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1749 - Teufel auf zwei Rädern

1749 - Teufel auf zwei Rädern

Titel: 1749 - Teufel auf zwei Rädern
Autoren: Jason Dark
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er drehte sich weg, und wir ahnten, wer ihn da angerufen hatte.
    Leider sagte er nur wenig. Er stellte auch den Lautsprecher nicht an, aber das Gespräch dauerte auch nicht lange.
    Wir sahen, dass der Duke den Arm langsam nach unten sinken ließ. Dann drehte er sich um.
    »Es war Maja.«
    Das hatten wir uns schon gedacht. Deshalb waren wir auch nicht überrascht.
    Er sprach weiter. »Sie will sich mit mir treffen.«
    Jetzt waren wir schon überrascht, und bevor wir die Frage stellen konnten, wo das Treffen stattfinden sollte, erhielten wir schon eine Erklärung.
    »Über den Deptford Creek führt an einer bestimmten Stelle eine Eisenbahnbrücke. Da wartet sie auf mich. Sollte ich nicht kommen, wird sie etwas Furchtbares anrichten. Damit hat sie jedenfalls gedroht.«
    »Und was wäre das?«, fragte ich.
    »Sie würde dort eindringen, wo viele Menschen versammelt sind. Und das noch in dieser Nacht. Dabei hat sie von einem Kino gesprochen, in dem Spätfilme laufen.«
    Das hörte sich nicht gut an. Ich ging davon aus, dass sie nicht bluffte. Aber ich stellte eine weitere Frage.
    »Wann soll denn das Treffen genau stattfinden?«
    »In einer halben Stunde«, lautete die Antwort.
    Das war recht knapp, auch wenn die Brücke nicht weit entfernt lag. Ich wollte noch wissen, ob sie auch etwas von uns gesagt hatte.
    Der Duke überlegte. »Ja, aber nicht direkt«, gab er zu.
    »Wie dann?«
    Er zuckte mit den Schultern. »Nun ja, sie hat davon gesprochen, dass mir niemand mehr helfen kann. Darauf setzt sie wohl. Ob sie euch auf der Rechnung hat, weiß ich nicht. Sie muss sehr von sich überzeugt sein.«
    »Ja, das stimmt«, meinte Suko und schaute mich an. »Wann starten wir?«
    »Sofort.«
    Ich sah, dass der Duke nach meiner Antwort aufatmete. Ob wir die absolute Sicherheit für ihn waren, wussten wir alle drei nicht. Aber es tat ihm schon gut, wenn wir ihm zur Seite standen.
    Von Lulu verabschiedeten wir uns nicht, als wir die Bar verließen. Sie blieb mit ihrer Trauer allein zurück...
    ***
    Wir mussten ein Stück nach Westen fahren, um den kleinen Fluss zu erreichen. Weit war es nicht. Es ging hier eigentlich nur um einige Hundert Meter. Ein Katzensprung. Auf der Hinfahrt hatten wir den Wasserlauf gesehen, und ich erinnerte mich daran, dass mir auch eine Bahnstrecke aufgefallen war.
    Auf dem Display des Navi sahen wir, dass es drei Brücken in der Nähe gab. Nur eine führte über den Deptford Creek, und dort mussten wir hin. Suko lenkte den Rover wie fast immer. Er war von zwei schweigenden Begleitern umgeben, die immer wieder durch die Wagenfenster schauten.
    Ich machte mir natürlich meine Gedanken und wunderte mich darüber, wie abgebrüht diese Maja Ruffin war. Wahrscheinlich hatte sie durch ihre Tat noch an Selbstvertrauen gewonnen, und das große Ziel hatte sie immer vor Augen.
    Wir passierten den kleinen Bahnhof Greenwich, erreichten dann die erste Brücke und rollten an diesem Stahlgerüst vorbei auf die zweite zu. Es war ein Katzensprung bis dorthin, und der Übergang war wirklich nur für die Bahn geschaffen. Wer sich dort als Fußgänger bewegte, musste auf den Gleisen gehen.
    Viel befahren war diese Strecke nicht, das ahnte ich schon. Wir hatten auch keinen Zug gesehen, aber wenn wir dort oben hin wollten, mussten wir eine Böschung hochklettern.
    An deren Rand stoppten wir. Den Flusslauf sahen wir nicht. Den würden wir erst zu Gesicht bekommen, wenn wir den Rand der Böschung erreicht hatten.
    Wir stiegen aus.
    Auch hier gab es den Dunst, allerdings nicht so stark, wie wir ihn schon erlebt hatten. Die Luft blieb weiterhin kühl, und wir standen an einem recht einsamen Platz. Es gab zwar eine Häuserfront, die jedoch lag recht weit zurück.
    Vor ihr führte eine Straße entlang, über die im Moment kein Auto fuhr. Es gab auch ruhige Flecken bei uns in London.
    Der Duke war ebenfalls ausgestiegen und fühlte sich alles andere als wohl in seiner Haut. Das entnahmen wir seiner Haltung. Er stand gebückt und hatte die Lippen zusammengepresst. Wir hatten uns vorgenommen, unbedingt sein Leben zu retten, denn er war es gewesen, der uns auf die Spur der teuflischen Maja gebracht hatte.
    Im Laufe unserer beruflichen Laufbahn hatten wir immer wieder erlebt, dass es Menschen gab, die sich zur anderen Seite hingezogen fühlten. Einige von ihnen sogar so stark, dass sie es schafften, ein Band zwischen sich und dem Teufel zu knüpfen. Und der war natürlich darauf bedacht, menschliche Diener zu bekommen, denn ihm war jede
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