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1745 - Sholunas Hammer

Titel: 1745 - Sholunas Hammer
Autoren: Unbekannt
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Membranen aus Schwingquarz heran.
    „Was meinst du", fragte Moira bei Siela an, „soll ich weitere Schwerkraftfelder zur Verfügung stellen? Oder reichen fünfhundert?"
    „Diese Zahl ist eher zu niedrig angesetzt", antwortete Siela. „Aber laß es vorerst dabei bewenden. Wir können die Zahl immer noch erhöhen. Es ist besser, wir sorgen für weniger Stöcke von nennenswerter Größe. Je größer ein Stock, desto entwicklungsfähiger ist er. Die Größe hat auch Einfluß auf die Intelligenz."
    Als nach achtundvierzig Stunden die ersten Nocturnen eine Höhe von annähernd zwei Kilometern erreicht hatten, ging Moira zur zweiten Phase des Unternehmens über. Sie steuerte diese vollendeten Nocturnen langsam ins Transportfeld innerhalb der sechs Riesenrochen und bettete sie dort ein.
    Dies war der schwierigste Teil des Unternehmens, weil es passieren konnte, daß die Nocturnen von den Fremdenergien irritiert wurden. Aber Moira gelang es, die verschiedenen Kraftfelder so in der Waage zu halten, daß es über die gewünschten Auswirkungen zu keinen Nebeneffekten kam. Alles lief ruhig und in geordneten Bahnen ab.
    Da immer noch eine unübersehbare Menge von Nocturnenschwärmen zur Verfügung stand, gab Siela Moira grünes Licht für den Einsatz weiterer Schwerkraftfelder, bis ihre Zahl auf siebenhundertundzehn gestiegen war.
    „Das ist die oberste Grenze", beschloß Siela dann. „Bei dieser Anzahl können wir sicher sein, gesunde Nocturnenstöcke von Bestand zu erhalten."
    Die neuen Schwerkraftfelder wurden augenblicklich, kaum, daß sie entstanden waren, von den Nocturnenschwärmen okkupiert, und rasch wuchsen auf ihnen Quarztürme.
    „Was meinst du, wie werden sich diese Nocturnenstöcke entwickeln?"
    erkundigte sich Moira. „Werden sie jeder für sich eine eigenständige Persönlichkeit herausbilden oder sich in ihrer Gesamtheit als ein Stock sehen?"
    „Das ist in dieser Entwicklungsphase noch schwer abzusehen", antwortete Siela. „Es hängt von verschiedenen Einflüssen ab, und die Grenze, denen die Entwicklung der Nocturnen in der Stockphase folgt, sind auch mir unbekannt. Es war mir nie möglich, solche Untersuchungen zu machen."
    „Aber die größten Stöcke müßten doch bereits so etwas wie Intelligenz entwickelt haben", meinte Moira. „Ist es dir möglich, mittels einfacher Signale mit ihnen zu kommunizieren?"
    „Soweit sind sie noch nicht", sagte Siela.
    Sie hatte insgeheim bereits Vorstöße in diese Richtung gemacht, aber das verriet sie Moira nicht. Denn sie traute der Ayindi nicht ganz.
    Sielas Hintergedanke war, sich für Moira interessant zu machen, damit sie sie auf ihre Reise mitnehmen mußte. Auf Moiras Ehrenwort allein wollte sie sich dabei nicht verlassen. Siela mußte für Moira unentbehrlich werden.
    „Die Nocturnenstöcke sind noch zu verwirrt, um eine Linie finden zu können", sagte sie. „Man muß bedenken, daß jeder Stock aus Milliarden von Quarz-Membranen besteht - und jede davon ein Individuum für sich ist. Es kann Tage dauern, bis eine Verständigung möglich ist. Ich werde während des Fluges zur Großen Leere daran arbeiten."
    „Ich bin sicher, daß du erfolgreich sein wirst, Siela."
    Danach herrschte für die nächsten Stunden Schweigen zwischen ihnen.
    Jede der beiden so unterschiedlichen Frauen widmete sich ihren Aufgaben, die inzwischen mehr oder weniger zur Routine geworden waren. Aber während Moira ob dieser Monotonie immer unruhiger und mißmutiger wurde, konnte sich Siela Correl am Treiben der Nocturnen nicht satt sehen. Sie konnte diesem besonderen Tanz der Nocturnen immer wieder neue Facetten abgewinnen. Es war schließlich Moira, die das Schweigen zwischen ihnen brach.
    „Was wäre ich ohne dich", sagte die Ayindi anerkennend. „Ich bin sicher, daß du von jetzt an auch ohne mich zurechtkommen könntest."
    „Was willst du damit andeuten?" fragte Siela alarmiert. „Du willst mich doch in dieser wichtigen Phase der Stockbildung nicht alleine lassen?"
    „Ich bin hier inzwischen überflüssig geworden", entgegnete Moira.
    „Was ich noch zu tun hätte, übernimmt die Automatik. Alles läuft wie am Schnürchen und hängt nur noch von der richtigen Dosierung deiner Locksymbole ab. Für mich gibt es hier nichts mehr zu tun. Ich habe jedoch noch andere wichtige Verpflichtungen, die noch vor unserem Abflug zu erledigen sind. Zum Beispiel in der Milchstraße. Ich muß nachsehen, welche Fortschritte die Entsorgung des Mars macht."
    „Ich verstehe", sagte Siela. „Du
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