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1767 - Teufelsmädchen

1767 - Teufelsmädchen

Titel: 1767 - Teufelsmädchen
Autoren: Jason Dark
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»Die Luft ist rein. Wir haben es mal wieder gut gemacht.«
    »Okay, dann geh.«
    »Langsam, nichts übereilen.« Sie ließ die Tür wieder zufallen und griff zum Handy. Es war jetzt wichtig, dass sie einen Anruf hinter sich brachte. So kurz vor dem Ziel wollte sie kein Risiko eingehen.
    Der Teilnehmer meldete sich mit leiser Stimme.
    »Ja...?«
    »Wir sind da, Susan.«
    »Wo denn?«
    »An der Tür zur Treppe.«
    Für einen Moment sagte niemand etwas. Bis die Krankenschwester mit einem Vorschlag herausrückte. »Ich hole euch ab.«
    »Sofort?«
    »Ja.«
    »Gut, wir warten.« Lilo ließ ihr Handy wieder verschwinden und nickte Gina zu. »Ich denke, wir können zufrieden sein. Alles läuft ausgezeichnet, ehrlich.«
    »Wunderbar.«
    Lange mussten die beiden nicht warten, bis die Tür von innen geöffnet wurde und Susan erschien. Sie stand etwas unter Stress, das war ihr anzusehen. Ihr Gesicht zeigte einen angespannten Ausdruck, wobei die Lippen dicht aufeinander lagen. Auf der Stirn schimmerten kleine Schweißperlen.
    »Probleme?«, fragte Lilo.
    »Nein.«
    »Du siehst aber so aus.«
    »Kann sein. Es ist alles nur ein wenig viel für mich gewesen. Da kam so viel zusammen.«
    »Das stimmt, es kam einiges zusammen. Aber das ist manchmal so. Wir haben es fast geschafft, jetzt brauchst du uns nur noch zu unseren Opfern zu führen.«
    »Klar, sofort.«
    »Eine Sache noch, Susan.«
    »Ja?«
    »Hast du gesehen, wohin unsere beiden Freunde gegangen sind?«
    Die Schwester nickte. »Ja, ich habe sie gesehen.«
    »Super. Und wo stecken sie jetzt?«
    »Sie sind in den anderen Teil der Station gegangen...«
    »Dort liegt das bestimmte Zimmer«, fügte Gina hinzu.
    »Okay, dann läuft alles. Wenn die beiden zurückkommen, werden wir sie fragen, wie ihnen das Blut dieses Sinclair geschmeckt hat. Da bin ich schon richtig gespannt.« Sie schob sich in den Flur hinein, und Gina folgte ihr.
    Beide wollten sofort los, aber Susan hielt sie zurück. »Nicht so schnell. Es sieht zwar alles gut aus, aber wir müssen immer noch vorsichtig sein.«
    »Was meinst du denn damit?«, fragte Lilo mit einem leicht ärgerlichen Unterton in der Stimme.
    »Ich bin mehr für die Sicherheit.«
    »Schön, und weiter?«
    »Ich denke, dass ihr hier bleiben sollt. Das heißt, geht in das Bistro. Es ist leer. Um diese Zeit kommt niemand mehr, um sich einen Kaffee zu holen. Die Patienten schlafen, und wir Schwestern holen uns den Kaffee woanders.«
    Lilo war noch nicht einverstanden. Es war ein Prinzip von ihr, Plänen anderer Menschen skeptisch gegenüberzustehen. Sie trat nahe an Susan heran. »Hör mal, wenn du uns hier verarschen willst, hast du dich geschnitten.«
    »Nein, nein, das will ich nicht. Wir müssen vorsichtig sein, oder willst du auffallen?«
    »Auf keinen Fall.«
    »Eben. Dann tut genau das, was ich euch sage.«
    »Gut, das machen wir.«
    Wenig später standen die beiden im Bistro. Es roch nach Kaffee und nach Essen. Breite Scheiben luden zum Ausblick ein. Dafür hatten die Frauen keinen Blick. Sie sahen in das zufriedene Gesicht der Krankenschwester, die ihnen jetzt erklärte, dass sie Veronika holen und sie zu ihnen schicken würde.
    »Dann könnt ihr hier im Bistro mit ihr machen, was ihr wollt. Ist das okay?«
    »Du bist super«, lobte Gina.
    »Ja, das weiß ich.«
    Susan ging. Bei den letzten Worten hatte ihre Stimme schon gezittert, was auch Lilo nicht verborgen geblieben war.
    »Hoffentlich hält sie durch, zumindest die nächste halbe Stunde.«
    »Das wird sie schon.«
    »Warten wir es ab.« Lilo nickte und knetete ihre Wangen, wobei sie auch die Lippen geschmeidig machte. In dieser Nacht wollte sie Blut, viel Blut trinken, um wieder richtig satt und zufrieden zu werden...
    ***
    Es gab für Suko keinen Grund, misstrauisch zu sein, und doch war er es. Er schaute mehrmals zurück, hatte aber das Glück, keinen Menschen zu sehen. Die Station war schnell erreicht, und Suko blieb zunächst stehen, um zu lauschen. Etwas Verdächtiges war nicht zu hören, was ihn aber keinesfalls beruhigte. Er stieß die Tür auf und trat in den Flur.
    Er war leer.
    Aber es brannte natürlich Licht, sodass er ihn überblicken konnte. Er sah auch in der Mitte die breite Glasscheibe. Dahinter lag der Raum, in dem sich die Schwestern aufhielten.
    Im Moment schien niemand da zu sein. Es war auch keine Frau unterwegs. Innerhalb des Flurs herrschte die übliche Stille, die Suko vorkam wie die Ruhe vor dem Sturm. Er war allein, er hatte Zeit, er konnte sich umschauen
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