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1767 - Teufelsmädchen

1767 - Teufelsmädchen

Titel: 1767 - Teufelsmädchen
Autoren: Jason Dark
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spät zu kommen, und das war auch beinahe der Fall. Die Frau mit den rötlichen Haaren hatte ihr Messer bereits angehoben, jetzt musste sie nur noch die Klinge nach unten rammen, um an ihr Ziel zu gelangen.
    Suko wusste, dass er keine Zeit mehr hatte, um eine Warnung auszusprechen. Er musste handeln, nicht mehr nachfragen, und so reagierte er sofort.
    Er hielt seine Beretta bereits in der Hand, musste die Pistole nur noch in die exakte Richtung bringen und schoss.
    Richtig still war es in dem Bistro nicht gewesen. Die wilden Atemgeräusche hatten schon für eine gewisse Untermalung gesorgt, die nun unterbrochen wurde, denn das Echo des Schusses klang hier überlaut. Es hörte sich an, als sollten die Wände und das Fenster gesprengt werden, aber das traf natürlich nicht zu.
    Suko hatte es geschafft, durch einen einzigen Schuss die Lage radikal zu drehen. Die Kugel steckte im Kopf der Rothaarigen, die über der Schwester zusammengesackt war, aber nicht mehr zugestochen hatte. Das Messer lag jetzt auf dem Boden.
    Die geweihte Silberkugel hatte Lilo von der Seite her in den Kopf getroffen und dort einen Teil des Schädels aufgerissen. Blut sickerte daraus hervor.
    Lilo fiel zu Boden. Sie blieb dort liegen und rührte sich nicht mehr. Es war erledigt, und Suko schaute auf Gina, die starr auf der Stelle stand und eine Faust gegen ihre Lippen presste.
    Es gab noch die Krankenschwester, die auf dem Tisch lag und leise vor sich hin wimmerte. Wahrscheinlich hatte sie ihre neue Lage noch nicht richtig erfasst. Dass es anders wurde, dafür würde Suko schon sorgen.
    Er drehte sich um, als er die hastigen Schritte hörte, die sich vom Flur her näherten. Es war Schwester Susan, die angelaufen kam, beinahe noch ausgerutscht wäre, dann aber wieder Halt fand und einen Blick in das Bistro warf.
    Sie sah Lilo am Boden liegen. Ihre Augen weiteten sich, dann drehte sie den Kopf und sah Suko an, der sie scharf beobachtete und eine überraschende Frage stellte, weil er Susan nicht so recht traute.
    »Was haben Sie alles gewusst?«
    Die Krankenschwester zuckte zusammen. Sie duckte sich sogar leicht. Zu ihrer Verteidigung konnte sie nichts sagen. Sie wurde nur sehr blass und hatte auch Mühe, sich auf den Beinen zu halten.
    »Mit Ihnen rede ich später noch«, sagte Suko, »jetzt will ich endlich wissen, wo ich den Patienten John Sinclair finde, verdammt noch mal.«
    Susan wollte wohl etwas gutmachen. »Ich bringe Sie hin«, flüsterte sie.
    »Das will ich auch hoffen...«
    ***
    Messer und Mann flogen auf mich zu!
    Es war der Bruchteil einer Sekunde, in dem mir dies klar wurde und ich auch daran dachte, etwas zu tun. Es gab nur eine Möglichkeit für mich. Ich musste mich nach hinten werfen, sodass ich rücklings auf dem Bett zu liegen kam.
    Und dabei schoss ich.
    Es gab in dieser Lage kein großes Zielen mehr, ich drückte einfach mehrmals ab. Ich sah auch nicht, ob die Kugeln trafen, denn nach dem dritten Abdrücken rollte ich zur Seite, weil ich Angst davor hatte, dass der Glatzkopf mit seinem Messer auf mich fallen und mich verletzen würde.
    Er fiel auf das Bett, das spürte ich.
    Ich schwang mich hoch. In diesem Augenblick spürte ich an der rechten Seite wieder das Brennen, meine Wunde nahm mir die heftige Bewegung übel. Mir war das egal, denn ich dachte daran, dass es noch einen zweiten Halbvampir gab, der sicherlich darauf wartete, mein Blut trinken zu können.
    Die Beretta hielt ich noch immer fest. Ich sah auch den zweiten Halbvampir, der zwischen meinem Bett und der Tür stand. An seinem unsteten Blick erkannte ich, dass er nicht wusste, wie er sich verhalten sollte, aber er sah auch die Waffenmündung, in die er schaute.
    Ich saß wieder, fühlte mein Herz heftig schlagen und hatte ein trockenes Gefühl im Mund. Kalter Schweiß lag auf meinem Gesicht. Es war eine Folge des Wissens davon, dass ich verdammt knapp dem Tod entkommen war.
    »Und jetzt?«, fragte ich die zweite Gestalt. »Was ist mit dir? Willst du noch immer mein Blut?«
    Vor zwei Minuten hätte er noch genickt. Nun aber stand er da und wusste nicht, was er sagen sollte. Seine Lippen zuckten, die Augen waren ihm aus den Höhlen gequollen, und seine großen Hände bewegten sich. Mal waren sie gestreckt, mal bildeten sie Fäuste, aber er musste sich zurückhalten, denn ein Angriff auf mich bedeutete eine Kugel.
    Ausschalten musste ich ihn. Ich konnte ihn nicht weiterhin existieren lassen. Einer wie er würde sich immer wieder Menschen suchen, um deren Blut zu
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