich denke nicht, dass Sie mich jetzt noch immer von hier vertreiben wollen.«
    Es war ein Satz, der die Schwester schockte. Zumindest sagte sie nichts mehr. Sie war still und schaute Suko mit einem Blick an, der ihm ganz und gar nicht gefiel, denn er wies darauf hin, dass Susan ein Polizist ganz und gar nicht recht war.
    Suko reagierte darauf, als er fragte: »Haben Sie Probleme damit, Schwester?«
    »Ich?« Sie lachte. »Nein, wie kommen Sie darauf?«
    »Sie machen auf mich den Eindruck.«
    Sie senkte den Kopf. »Das täuscht. Zudem kennen Sie mich gar nicht. Sie tauchen hier auf und behaupten etwas, das völlig aus der Luft gegriffen ist.«
    »Mag sein, aber es war nicht ohne Grund.« Suko nickte ihr zu. »So, wo liegt mein Kollege John Sinclair? Ich will nur dessen Zimmernummer wissen.«
    Die Schwester nickte. »Ja, ja, ich muss nachdenken...«
    Suko traute ihr nicht. Als Angestellte war sie ein Profi. Sie wusste, in welchen Zimmern die Patienten lagen, da war es nicht nötig, groß nachzudenken.
    »Aber denken Sie nicht zu lange nach.«
    »Keine Sorge.«
    Suko wartete. Diese Schwester war ihm nicht geheuer. Etwas stimmte nicht mit ihr. Sie machte den Eindruck einer Frau, die Zeit gewinnen wollte, weil sie etwas zu verbergen hatte, das nicht ans Licht der Öffentlichkeit dringen sollte.
    »Er liegt nicht hier auf dem Flur.«
    »Und was ist mit der Station?«
    »Die ist schon richtig.«
    »Aha. Dann sind wir schon einen Schritt weiter. Wo muss ich also hin?«
    »In die andere Hälfte.«
    Suko deutete mit dem Daumen über seine Schulter hinweg. »Also nach dorthin?«
    »Ja, es ist die Nummer...« Susan stockte mitten im Satz, denn wie Suko hatte auch sie den leisen Schrei gehört, der die Stille des Flurs unterbrach. Er war dort aufgeklungen, wo sich das Bistro befand, und für Suko war der Schrei so etwas wie ein
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